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Liebherr beim Hyperlink-Projekt

Eines der ersten CO2-armen Bauprojekte

Buchholz in der Nordheide - In Buchholz in der Nordheide wird eine Baustelle mit Modellcharakter realisiert. Partner aus Bau, Energie und Maschinenbau setzen auf ein vollständig emissionsfreies Konzept. Im Rahmen des Hyperlink-Projekts bereiten der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie und die FRIEDRICH VORWERK Unternehmensgruppe das bestehende Erdgasnetz für den Transport von Wasserstoff vor. Liebherr stellt zwei batterieelektrische Baumaschinen zur Verfügung. Die Stromversorgung erfolgt autark und energieeffizient über den batteriebasierten Energiespeicher von Liebherr sowie über einen mobilen Wasserstoffgenerator. Die Baustelle ist vollständig elektrifiziert und setzt neue Maßstäbe für klimaschonendes Bauen.


Bauforum24 Artikel (07.10.2025): Liebherr-Erdbewegungsmaschinen


liebherr-vorwerk-leitungsbau-wasserstoffprojekt_300dpi.jpgIn Buchholz in der Nordheide wird eine der ersten emissionsarmen Baustellen Deutschlands realisiert.

Als Technologiepartner unterstützt Liebherr das zukunftsweisende Hyperlink-Projekt, ein Netzwerk für Wasserstoff in Norddeutschland. Dazu werden rund 70 Prozent der bestehenden Erdgasleitungen für Wasserstoff umgewidmet, der Rest wird neu errichtet. Der batterieelektrische Radlader L 507 E und der elektrifizierte Mobilbagger A 916 E von Liebherr übernehmen Be- und Verladevorgänge sowie Grab-, Hebe- und Verlegearbeiten. Der leistungsstarke Energiespeicher LPO 100 von Liebherr versorgt die Maschinen auf der Baustelle zuverlässig mit Strom. Das mehrwöchige Pilotprojekt zeigt, dass technisch anspruchsvolle Baustellen im Leitungsbau bereits heute mit emissionsarmen Maschinen und Technik realisiert werden können.

liebherr-vorwerk-batterieelektrischer-radlader-l-507-e_300dpi.jpgDer batterieelektrische Radlader L 507 E unterstützt bei Be- und Verladevorgängen auf der Baustelle.

Emissionsfreie Energieversorgung auf Wasserstoff- und Batteriebasis
Im Zentrum dieses Vorzeigeprojekts steht ein durchgängig elektrifiziertes Energiekonzept: Die Stromversorgung der Maschinen und Werkzeuge vor Ort erfolgt über den Liebherr-Energiespeicher LPO 100 und einen mobilen Wasserstoffgenerator von „e-power“, der mit H₂-Bündeln von Air Liquide betankt wird. Die elektrobetriebenen Maschinen und Werkzeuge werden auf der Baustelle netzunabhängig und stabil mit Strom versorgt. So wird vollständig auf den Ausstoß von Emissionen verzichtet. Abgerundet wird das nachhaltige und energetisch autarke Konzept durch Sonnenenergie. Eine Photovoltaik-Anlage des deutschen Solarsystemherstellers SunPlate, die auf dem Dach platziert ist, deckt den Energiebedarf der Baucontainer ab. Die dort überschüssig erzeugte Energie wird im Liebherr-Batteriespeicher gesichert und bei Bedarf an die Baumaschinen abgegeben.

liebherr-vorwerk-energiespeicher-lpo-100_300dpi.jpgDer leistungsstarke Liebherr-Energiespeicher LPO 100 versorgt die elektrifizierten Baumaschinen mit Strom.

Durch die Kombination aus H₂-Generator, Energiespeicher und elektrischen Baumaschinen werden die CO₂-Emissionen im Vergleich zu einer konventionellen, dieselbetriebenen Baustelle um 100 % reduziert. Zudem sinkt die Lärmbelastung deutlich. Die Baustelle von FRIEDRICH VORWERK zeigt, dass auch fernab eines leistungsfähigen Netzanschlusses mit dem LPO 100 ein hochflexibler Betrieb möglich ist. Der Batteriespeicher sorgt für Lastspitzenmanagement und Pufferung, sodass die Maschinen kontinuierlich mit Energie versorgt werden. Das ist ein entscheidender Faktor für Taktung und Produktivität.

liebherr-vorwerk-batterieelektrischer-mobilbagger-a-916-e_300dpi.jpgDer batterieelektrische Mobilbagger A 916 E unterstützt bei Grab- und Hebearbeiten.

Integriertes Energie- und Maschinenkonzept
Für die Bauprozesse sind der batterieelektrische Radlader L 507 E und der Mobilbagger A 916 E von Liebherr im Einsatz. Als erster elektrifizierter Radlader der Firmengruppe verbindet der L 507 E die bewährten Vorteile eines konventionellen Stereoladers mit einem von Liebherr entwickelten batterieelektrischen Antriebskonzept. Seine Leistungsfähigkeit ist identisch mit herkömmlich angetriebenen Liebherr-Radladern derselben Größenklasse. Dabei stößt er lokal kein CO2 aus und die Lärmemissionen sind gering. Der L 507 E besitzt ein speziell für den Radlader-Einsatz entwickeltes Hochvolt-Batteriesystem, das eine kraftvolle Leistungsentfaltung und effiziente Ladevorgänge sicherstellt. Abhängig von den jeweiligen Einsatzbedingungen bietet der batterieelektrische Radlader eine Laufzeit von bis zu acht Stunden. Das modulare Batteriekonzept von Liebherr ermöglicht es, auf Kundenwunsch ab Werk einen zweiten Lithium-Ionen-Akku zu verbauen, womit sich die Laufzeit weiter erhöht. Vollständige Ladevorgänge sind, abhängig von der On-Board-Ladetechnik und Anschlussleistung, in circa eineinhalb bis drei Stunden möglich.

liebherr-vorwerk-erdgasleitung-wasserstofftransport_300dpi.jpgFür das Wasserstoff-Projekt Hyperlink werden bestehende Erdgasleitungen für den Transport von H2 umgewidmet.

Der batterieelektrische Mobilbagger A 916 E entspricht in puncto Leistungsfähigkeit, Tragkraft und Performance vollumfänglich den Leistungsdaten eines Liebherr Standard-Mobilbaggers mit konventionellem Dieselantrieb. Der A 916 E ist ein beliebter Allrounder, der flexibel sowohl bei klassischen Erdbewegungsarbeiten im Straßenbau als auch in beengten Verhältnisse beispielsweise im innerstädtischen Bereich eingesetzt werden kann. Für eine kraftvolle Leistungsentfaltung ist der A 916 E mit einer 260 kWh Batterieeinheit ausgestattet, die in vier Sektionen aufgeteilt ist. Links am Oberwagen befindet sich eine Batterie mit 130 kWh Leistung. Drei in Serie geschaltete Batterien mit einer Gesamtleistung von weiteren 130 kWh sind rechts am Oberwagen verbaut. Je nach Einsatzort und Anwendung kann der Elektro-Mobilbagger damit bis zu neun Stunden betrieben werden. Neben den beiden elektrifizierten Liebherr-Baumaschinen ist auch der Fuhrpark – vom Transporter bis zum Pkw – als E-Variante ausgelegt.

liebherr-vorwerk-energiespeicher-wasserstoffgenerator_300dpi.jpgDie Stromversorgung erfolgt autark über den Liebherr-Energiespeicher sowie einen mobilen Wasserstoffgenerator.

Hyperlink – Wasserstofftransportnetz der Zukunft
Mit dem Projekt Hyperlink entwickelt der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie ein rund 1.000 Kilometer langes Wasserstoffnetzwerk, das eine leistungsstarke Verbindung zwischen den Niederlanden, Dänemark und Nordwestdeutschland schafft. Es verknüpft Produktionsstandorte und Importquellen von grünem Wasserstoff – etwa aus Offshore-Windenergie – mit industriellen Verbrauchszentren beispielsweise der Stahl- und Chemieindustrie und Untergrundspeichern. Das Netz erstreckt sich über Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und das Ruhrgebiet und wird in mehreren Teilprojekten realisiert. Hyperlink leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung energieintensiver Branchen und zur sicheren Versorgung mit klimaneutralem Wasserstoff.

liebherr-vorwer-photovoltaikanlage_300dpi.jpgPhotovoltaik-Anlagen produzieren grünen Strom und decken den Energiebedarf der Baucontainer ab.

Partnerschaft und Pilotcharakter
Das Bauvorhaben gilt als ambitioniertes Pilotprojekt: Führende Unternehmen aus Bau, Maschinenbau und Energie arbeiten erstmals gemeinsam an der Umsetzung einer lokal CO₂-armen Baustelle. Damit leisten sie einen praktischen Beitrag zum Klimaschutz und zur Weiterentwicklung zukunftsorientierter Baustellenstrategien. Britta van Boven, Geschäftsführerin von Gasunie Deutschland erklärt: „In Buchholz in der Nordheide befindet sich unsere erste emissionsarme Baustelle. Damit zeigen wir als strategischer Gasnetzbetreiber, dass uns das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist. Emissionsarm auf dem Weg zur emissionsfreien Wasserstoff-Infrastruktur – das ist für mich ein konsequenter Schritt.“ Ebenfalls auf Seiten der Projektpartner stößt dieses Engagement auf große Resonanz. „Als Technologiepartner bringen wir unsere elektrifizierten Maschinen und Energiespeicherlösungen gezielt ein, um gemeinsam mit starken Partnern neue Maßstäbe für nachhaltige Baustellenkonzepte zu setzen. Zugleich gewinnen wir dadurch wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung unserer Produkte“, erklärt Thomas Koll von der Liebherr-Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH. Auch Torben Kleinfeldt, CEO bei FRIEDRICH VORWERK, unterstreicht die Bedeutung der Partnerschaft: „Liebherr ist für uns ein starker Partner auf dem Weg zu einer klimaneutralen Baupraxis. Die enge Zusammenarbeit war entscheidend, um unseren emissionsarmen Baustellenbetrieb erfolgreich umzusetzen.“ Die Baustelle in Buchholz steht damit exemplarisch für gemeinsames und zukunftsorientiertes Bauen – ein Ansatz, den auch Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer bei seinem Besuch Mitte September gewürdigt hat.
 

Weitere Informationen: Liebherr-International | © Fotos: Liebherr | FRIEDRICH VORWERK


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