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Terex Fuchs MHL 350 D im Tier-4-Praxistest


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Mehr Leistung bei weniger Schadstoffemissionen

Seit Frühjahr 2010 steht eine Terex Fuchs MHL350D mit dem neuem Deutz-Motor TCD 6.1 L6 im Praxistest bei der Nürnberger Max Aicher Recycling GmbH. Der Arbeitseinsatz unter realen Betriebsbedingungen ist Teil eines groß angelegten Testprogramms, mit dem Deutz als angestammter Motoren-Lieferant der Terex Fuchs Lade- und Umschlagtechnik die Zuverlässigkeit seiner ab 2011 unter EU-Stufe IIIb/Tier-4-Regime vorgeschriebenen emissions-optimierten Antriebstechnologie unter Beweis stellt.

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Unscheinbarer Erlkönig: Eine Terex Fuchs MHL350D der aktuellen Baureihe wurde mit dem neuen emissionsarmen Deutz TCD 6.1 LA mit geänderter Kühlerkonfiguration ausgerüstet.

Hausaufgaben gemacht

Ab 2011 gelten die neuen Abgasvorschriften EU Stufe IIIb/Tier 4 interim für Motoren in mobilen Arbeitsmaschinen. Alle neu produzierten Aggregate ab 130 kW Leistung haben dann deutlich gesenkte Grenzwerte zu erfüllen ? die niedrigeren Leistungsklassen folgen ab 2012. Hier wie dort kennzeichnen erhebliche Veränderungen bei Einspritztechnologie, Abgasnachbehandlung und Motorkühlung die oft bereits im Vorgriff auf zukünftige Emissionsstufen grundlegend neu entwickelten Aggregate.

Deutz, der angestammte Motorenpartner für Terex Fuchs-Umschlagmaschinen, präsentierte schon Anfang 2010 sieben neue Baureihen in den betroffenen ?Off-Highway"-Leistungssegmenten bis 560 kW. Kennzeichnend für die neue Deutz-Motorengeneration sind die hocheffiziente Common-Rail-Einspritzung, aktive Abgasrückführungssysteme sowie exakt auf die einzelnen Leistungsklassen abgestimmte Katalysator-Komponenten. Gegenüber der bisherigen Technik überzeugten alle neuen EGR-Aggregate (Exhaust Gas Recirculation) bereits in der Testphase mit einem trotz durchgängig höherer Motorleistung niedrigeren Verbrauch, schnelleren Reaktionszeiten und einer ungeachtet der komplexeren Steuer-Peripherie hohen Zuverlässigkeit. Insgesamt werden die sieben Vier- bis Achtzylinder-Baureihen mit neuer hubraum-bezogener Modellbezeichnung bis zum Produktionsstart Ende 2010 einen wahren Vorserien-Marathon absolviert haben: weit über 100.000 Prüffeldstunden sowie rund 30.000 Stunden im Anwender-Einsatz unter realen Einsatzbedingungen stehen dann zu Buche.

Die Zielgerade unter Praxisbedingungen nimmt Deutz in Zusammenarbeit mit den nationalen Vertriebs- und Serviceorganisationen seiner langjährigen OEM-Partner: über Monate bereits stellen sich quer durch Europa emissionsarm motorisierte Terex-Fuchs Umschlagmaschinen dem Urteil von ausgewählten Kunden mit repräsentativen und anspruchsvollen Einsatz-Portfolios. In Deutschland und den angrenzenden nord- und mittel-europäischen Vertriebsgebieten nominierte der Terex Fuchs Exklusivpartner Kiesel die Praxistester. Ausschlaggebend dabei waren langjährige Erfahrungen auf spezifischen Einsatzfeldern von Terex Fuchs-Umschlagmaschinen, die insbesondere durch ihre große Mobilität, hohe Umschlag- und Sortierleistungen sowie vielseitige Einsatzmöglichkeiten durch Kiesel-Systemlösungen in Handling und Ausrüstung zu einer der führenden Umschlagmaschinen am Markt wurden.

Nürnberger Kreisläufe

Seit rund 14 Jahren arbeitet die Nürnberger Max Aicher Recycling GmbH (MAR) mit Terex Fuchs Umschlagtechnik. Mit ihrem knapp 3 Hektar großen Hauptsitz am Nürnberger Hafen und zwei angeschlossenen Betriebstätten in Amberg und Lauingen ist der umfassend zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb auf das qualifizierte Recycling von Metallschrott spezialisiert. Bis zu 1.000 Tonnen Sammelschrott unterschiedlicher Anfallstellen sowie Altfahrzeuge erreichen die MAR-Stützpunkte täglich, wo sie in aufwändigen Sortier- und Umarbeitungsverfahren zu hochwertigen Ausgangsmaterialien für die Stahlproduktion aufbereitet werden.

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Rund 3 Hektar misst das Betriebsgelände der Max Aicher Recycling GmbH am Nürnberger Hafen. mit mobilen Terex Fuchs-Umschlagmaschinen werden angelieferte Schrottmassen in aufwändigen Sortier- und Umarbeitungsverfahren zu hochwertigen Grundstoffen für die Stahlproduktion aufbereitet.

Ein großer Anteil davon wandert direkt in die eigenen Stahlwerke der Max Aicher Unternehmensgruppe, die mit insgesamt sechs Produktionsstandorten in Süddeutschland, Tschechien, Rumänien und Ungarn zu den Top-Lieferanten der europäischen Automobilindustrie zählt. Hoch spezialisierte Baustähle ergänzen die Lieferpalette der Max-Aicher-Gruppe, die sich darüber hinaus mit insgesamt 3.000 Mitarbeitern europaweit in den Bereichen Hoch-, Tief- und Ingenieurbau, in der Entwicklung und dem Betreiben von Immobilienprojekten im Wohn-, Gewerbe- und Sportstättenbau sowie in der Produktion mineralischer Rohstoffe, deren Recycling sowie der Aufarbeitung bzw. energetischen Verwertung industrieller Reststoffe und Siedlungsabfälle engagiert.

Ideales Testfeld

Insgesamt 15 Umschlaggeräte hat der technische Betriebsleiter Jörg Espenhain an den drei MAR-Standorten im Einsatz, davon elf ?Blaue". Neben einer Terex Fuchs MHL331D , die wechselweise mit Greifer, Magnet und Schienenknacker sowohl im operativen Geschäft am Standort Nürnberg, als auch auf Außenbaustellen eingesetzt wird, beschickt ein Terex Fuchs MHL360D mit 18-Meter-Ausladung die 1000-Tonnen-Großschere am Nürnberger Hafen. Dort arbeiten auch vier radmobile Terex Fuchs MHL350D ? zwei davon im Platzumschlag und der Sortierlogistik der angefahrenen Schrottmassen, zwei weitere in der Beschickung des 2.200-kW-Großshredders.

Die Anlage zur Aufbereitung von leichtem bis mittelschwerem Metallschrott produziert pro Stunde etwa 70 ? 90 Tonnen Fe-Fraktionen sortenreinen Endmaterials, was in der betrieblichen Praxis einer Aufgabeleistung von 100 bis 110 t/h entspricht. Etwa 1.800 m² misst der Shredder-Vorplatz, auf dem die beiden radmobilen Umschläger die bereits vorsortierten Schrotte nochmals akribisch auf Eignung sichten. Nicht chargierfähiges Material (> 500x500x1000 mm) oder ungeeignete Stoffe werden aussortiert und am Rand des Shreddervorplatzes zur weiteren Umarbeitung zwischen gelagert. Gut 60 Meter betragen dabei jeweils die Rangierstrecken im derzeitigen 8-Stunden-Einschichtbetrieb.

Ideale Bedingungen für den Testeinsatz einer Tier-4-aufgerüstenen MHL350D, zumal die Umschlagspezialisten aus der Baienfurter Kiesel-Dienstleistungszentrale mit der bereits seit Jahren zentral betreuten MAR und dem nahe gelegenen Kiesel-Servicestützpunkt Thüngersheim bei Würzburg kurze Weg gehen konnten.

Mitte März 2010 nahm die Terex Fuchs MHL350D mit dem neuen 140-kw-starken Deutz-Motor TCD 6.1 L6 den Testeinsatz auf. Der 6-Liter-Turbodiesel stellt sein maximales Drehmoment von 1.000 Nm zwischen 1.400 und 1.600 U/min zur Verfügung. Einbautechnisch mussten lediglich die veränderte EGR-Kühlerkonfiguration sowie der mit Dieselbrenner-Regeneration arbeitende Dieselpartikelfilter im Auspuffsystem berücksichtigt werden. Ohne weitere Veränderungen ging die 35-t-Maschine mit 5,60-m-Hubkabine und offenem 0,8-m³-Mehrschalengreifer am 16-m-Ausleger in den Testbetrieb, der von Deutz- und Terex Fuchs-Technikern begleitet wurde.

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Unscheinbarer Erlkönig: Eine Terex Fuchs MHL350D der aktuellen Baureihe wurde mit dem neuen emissionsarmen Deutz TCD 6.1 LA mit geänderter Kühlerkonfiguration ausgerüstet.

Agil, stark, sparsam

Gut 60.000 Stunden Betriebserfahrung alleine mit der bestehenden Terex Fuchs-Flotte stützen das Urteil von Betriebsleiter Jörg Espenhain, der im direkten Vergleich die Maschinenleistungen in der anspruchsvollen Sortier- und Logistikpraxis bewerten konnte. Gleichzeitig musste sich die neue Tier-4-Maschine auch unter Dauerbelastung beweisen ? bereits Mitte Juni passierte das Gerät die 500 Betriebsstunden in Nürnberg.

?Alle unsere Fahrer haben die Maschine sehr gut angenommen", unterstreicht Technikchef Espenhain. ?Insbesondere die Standfestigkeit des Unterwagens und die sehr gute Arbeitsposition in der Hubkabine haben überzeugt. Gerade im angehobenen Zustand steht die Kabine sehr ruhig und erlaubt dem Fahrer ein er-müdungsfreies Arbeiten..."

Gute Noten verteilt Jörg Espenhain auch für die Arbeitsleistungen ? und hier insbesondere für das Zusammenspiel zwischen Antrieb und Arbeitshydraulik. ?Beim Sortieren oder in der Beschickung rufen wir eigentlich immer verschiedene Hydraulikfunktionen gleichzeitig ab. Während der Ausleger noch anhebt, schwenkt der Fahrer bereits oder verändert die Baggerposition. Nur so lassen sich die notwendigen hohen Umschlagskapazitäten erreichen." Gerade in diesen Disziplinen überzeuge die neue Tier-4-Maschine mit einer sehr kraftvollen Präsenz.

Dass die neue Motor-/Hydraulikkonfiguration dafür ausreichend Reserven bietet, davon ist Jörg Espenhain überzeugt: ?Im Zuge des Praxis-Tests haben wir ständig auch die thermische Belastung und den Treibstoffverbrauch kontrolliert. Selbst unter Volllast bei heißer Witterung kamen wir hier nie in kritische Bereiche. Beim Thema Kraftstoff hat uns die neue Maschine überrascht: pro Stunde lag die neue MHL350D trotz höherer Gesamtleistung durchgängig um 10 Prozent unter den Werten unserer Vergleichsgeräte."

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(Fotos: Kiesel)
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