Wärmepumpe mit Eisspeicher sinnvoll?

[MartinT 0]

Hallo Bauforum,

wir sind dabei unser Haus mit 2 Wohneinheiten Bj 1980, EG Betonsteine und teilweise im Hang, OG und DG Fertighaus in Ständerbauweise zu sanieren. Neue Fenster sind schon drin, teils 2-fach Iso von 2010, teils 3-fach, vor allem die großen Fenster sind gerade neu und gut gedämmt. Neben einem neuen, gedämmten Dach mit PV und trockenen, gedämmten EG Wänden ist auch irgend wann die Heizung (Gas von 1994, noch kein Brennwertgerät) fällig.

An sich hat die Heizung noch Zeit, aber wenn z.B. Solarthermie aufs Dach soll muß man das ja planen bevor man dann wieder Löcher bohrt und einen Teil der PV abreißt nach nem Jahr oder 2, ne?

Luft-Wasser Wärmepumpe ist gut machbar, hat genug Abstand zum Nachbarn und man könnte damit im Sommer kühlen. Da mich die Idee aus der kältesten Luft des Jahres die meiste Wärme ziehen zu müssen als Naturwissenschaftler gegen den Stich ging haben wir uns weiter informiert.

Geothermie ist möglich, aber in unserer Region und mit unserem Energiebedarf... das Angebot von der Virma die solche Systeme mit Entnahmegarantie verkauft ist knapp 100k Euro. Würden 3 Bohrungen werden und... selbst wenn die bessere Arbeitszahl und die "Aufwertung des Grundstücks durch die Bohrung" einrechnet lohnt sich das erst für meine Enkel, denke ich.

Solarthermie klingt gut, aber auch da stößt mir auf, das ich im Winter wenig und erst ne gute Weile nach Sonnenaufgang habe und im Sommer vermutlich zu viel davon. Erzeuge mit weniger Installations- und Wartungsaufwand wohl mehr und sinnvoller verwendbarere Energie wenn ich einfach alles mit PV vollklopfe auf dem Süd-Ost-Dach?

Ein interessanter Hybrid aus all den Methoden scheint der Eisspeicher und die damit installierten Flächenwärmetauscher zu sein. Platz für den Speicher hätten wir, dort wo auch die Bohrungen gewesen wären und Erdarbeiten stehen für das trockenlegen und abdichten der Wände ohnehin an. Arbeitszahlen werden wohl ähnliche erreicht wie Solarthemie.

Spannend, laut hier: https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/7589

1) Diese einfach aufgebauten, Heizkörperartigen Wärmetauscher ziehen wohl über 90% der Wärme aus der Umgebungsluft und nur wenige % aus der Sonne. Die könnte man also vermutlich auch NW montieren ohne sich den PV Ertrag auf der SO Seite kaputt zu machen (gut, häßlich sind die schon), prinzipiell ist es eine Luft-Wasser Wärmepumpe die den (Stromfressenden) Ventilator durch viel Fläche ersetzt.

2) An Peak-Tagen wird dann aus dem in der Erde verbuddelten Eisspeicher Wärme gezogen, im Sommer kann man ohne großen Temperaturunterschied wärme aus der Heizung in den Speicher schaffen und das Haus kühlen. Insgesamt sind 10m² aber "nur 100 Liter Heizöl", ich gehe davon aus, daß wie in den Schweizer Studien der Speicher mehrfach gefroren und getaut wird über den Winter, also das Versprechen einen schönen großen Eisklotz zu haben der den ganzen Sommer das Haus kühlt, indem man nur Sole durchlaufen läßt... das paßt wohl nicht so oder? Was ist, wenn der Speicher warm und das Dach warm ist, wie bekomme ich dann das Haus kühl?

Ist also ein Luft-Wasser Wärmepumpe mit besserer Effizienz und einem Aufwendigen Pufferspeicher der gut klingt?

Wie sind eure Erfahrungen? Meinungen? Wenn da für die Heizung "was aufs Dach" soll, muß ich das jetzt mit planen...

[Funke 175]

es scheint in Deutschland wenig solche Anlagen zu geben . Dann kommt es auf deine Regionale Lage an und alles Mit Strom 

 

https://energyload.eu/stromspeicher/solar-eisspeicher/erfahrungen-eisspeicher

 

 

 

 

bearbeitet 27. Februar 2022 von Funke

[MartinT 0]

Danke schon mal für den Link! Es scheint auch sehr wenig Erfahrungsberichte zu geben, außerhalb der Werbeprospekte der 2-3 Hersteller die sowas machen... Ist vermutlich auch deutlich Wartungsintensiver mit nem Kreis aufs Dach, nem Kreis in den Speicher, den Heizkreisen, ...? Da ist so ne "große Split Klimaanlage" einfacher oder?