Warum Trasszement in Drainbeton?

[Tomikay 0]

Hallo,

Ich möchte eine Terrasse mit Feinsteinzeug nass-in-nass verlegen.

Dazu wird auf die Schotter-Tragschicht eine 5cm starke Drainbetondecke aufgebracht. 

Zum Drainbeton habe ich gelesen, dass dieser (auch) mit Trasszement  und einem Einkorn hergestellt werden soll. (Auch fertige Drainbeton-Mischungen enthalten Trass)

Drainbeton soll aber Wasser durchleiten, Trasszement hat genau die entgegengesetzte Eigenschaft: er soll Beton wasserDICHT machen.

Kann mir jemand diesen scheinbaren Widerspruch erklären?

Und wenn wir grad schon so schön dabei sind: wie würdet Ihr einen Drainbeton herstellen? (Brauche ca. 2,5 cbm)

Danke für Euren Input (und einen schönen Feiertag noch, soweit bei diesem Wetter grad möglich)

Thomas

[cuprapit 15]

Hallo der Trasszement wird meistens bei Naturgestein verwendet  wegen den Ausblühungen - beim Drainbeton kommt kein Sand zum Einsatz sondern nur

Gestein. Bei 2,5cbm würde ich es mir liefern lassen

Gruß Peter

[Schachtmeister 739]

Trass ist ein Puzzolangestein. Hat weniger Poren als reiner Zement oder Kalk. Ebenso härtet er als Zugabe zu Zement oder Kalk langsamer aus, daher ist die Gefahr von Spannungsrissen geringer. Trass ist ein Zugabestoff zu einem Bindemittel, er braucht die Chemische Reaktion zum abbinden, alleine würde er flüssig bleiben. Er wird sehr wohl auch für Wasserdichte Bauteile verwendet, dass wegen seines geringen Porenanteils und der verlangsamten Aushärtung und der verringerten Schwundrissgefahr. 

Bei Natursteinbelägen verwendet man ihn, weil er in Zusammenhang mit Zement nicht ausblüht. Egal ob im Verlegenbeton oder beim Fugenmaterial. Trasszement hat keinen Kalkanteil und durch den geringen Porenanteil steigt auch weniger Wasser auf. 

Wenn du schnell bist im Verlegen und das Wetter nicht zu warm und windig, würde ich mir den Beton auch liefern lassen. Ansonsten Splitt (4/8 oder 8/11, je nach Steine) liefern lassen und selbst mischen. Zementverhältnis je nach Bewitterung, Fugenmaterial und Belastung. Umso flüssiger er ist, umso besser lässt er sich verarbeiten und verbindet sich mit dem Belag. Platten vor dem Verlegen wässern.

 

[Tomikay 0]

vor 9 Stunden, Schachtmeister schrieb:

Er wird sehr wohl auch für Wasserdichte Bauteile verwendet, dass wegen seines geringen Porenanteils und der verlangsamten Aushärtung und der verringerten Schwundrissgefahr. 

Hallo Schachtmeister,

danke für Deine Hinweise, gerade die Angabe zur Split-Körnung ist interessant.

Aber eine Antwort zur eigentlichen Frage (Widerspruch zwischen „Trass verringert Wasserdurchgängigkeit“ und „Trass wird in Drainbeton verwendet“, dessen Sinn ja gerade die Wasserdurchleitung ist) habe ich für mich nicht gefunden?

ist aber auch rein akademisch: gehört wohl rein, kommt dann auch rein.

[Schachtmeister 739]

Habe ich oben eigentlich beschrieben. Zum einen verhindert er bei Natursteinverlegung die Ausblühungen und bei WU-Beton das bilden von Rissen wegen dem verlangsamten Abbindevorgang. Drainbeton kann wegen den fehlenden Feinanteilen nicht wasserdicht werden. Hier hat er definitiv nur den Schutz vor Ausblühungen. Der Trass ersetzt den sonst beigemischten Kalk in den anderen Zementsorten. Kalk ist der Bösewicht, der die schönen weissen Ränder auf dem Naturstein macht.