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Cat MH3026 Umschlagbagger

Umschlag von Rundholz für Paletten

Hermeskeil, Februar 2019 - Europapaletten – ohne sie geht in der weltweiten Transportlogistik gar nichts. Ihren Siegeszug traten sie im Eisenbahnverkehr Anfang der 60er an, als elf genormte Bretter mit einer Länge von 120 Zentimetern und einer Breite von 80 Zentimetern auf eine Höhe von 14,4 Zentimetern mit 78 Nägeln zusammengezimmert wurden. Damit revolutionierte sich der Umschlag von Gütern, die bislang nur als loses Gebinde transportiert wurden – alleine in Europa sollen geschätzt mehr als 500 Millionen Paletten im Umlauf sein, die ausgelegt sind auf die Ladeflächen von Lkw, Güterwaggons oder Hochregallagern. Seit 1988 konzentriert sich das H.A.S.E. Holzwerk auf die genormten Transportverpackungen aus Brettern und Pressspanklötzen oder Vollholzklötzen und Kanthölzern. Am Standort Hermeskeil im Landkreis Trier-Saarburg wird Rundholz angeliefert und für die Produktion der Paletten in Kirchberg im Hunsrück mittels einer modernen Profilzerspaneranlage eingeschnitten. Eine Schlüsselrolle übernehmen seit einem halben Jahr zwei neue Cat Umschlagbagger MH 3026, die inzwischen an die tausend Betriebsstunden erreicht haben.


Bauforum24 Artikel (28.01.2019): CAT High-Tech- und Oldie-Ladegeräte


Bild 2_1920.jpg
Mehrere Stämme werden auf die Kappanlage gezogen

Die jährliche Einschnittleistung in Hermeskeil beträgt rund 140 000 Festmeter Nadelholz aus der Region, die aus einem Umkreis von 180 Kilometern angeliefert werden. Verarbeitet werden nur heimische Fichte und Tanne oder Rothölzer wie Kiefer, Lärche sowie Douglasie. Sattelzüge oder Kranfahrzeuge bringen die Baumstämme als Abschnitte in Fixlängen oder als Langholz an. Bereits hier kommen die beiden Umschlagmaschinen ins Spiel und helfen beim Entladen. An der Rundholzsortieranlage wird das Holz maschinell entrindet und auf Metallsplitter untersucht. „Diese dürfen auf keinen Fall in der Säge landen, da sie dort großen Schaden anrichten würden. Wir haben schon öfters Granatsplitter oder Projektile aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt, da wir mitunter auch 120 Jahre alte Kiefern verarbeiten“, so Stefan Schulz, administrativ leitend tätig und hauptverantwortlich für den Rundholzeinkauf.

Anschließend wird das Holz in Längen von 2,40 bis vier Meter und 13 bis 40 Zentimeter Durchmesser per Ultraschall (hundert Messungen pro Sekunde) und Infrarot (200 Messungen pro Sekunde) millimetergenau vermessen. Hier werden Maße sowie weitere Parameter wie Krümmung und Ovalität erfasst und das Holz wird im weiteren Verlauf den entsprechenden Boxen zugeführt. Das sortierte Rundholz wird durch die beiden Umschlagbagger MH 3026 aus den Boxen entnommen und auf dem Rundholzplatz zwischengelagert, bevor es letztendlich wiederum mittels der Umschlagbagger dem Einschnitt zugeführt wird.

Bild 3_1920.jpgSchwerarbeit müssen die Maschinen leisten, wenn sie bis zu vier Festmeter Rundholz mit dem Greifer manipulieren

Die eingesetzten Cat MH 3026 erreichen ein Einsatzgewicht von rund 26 Tonnen – das liegt rund zwölf Tonnen unter dem ihrer Vorgänger. „Anfangs hatten wir bedenken, ob sich das bei den Geräten hinsichtlich der Standsicherheit bemerkbar macht. Doch wir müssen da überhaupt keine Abstriche machen. Die Maschinen stehen stabil und sind deutlich schneller unterwegs. Das geringere Gewicht macht sich auch im Spritverbrauch positiv bemerkbar“, so Stefan Schulz. Die beiden Bagger, ausgerüstet mit Luftbereifung, müssen auf dem Gelände viele Fahrwege zurücklegen. Um diese frei von Rinde zu halten, erhielten die Geräte ein Schiebeschild, das die Rinde beiseite räumt. Aber sie brauchen auch Kraft und müssen durchaus Schwerarbeit leisten, wenn sie bis zu vier Festmeter Rundholz mit dem Greifer manipulieren oder auch mehrere Stämme Langholz auf die Kappanlage ziehen müssen. Auch sonst geht es eher ruppig zur Sache im Umschlag. Mit ihren 1,5 Quadratmeter großen Korte-Greifern packen sie mit einem Hub ganze Holzbündel und beschicken damit den Lagerplatz oder Einschnitt.

Carsten Heinrich, Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Illingen, konnte das Unternehmen, bislang noch kein Kunde, überzeugen, auf Cat umzusteigen. „Wir haben schon viel ausprobiert, seitdem wir 1988 am Standort sind“, erklärt Schulz. Inzwischen konnte Carsten Heinrich am Standort Kirchberg bereits das dritte Gerät ausliefern: einen Cat Radlader 908M mit einer Klammerbügelschaufel. Die Baumaschine dient dem Umschlag von zerkleinerten Paletten, mit denen ein Schredder für eine Heizung beschickt wird. Damit werden fünf Trockenkammern mit Wärme versorgt, da die Paletten nach IPPC-Standard hitzebehandelt werden müssen, bevor sie in den Verkehr gebracht werden.

Bild 1_1920.jpgStefan Schulz (links), hauptverantwortlich für den Rundholzeinkauf, mit Carsten Heinrich (rechts), Zeppelin Verkaufsrepräsentant

In Kirchberg entsteht das Endprodukt in Form von Europaletten und Einwegpaletten in verschiedenen genormten Abmessungen. Gefertigt wird seit Anfang 2016 in zwei Linien parallel – pro Schicht entstehen 2 500 Paletten pro Linie. „Vollautomatisierte Hochregallager erlauben keine Abweichungen bei den Toleranzen. Wir müssen bis auf plus-minus Null Millimeter arbeiten. Werden Paletten für den Export gefertigt, dann müssen diese außerdem auch nach IPPC-Standard hitzebehandelt sein. Insgesamt sind die Qualitätsanforderungen an die Palette in den letzten Jahren stetig gewachsen. Paletten, die in der Lebensmittelindustrie oder im pharmazeutischen Bereich verwendet werden, dürfen zum Beispiel keine Verfärbungen aufweisen“, erklärt Schulz. Die Abnehmer stammen in der Regel aus Deutschland.

Europaletten gelten längst als Gradmesser für die Konjunktur. „Deutschland ist eine Exportnation. Die Wirtschaft ist auf Transporte ausgerichtet. Das macht sich im Absatz bemerkbar, aber auch weil viele Paletten ins Ausland gehen und dort verbleiben. Hierzulande werden mittlerweile rund 110 Millionen Paletten pro Jahr hergestellt – über 20 Prozent der Schnittholzproduktion finden ihren Einsatz in der Verpackungsindustrie. Das sind Dimensionen, die man sich kaum vorstellen kann“, meint Schulz.

Weitere Informationen: Zeppelin Baumaschinen GmbH| © Fotos: Zeppelin CAT


Ich frage mich, ob es in Rheinland-Pfalz auch so ist wie hier...?

 

Ob da die Holztransporteure auch mit ü50to rumfahren müssen, weil der Sägewerksbesitzer am Fuhrlohn knausert.

Wenn ja, kann man ja leicht zwei neue 400.000€ Bagger kaufen

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