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Geschrieben
Der Abbruch des über 50 Jahren alten Fernmeldebunkers am Romanplatz in München stellte hohe Ansprüche an das Fachwissen des Münchener Abbruchunternehmens MTECH Service Ges. mbH. Die Baustelle im dicht besiedelten Wohngebiet, die hohen Anforderungen an einen präzisen und geräuscharmen Rückbau sowie die extreme Substanz des Bunkers, ließen den Entscheidungsträgern nicht viel Raum.

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Der größte LST-Abbruchhammer, der XB 7900 iS mit fast 8 t Gewicht hatte Premiere in München.

Der Startschuss dieses Projektes fiel bereits vor einem Jahr mit Beginn des selektiven Rückbaus des Bürogebäudes oberhalb des Bunkers. Nach dem Rückbau musste die 3,20 Meter dicke Bunkerdecke abgebrochen werden. Um das abzubrechende Material von der Konsistenz und Zusammensetzung her korrekt einschätzen zu können, wurden insgesamt fünf Kernbohrungen durchgeführt. Im Ergebnis fand man heraus, dass es sich um schwach bewehrten, sehr stabilen Beton der Klasse B85 handelt. Die Gesamtmasse der Bunkerdecke beträgt etwa 5000 m³.

Jens Weinberger, Geschäftsführer von MTECH und Klaus Sibich, Projektleiter von Aquiterra, entschieden sich aufgrund der geringen Bewehrungen für den Einsatz einer Straßenfräse, um die Bunkerdecke möglichst geräuscharm und effizient zugleich abzutragen. Die obersten 50 cm mit einem Volumen von etwa 400 m³ Abbruchmaterial, verliefen zügig und problemlos. Doch dann tauchten die ersten Bügelbewehrungen auf. Durch den Verschleiß der Fräsköpfe aufgrund der Bewehrungen und dem damit verbundenen ständigen Austausch der Meißel, war das Gerät nicht mehr wirtschaftlich einsetzbar. Im Nachhinein wurde klar, dass bei keiner der Kernbohrungen die Bügelbewehrungen entdeckt wurden.

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Hoch oben auf der Bunkerdecke bricht der 8 t Abbruchhammer mit 240
bis 550 Schlägen pro Minute Stück für Stück den sehr stabilen Beton
der Klasse B85 ab.


Die Strategie musste geändert werden, der Zeitdruck war groß. Etwa 4-6 Wochen wurden für den Abbruch veranschlagt. Für die Anwohner bedeutet das eine lange Zeit der Unruhe und des Lärms einer staubigen Großbaustelle in direkter Nachbarschaft. Als Abbruchgerät sollte ein geräusch- und vibrationsarmer Abbruchhammer eingesetzt werden, der den zahlreichen Bewehrungen Stand hält und gleichzeitig den im Stahl verankerten Beton ausbricht. Sibich erinnerte sich an die Fachtagung 2008 des Deutschen Abbruchverbands in München, an Michael Schwienbacher, Geschäftsführer der LST. Schwienbacher stellte damals als Hersteller von Anbaugeräten sein Unternehmen den bayerischen Verbandsmitgliedern vor (

Fotoapparat_01.jpg

siehe hier). Sibich war beeindruckt von dem Vortrag und empfahl der Firma MTECH sich an die LST Group mit Sitz in Herrsching bei München zu wenden.

Christian Silbereisen, Niederlassungsleiter des LST-Standortes Passau, traf sich mit Weinberger auf der Baustelle. Nach einigen physikalischen Berechnungen sowie der Berücksichtigung des Trägergerätes, einem CAT 345C Raupenbagger mit 52 t Dienstgewicht, empfahl Silbereisen den XB 5100 iS (intelligent/supersilenced) Hydraulikhammer, eine speziell für den Abbruch ausgestattete Variante in extrem geräuscharmer Ausführung. Der Hammer kann mit einem hohen Betriebsdruck von bis zu 165 bar arbeiten. Für die optimale Leistung von Träger- und Anbaugerät ist in diesem Fall eine hohe Druckeinstellung Voraussetzung. Um die Liquidität des Abbruchunternehmens zu schonen und sich ein Bild von der Geräteleistung machen zu können, nahm Weinberger das Angebot des LST-Mietparks wahr und orderte den XB 5100 iS aus dem Mietpark in Niederbayern.

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Gemeinsam mit seinem kleineren Bruder arbeitet der Hydraulikhammer
XB 7900 iS ununterbrochen, um in 4-6 Wochen Platz zu schaffen für ein
neues Büro- und Geschäftsgebäude.


LST-Monteure übernahmen den Anbau des Hammers an den Bagger, die Baustelle kam wieder in Bewegung. Der XB 5100 iS und der CAT 345C kamen im Team gut voran mit den Abbrucharbeiten. Überlegungen, ein noch größeres Gerät auf der Baustelle einzusetzen, entstanden mit der Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von acht auf fünf Stunden. Um in der gleichen Zeit eine vergleichbare Produktivität zu erzielen, orderte MTECH mit dem XB 7900 iS den derzeit größten Hydraulikhammer aus dem LST-Lieferprogramm. Zwischen beiden Hämmern besteht ein hoher Leistungsunterschied. Der große Bruder hat allerdings vom Lärmgutachten her vergleichbare Werte.

Die Größe des Hammers misst inklusive Meißel 3,50 Meter (2,70 Meter ohne Meißel). Die Anbauplatte alleine beziffert sich auf einen Quadratmeter Größe. Mit 18.930 Joule Schlagkraft ist der Hammer ausgelegt für Baggerdienstgewichte zwischen 45 und 120 Tonnen. Die Schlagzahl des Meißels bemisst sich zwischen 240 und 550 Schlägen pro Minute. Als Teampartner steht dem Hammer ein 70 t Kettenbagger CAT 365C zur Verfügung. ?Solche großen Gerätschaften gehören nicht täglich zum Werkzeug eines Baggerfahrers, das ist schon etwas ganz Besonderes", so der Baggerfahrer. Auf diesem historischen Grund wird anschließend ein neues Büro- und Geschäftsgebäude entstehen.

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Artikel: LST Hydraulikhämmer entsorgen alte Schiffshebeanlage
Artikel: LST XB 4100 iS Überkopf im Citytunnel Leipzig
Fotostrecke: Jahreskongress Deutscher Abbruchverband, München 2008

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(Fotos: LST)

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Geschrieben
Diesen Cat 365C mit dem XB 7900 kann man schon als "Übermaschine" bezeichnen! wub.gif klatsch.gif

Gruß Roman wave.gif

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