Leichtverdichtender Spezialbeton aaton floor mit Stahlfasern

[Bauforum24 1.130]

Auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs am südlichen Rand der Kieler Innenstadt wächst das Gewerbegebiet Tonberg. Direkt gegenüber den alten Lagergebäuden wird die C+C Schaper GmbH einen Großhandelsmarkt mit ca. 4.000 Quadratmetern beziehen.

Die Ausschreibung hatte für den Großmarkt-Neubau einen Industrieboden mit Widerstandsfähigkeit gegen starke Verschleißbeanspruchung gefordert (Expositionsklassen XC4 XA1 XM1/XM2). Die Oberfläche des Betons der Festigkeitsklasse C30/37 war mit Hartkorneinstreuung zu behandeln. Der Cemex Deutschland AG gelang es, mit ihrer Baustoffkonzeption und Lieferkapazität zu überzeugen: Vertriebsaußendienstmitarbeiter Bernd Glesmann schlug der ausführenden RBK Industrieboden GmbH, Kürten, vor, für das Bauteil einen weitgehend selbstverteilenden Leichtverdichtenden Beton (LVB) aaton floor der Konsistenz F6 mit Stahlfaserzusatz und hochabriebfester Gesteinskörnung einzusetzen. Vor Übergabe an die Produktionskollegen projektierten und erprobten die Experten der Abteilung Quality des Cemex-Gebietes Hamburg/Schleswig-Holstein die Betonsorte.

800 Kubikmeter aaton floor bauten Mitarbeiter der RBK Industrieboden GmbH in zwei Arbeitstagen ein.

Aus 800 Kubikmetern des Spezialbetons, angeliefert im Transportbetonmischer, stellten die Mitarbeiter des Bauunternehmens am 27. und 29. September 2007 den Hallenboden her. Die Konsistenz des Betons beschleunigte den Einbau erheblich. Gemäß Wunsch ihres Auftraggebers beschränkten die Mitarbeiter des Lieferwerks Kiel das Ausbreitmaß bei Übergabe auf 650 Millimeter, ein für aaton floor noch mittlerer Wert.

?Gerade für Schleswig-Holstein ist eine aaton-Lieferung in diesem Umfang sicher nicht alltäglich", meint Hans-G. Hoffmann, Technical Controller im Bereich Nordost von Cemex Deutschland. ?aaton floor wurde eigens für Industrieböden entwickelt, und die Fläche ist spiegelglatt herausgekommen."

Die Hochleistungsstahlfasern gaben die Cemex-Mitarbeiter bereits im Werk zu, was den Beladeprozess entsprechend verlängerte. Trotzdem erreichten sie noch eine Stundenleistung von gut 40 Kubikmetern. Der Betontechnologe und Cemex-Anwendungstechniker Hans Ströh begleitete die Betonage über den gesamten Zeitraum vor Ort. Gemeinsam mit dem ausführenden Unternehmen nahm er gegebenenfalls Konsistenzkorrekturen vor und prüfte den Stahlfasergehalt. Auch der zuständige Vertriebs- und Werkleiter Stefan Kapischke stand dem Kunden auf der Baustelle als Ansprechpartner zur Verfügung. ?Es macht sich grundsätzlich immer bezahlt, bei solchen doch recht anspruchsvollen Betonlieferungen das Produkt von der Lieferseite intensiv technologisch und organisatorisch zu begleiten", erklärt Hans-G. Hoffmann.

Die erste Hälfte des 20 Zentimeter starken Fußbodens wurde direkt aus dem Transportbetonmischer geschüttet. Am zweiten Einbautag gelangte der Beton über eine Rohrleitung zur Einbaustelle, wobei er sich in gleicher Zusammensetzung als einwandfrei pumpfähig erwies.

Ein Betonverflüssiger/Fließmittel der Cemex Admixtures GmbH auf der Basis von Acrylat-Co-Polymer/Naphthalinsulfonat verlieh dem Baustoff die gewünschte Konsistenz und Verarbeitbarkeit.

Das Zusatzmittel verzögerte das Zurücksteifen, und damit war das Zeitfenster für das spätere Abglätten der Betonfläche angemessen groß. Sobald der Beton angezogen hatte, nahmen die Mitarbeiter des Bauunternehmens mit Hilfe eines Tellerglätters die Hartkorneinstreuung vor, um die geforderte Widerstandsfähigkeit des Industriebodens herzustellen. Die fertig betonierte Fläche kleideten sie mit Folie ein, am Folgetag schnitten sie Fugen

Hans-G. Hoffmann: ?Das Zusatzmittel, die Konsistenz des aaton floor, die Stahlfaserzugabe, alles hat gepasst. Unser Abnehmer zeigte sich sehr zufrieden, die gesamte Belieferung und die Betonqualität entsprachen genau seinen Ansprüchen."

(Foto: Cemex)