Duisburg - Das gleichmäßige Dröhnen des Bohrgeräts liegt über der Baustelle, während im Kelly-Verfahren Schicht für Schicht bis in 16 m Tiefe durch das kontaminierte Erdreich gebohrt wird. Am Rand der Baustelle stehen bereits die Lkws parat, ihre Motoren summen leise im Standby – bereit, das ausgehobene Material sicher abzutransportieren.
Bauforum24 Artikel (26.03.2025): Bauer BCS 185 power pack
Bauer Resources sanierte ein Areal nahe Duisburg: Mittels Austauschbohrungen wurde der verunreinigte Boden durch unbelastetes Material ersetzt.
So sieht echte Zusammenarbeit aus: Bei einem Projekt nahe Duisburg übernahm der Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH die Quellsanierung – inklusive fachgerechter Entsorgung des belasteten Bodens. Das Besondere an diesem Projekt? Altlastensanierung und Entsorgung griffen nahtlos ineinander. Ein perfektes Duo, das eindrucksvoll zeigte, was echte Synergien und ein durchdachtes Full-Service-Konzept leisten können.
Austauschbohrungen mit chirurgischer Feinarbeit
Von Februar bis Mai 2025 führten die Spezialisten von Bauer Resources den Bodenaustausch mittels Großlochbohrungen durch, um das belastete Material zu entfernen. Schritt für Schritt wurden dafür 167 senkrechte Bohrungen durchgeführt, zusätzlich 30 weitere mit einer Neigung von 5°, damit auch der untere Bereich saniert werden konnte. „Solche Austauschbohrungen sind für uns eigentlich Tagesgeschäft, doch diese Baustelle war alles andere als normal“, so Oberbauleiter Daniel Thielmann vom Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH. Denn direkt neben dem kontaminierten Hotspot verliefen zwei Leitungen. Und daher hieß es: Vorsicht! Wie bei einer Operation am offenen Herzen ging es darum, das kontaminierte Material auszubohren, ohne die naheliegenden Leitungen zu beschädigen. „Bei jedem Arbeitsschritt hat unser Team ein ruhiges Händchen und viel Fingerspitzgefühl bewiesen“, betonte Daniel Thielmann.
Altlastensanierung und Entsorgung arbeiteten bei diesem Projekt Hand in Hand.
Ausgeklügeltes Entsorgungskonzept
Am Ende der Austauschbohrungen blieben circa 6.500 t verunreinigter Boden übrig, der ordnungsgemäß entsorgt werden musste. Diese Aufgabe wurde nicht weniger präzise angegangen: Das ausgeklügelte Entsorgungskonzept stammte aus dem Bodenreinigungszentrum Duisburg – einem weiteren Mitglied der Bauer-Resources-Familie. „Für unseren Kunden bedeutet dies einen verlässlichen Rundumservice aus einer Hand“, erklärte Benjamin Steden, Betriebsleiter des Standorts in Duisburg. Doch bevor das belastete Erdreich die Baustelle überhaupt verlassen konnte, musste es einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden. Ein Gutachter ordnete das Material einer spezifischen Materialqualität zu und entnahm gezielt Proben für die chemische Analyse. „Wir mussten sicherstellen, dass jede Charge gründlich geprüft wurde, bevor sie für die Entsorgung freigegeben wurde“, so Benjamin Steden weiter. Erst danach wurde das Material schließlich für den Abtransport vorbereitet. Und auch der war genau getaktet: Zweimal täglich verließen die Lkws die Baustelle und machten sich auf die etwa 1,5-stündige Reise zum Bodenreinigungszentrum Duisburg.
Im 3.000 m² großen Bodenreinigungszentrum in Duisburg wurden etwa 6.500 t Boden zwischengelagert und für die endgültige Entsorgung vorbereitet.
Rundumservice von Konzept bis Logistik
In der Bodenbehandlungsanlage angekommen, wurde das belastete Material zunächst entladen und entsprechend der Verunreinigung in separaten Bereichen zwischengelagert. Je nach Analyseergebnissen wurde der Boden entweder einer thermischen Behandlung oder der endgültigen Entsorgung zugeführt. „Obwohl grundsätzlich eine trockenmechanische Aufbereitung im 3.000 m2 großen Bodenreinigungszentrum möglich wäre, war das hier angelieferte Material aufgrund seiner Beschaffenheit dafür nicht geeignet“, erläuterte der Leiter der Anlage. Neben den vielseitigen Behandlungsmöglichkeiten punktet der Standort in Duisburg auch durch seine Trimodalität: Dank der idealen logistischen Anbindung kann das Material per Schiff, Bahn oder Lkw umgeschlagen werden. „Wir haben freuen uns gefreut, bei diesem Projekt unsere umfassende Entsorgungsexpertise einbringen zu können“, so Benjamin Steden abschließend.
Weitere Informationen: BAUER Gruppe | © Fotos: Bauer
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