Brokk Abbruchroboter und CC 260 Betonzange von Darda

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Nicht immer sind es die großen, spektakulären Abbrüche, die eine außergewöhnliche und intelligente Lösung fordern. ?Klasse statt Masse" heißt oft die Devise, wenn sanfte Abbruchmethoden zum Einsatz kommen ? so wie im Klinikverbund Südwest.

Krankenhaus Calw, Klinik für Kardiologie, drittes Obergeschoss. Alle Zimmer waren komplett belegt, im OP wurde operiert. Umbauarbeiten liefen trotzdem auf Hochtouren ? leise und ohne die Patienten, Ärzte und Pfleger zu stören. Dies ermöglichte der Mini-Abbruchroboter Brokk 50 mit montierter CC 260 Betonzange vom Abbruchgerätehersteller Darda aus Blumberg. Ca. 75 m² Kalksandsteinwände wurden während laufendem Betrieb abgebrochen. In diesem Fall die einzig mögliche, beziehungsweise wirtschaftliche Abbruchmethode.

Sicherlich ist es machbar 15 Zentimeter starke Kalksandsteinwände einfach von Hand mit dem Vorschlaghammer oder mit Hilfe eines Meißelhammers einzureißen. Keine sensiblen, aber zielführenden Methoden ? eigentlich. In einem vollbesetzten Krankenhaus in dem der normale Betrieb weitergeht sieht die Sache jedoch anders aus.

Ein absolut erschütterungsfreier Abbruch war notwendig, denn im Operationssaal nebenan führten Ärzte mit sensiblen Operationsinstrumenten lebensnotwendige Eingriffe an Patienten durch. Leise, staubarm und abgasfrei musste daher die Abbruchmethode unbedingt sein. Kühlwasser und Schlamm waren ebenso zu vermeiden, damit die Patienten nicht durch unangenehme Gerüche und Lärm gestört werden.

Bei besagtem Abbruch kam eine Herausforderung zusätzlich dazu: in den Wänden befanden sich an einigen Stellen noch aktive Wasserleitungen, die keinesfalls beschädigt werden durften. Die Firma R. Klein, Entkernung und Handabbruch aus Leinfelden-Echterdingen konnte die richtige Methode, die neben all den oben genannten Anforderungen auch noch ein exaktes Arbeiten ermöglichte, anbieten: ein kleiner elektrohydraulischer Abbruchroboter Brokk 50 des gleichnamigen schwedischen Herstellers als Trägergerät einer Darda CC 260 Betonzange. Zunächst wurde jedoch auch diese Methode genau unter die Lupe genommen. Erschütterungs-, Lärm- und Staubmessungen mittels professionellen Messgeräten zeigten jedoch, dass die richtige Methode gefunden war.

Die Darda Betonzange und der Brokk Roboter sind ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team: Der elektrohydraulische Antrieb soll den Brokk 50 nicht nur leistungsstärker als ein Minibagger der vergleichbaren Gewichtsklasse machen, er ermöglicht auch einen absolut abgasfreien sowie geräuscharmen Betrieb. Der Brokk 50 wiegt gerade mal 475 Kilogramm, Deckentragfähigkeit ist somit kein Thema, genauso wenig wie beengte Platzverhältnisse: dieser Abbruchroboter ist so kompakt, dass er durch 60 Zentimeter schmale Türen passt und ihm bereits drei m² Raum zum Arbeiten ausreichen.

Da die CC 260 Betonzange mittels eines speziellen Druckübersetzers unabhängig vom Arbeitsdruck des Trägergerätes arbeitet, kann auch sie, laut Darda, es leistungsmäßig mit der Konkurrenz aus höheren Gewichtsklassen aufnehmen. Die 59 Kilogramm leichte Zange entwickelt eine Brechkraft von 22 Tonnen (220 kN). Dank ihrer kompakten Bauform kann sie maßgenau eingesetzt werden. So konnte sie das Material um die aktiven Wasserleitungen exakt abknabbern, ohne die Leitungen selbst zu beschädigen. Ein weiteres Plus: die Möglichkeit der Fernsteuerung. Der Bediener konnte sich flexibel neben dem Abbruchroboter platzieren, so dass er die Abbruchstelle ? besonders um die Wasserleitungen herum - jederzeit optimal im Blick hatte.

Erschütterungs- und staubarm wichen also die bis zu 3,10 Meter hohen Kalksandsteinwände innerhalb von zwei Arbeitstagen. Ein Mann transportierte den Schutt mit einer Schubkarre im normalen Personenaufzug aus dem Gebäude. In diesem Aufzug kam übrigens auch der Brokk 50 zu seinem Einsatzort.

• Hier zum BF24 TV Beitrag von der bauma 2007 über die Abbruchroboter von Brokk/Darda
• Hier zur Diskussion über Abbruchroboter

(Fotos: Darda)