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Verkehrssicherung als Pauschalposition


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es gibt seit ein paar tagen einen neuen Leistungskatalog, mit dem sind die von mir angesprochenen Probleme erledigt: Die Beweissicherund ist danach von einem gerichtlich Vereidigten durchzuführen, die Verkehrssicherung wird jetzt pro Stück Schild, Bake, Lampe usw ausgeschrieben, also nichts mehr pauschal.
Da hab ich zukünftig schon die ersten 50 Positionen für die Verkehrssicherung .
Trotzdem glaube ich das die Baufirmen bei der Kalkulation für die Verkehrssicherung (VS) zurückrechnen: ca. 1 bis 2 % der Bausumme geht je nach Baustelle für die VS drauf, und diese Summe wird dann auf die entsprechenden Leistungen aufgeteilt. Weiß der kalkulator wirklich, welchen Preis er für das Aufstellen einer Bake mit rotem Licht, das nach beiden Seiten strahlt einsetzen muss?
damit es keine Missverständnisse gibt: Klar ist die Verkehrssicherung ein ganz wichtiger Punkt, an dem keinesfalls gespart werdn darf, mir geht es nur um die erträgliche Abwicklung.
In meiner letzten Ausschreibung hatte ich schon 550 Positionen, langsam verlieren wir bei der Abrechnung den Überblick.
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Der Kalkulator weis sehr wohl, was ein einzelnes Schild mit Leuchte kostet. So bekommen wir das ja von unseren Sub's angeboten.

Nun mal generell:
Die miese Stimmung bei der Abwicklung von Bauvorhaben kommt meines Erachtens viel von unsauberen Ausschreibungen. Wenn ich die Verkehrssicherung pauschal anbieten muß und ich aber ein Einheits-Preis Angebot von meinem Sub bekomme muß ich mich hinsetzen und das ganze planen. Im Angebotsstadium! Das ist keine bezahlte Leistung. Der Ausschreiber bekommt seine Leistung bezahlt, der sollte eigentlich eine saubere Planung abliefern. Dafür sieht die HOAI gutes Geld vor. Allerdings meinen in letzter Zeit viele öffentliche Stellen, die HOAI umgehen zu müssen und die Planungsbüros machen mit. Also werden zu Dumping-Preisen besch... LV's erstellt. Wie soll ein Kalkulator bei einer Erfolgsrate von unter 4% jedes Angebot sauber planen? Die Leistungen kosten Geld und das kommt nur durch den Bauablauf rein. Also muß man wohl versuchen hinterher den Spieß umzudrehen und die Ausschreibung an den Schwachstellen packen um Fehlkalkulationen auszugleichen. Das kostet Zeit, Geld und Nerven. Leider hat sich das bei dem Ausschreibenden Stellen bisher nicht rumgesprochen das es billiger ist, einen Fachplaner ordentlich (HOAI) zu bezahlen, damit er ebenso ordentliche Arbeit abliefert. Dann kommen weniger Nachträge und der Personalaufwand in der Abwicklung ist geringer.
Ob eine Ausschreibung sauber erfolgt sieht man hinterher am Submissionsergebnis. Dieses weicht bei guten Ausschreibungen um ca. 30%, bei schlechten um ca. 300%! vom billigsten zum teuersten ab. Das ist einfach der Risikofaktor, den die einen (ehrlichen) kalkulieren und die anderen spekulieren.

Zur Erklärung: Hauptberuflich muß ich neben meiner Tätigkeit als Bauleiter auch kalkulieren. Nebenberuflich habe ich ein Ing-Büro, in welchem ich auch mal kleinere Ausschreibung oder statische Berechnungen durchführe. Da ich davon nicht unbedingt leben muß halte ich mich weitesgehend an die HOAI. Das in den letzten Jahren der nebenberufliche Umsatz gegen 0 ging spricht für sich.
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Als Kalkulator muss man neben dem Materialpreis doch auch die Arbeitszeit ansetzten, und die läßt sich bei der Verkehrssicherung m.E. nur mit Erfahrungswerten abschätzen, oder? Ob und wie oft ein Schild gereinigt werden muß, wie oft die Batterien der Lampen geklaut werden, wie oft der Bauzaun versetzt oder wieder aufgestellt werden muss usw., das kann doch kein Mensch vorausplanen, auch wenn er den Höchstsatz der HOAI bekommt. Und wenn es so wäre, dass die einzelnen Preise aus einem Katalog entnommen werden können, dann bräuchte ich keine Ausschreibung und keinen Wettbewerb. Dann nehm ich mir einfach eine Baufirma, so wie ich mir einfach ein Büro (ohne Preisvergleich) nehme. Das der Kalkulator sich hinsetzen und nachdenken muss und unter Umständen nicht mal den Auftrag bekommt ist doch keine außergewöhnliche Härte (abgesehen davonbekommt der Kalkulator einer Baufirnma
sein Gehalt , auch wenn die Firma den Auftrag nicht bekomen hat). Jeder, der etwas anbietet, muss doch in irgend einer Form Zeit für die Kalkulation aufwenden. Z.B kostet die ganze Reklameflut auch viel Geld und man hat keine Garantie, dass nicht doch das Auto der Konkurrrenz gekauft wird.
Wo kann sich den das Können des Kalkulators besser beweisen als in Positionen, wo es auf Erfahrung und Geschick ankommt? Bei der Mischanlage anrufen und fragen, was die Tonne Asphalt kostet und das Ergebnis mit XX% Aufschlag ins Angebot reinsetzen - das könnte der Lehrling auch machen.


Stefan, deinen Satz "Da ich davon nicht unbedingt leben muß halte ich mich weitesgehend an die HOAI" verstehe ich nicht. Findest du das Honorar zu niedrig?
In meiner Zeit als Freiberuflerin hätte ich mir alle 10 Finger abgeschleckt, wenn ich nach HOAI hätte fordern können.


Gruß

Petra
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Als Kalkulator muss man neben dem Materialpreis doch auch die Arbeitszeit ansetzten, und die läßt sich bei der Verkehrssicherung m.E. nur mit Erfahrungswerten abschätzen, oder? Ob und wie oft ein Schild gereinigt werden muß, wie oft die Batterien der Lampen geklaut werden, wie oft der Bauzaun versetzt oder wieder aufgestellt werden muss usw., das kann doch kein Mensch vorausplanen, auch wenn er den Höchstsatz der HOAI bekommt. Und wenn es so wäre, dass die einzelnen Preise aus einem Katalog entnommen werden können, dann bräuchte ich keine Ausschreibung und keinen Wettbewerb. Dann nehm ich mir einfach eine Baufirma, so wie ich mir einfach ein Büro (ohne Preisvergleich) nehme. Das der Kalkulator sich hinsetzen und nachdenken muss und unter Umständen nicht mal den Auftrag bekommt ist doch keine außergewöhnliche Härte (abgesehen davonbekommt der Kalkulator einer Baufirnma
sein Gehalt , auch wenn die Firma den Auftrag nicht bekomen hat). Jeder, der etwas anbietet, muss doch in irgend einer Form Zeit für die Kalkulation aufwenden. Z.B kostet die ganze Reklameflut auch viel Geld und man hat keine Garantie, dass nicht doch das Auto der Konkurrrenz gekauft wird.
Wo kann sich den das Können des Kalkulators besser beweisen als in Positionen, wo es auf Erfahrung und Geschick ankommt? Bei der Mischanlage anrufen und fragen, was die Tonne Asphalt kostet und das Ergebnis mit XX% Aufschlag ins Angebot reinsetzen - das könnte der Lehrling auch machen.


Da hast Du was falsch verstanden. Die Firma muß die Kosten aufbringen. Und das Geld muß auch irgendwoher kommen. Und leider wird immer mehr Vorplanung auf den Kalkulator abgewälzt. Der Vorteil einer Firma gegenüber einer anderen sollte darin bestehen, welche für die spezielle Ausrüstung besser geeignet ist oder aufgrund der Erfahrung oder auch der geographischen Lage günstiger anbieten kann. Im Moment wird das dadurch entschieden, wieviele Fehler bei der Kalkulation gemacht werden oder ob die Firma Dumping-Preise eingehen muß um überhaupt zu existieren.
Die Aufgabe eines Kalkulators sollte darin bestehen die Firmenspezifischen Besonderheiten in einen guten Preis umzusetzen und nicht die Baustelle ins Detail vorzuplanen. Da wird man Dank moderner EDV mit Unterlagen zugeschissen, das man Tage benötigt um das ganze zu sichten. Bei der Ausführung heißt es dann lapidar "Sie waren doch informiert". Da muß man als Kalkulator Alleskönner sein.


Stefan, deinen Satz "Da ich davon nicht unbedingt leben muß halte ich mich weitesgehend an die HOAI" verstehe ich nicht. Findest du das Honorar zu niedrig?
In meiner Zeit als Freiberuflerin hätte ich mir alle 10 Finger abgeschleckt, wenn ich nach HOAI hätte fordern können.
Gruß

Petra


Ich finde die HOAI insgesamt als sehr auskömmlich. Und wenn sich jeder dran halten würde könnten wir alle gut damit leben. Sicher gibt es Fälle, da stimmt der Preis nicht, umgekehrt auch häufig das man das an anderen Projekten ausgleichen kann. Alles in allem also eine gute Sache. Was ich damit ausdrücken wollte ist, daß ich die nicht umgehen muß und Dumping-Preise machen muß um zu existieren. Leider ist die "Geiz-ist-Geil"-Mentalität auch bei den Ausschreibenden Stellen zu spüren.

Auf die Problematik angesprochen antwortete mal ein Amtsleiter "Ich muß ja Ihre Steuern sorgfältig verwalten". Als ich ihn fragte, welche Steuern er verwalten will, wenn es von mir und meinen Kollegen keine mehr gibt, weil die Arbeiten ins Ausland vergeben werden war das Thema sofort beendet. Also nur die Geiz-ist-Geil Profilierungssucht.
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Ja, klar, Stefan, seh ich auch so, bei geiz ist geil bleibt immer ´was auf der Strecke. Aber `was Neues ist es eigentlich auch nicht. Früher hat es geheißen: Gürtel enger schnallen. Und noch früher: 7 magerer Jahre nach 7 fetten Jahren. Da werden doch nur die Sprachwendungen aktualisiert, der Inhalt bleibt das gleiche.


Aber Deine Aussage: "Und leider wird immer mehr Vorplanung auf den Kalkulator abgewälzt" verstehe ich nicht so recht. Hast Du schon mal in die neue LBStB-By reingeschaut ?(weiß nicht, wo Du her bist, ob Du die kennst?) Da wird nun jede einzelne Bake mit rotem Licht , mit gelben Licht, ob es nach einer Seite oder beiden Seiten strahlt, ob es Nachts oder am Tag installiert wird usw EXTRA ausgeschrieben. Da besteht in Zukunft die Hälfte der Ausschreibung aus einer Auflistung von Schildern und Baken. Das ist doch ein Beispiel gerade dafür, das der Kalkulator kein Fachmann mehr sein muss, sondern das dessen Job in Zukunft dann auch von einem Ausschreibungsprogramm übernommen werden kann. Noch vor vielleicht 5 Jahren gab es wirklich nur eine einzige Position: Verkehrssicherung pauschal.
Aber eines ist schon klar: der Kalkulator ist im Betrieb immer die ärmste Sau: macht er einen guten Preis, mault der Chef, weil der Konkurrent den Auftrag bekommen hat, macht er einen schlechten Preis, mault der Bauleiter, weil er keine Prämie rausholt. (Gibt es das mit den Prämien bei den Baufirmen noch?)
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