Vorgangsweisen im Kanalbau

[MC86 5]

Hallo zusammen, beim Durchlesen und Betrachten einiger Berichte und Postings, fallen mir immer wieder Unterschiede in der Durchführung von Bauprojekten, entweder regionaler oder firmenspezifischer Art ins Auge. Ich möchte hier mal den Kanalbau an sich thematisieren, in diesem Feld sind die Unterschiede sehr groß, während man in Deutschland meist auf einen Verbauten Graben und den Einsatz eines Greiferbaggers vertraut, wird in Vorarlberg wenn es irgendwie möglich ist, eine sicherheitstechnisch unbedenkliche Böschung angelegt (um auf einen Verbau verzichten zu können), und so gut wie immer mit dem Tieflöffel gegraben.

Hier mal die bei uns praktizierte Vorgangsweise für DAS BESTIMMEN DER LASERFLUCHT, NACH DEM EINBAU EINES SCHACHTES:

Ist ein neuer Schacht gesetzt, wird (ich gehe von SN8 Kunststoffrohren, Durchmesser 200, und Stücklängen von 3m aus) erst mal der Kanallaser ins Schachtgerinne eingestellt und mit einer Senklotschnur, auf eine Rille am Lasergerät gesenkelt, mit Kreide zeichnet man dann die hinaufgesenkelte Gerinnemitte oben am Konus an, der Bagger buddelt inzwischen den Graben für das erste Rohr aus, dann fährt er zurück bis dorthin wo mit Spray, die Lage des nächsten Schachtes auf der Straße bzw. dem Untergrund angezeichnet ist, an einer Leiterstufe im gesetzten Schacht wird eine Schnur befestigt, (und über den Kreidestrich gespannt) das andere Ende am Lasthaken des Baggers der die Schnur spannt eingehängt, mit einer Wasserwaage wird sichergestellt, das die Schnur genau über der Markierung ist, und mit dem Bagger nachjustiert und gespannt. Nun wirft der Arbeiter in der Grube sein Senklot über diese Schnur, ungefähr eine Rohrlänge vom Schacht weg, und stellt mit der Fernbedienung den Laserstrahl auf das Senklot, DAMIT WÄRE DIE RICHTUNG BESTIMMT.

Wie wird das bei euch gemacht??? bearbeitet 22. Juli 2005 von Andreas

[Mr_Jay-X 5]

Genauso wie bei euch Andreas nur das wir keinen Bagger benötigen um die Schnur auf Spannung zu kriegen.......

Verbau verwenden wir im Innerstädtischen Bereich immer weil einfach kein Platz ist um den Graben abzuböschen. Ab 5 Meter Tiefe wird der Rollträgerverbau angewendet.

[Pedro 0]

Hallo Andreas,

kann Deine Ausführungen beim Richtung einstellen auch nur bestätigen.

Zum Thema Grabenverbau, schneller und einfacher gehts natürlich immer ohne Verbau, aber in bestimmten Tiefen, in der Nähe von Gebäuden oder beim Eindringen von Grund- oder Schichtenwasser bleibt halt einfach nichts anderes übrig, als ordentlich zu verbauen!!
MfG Peter

[Mr_Jay-X 5]

Beim eindringen von Wasser muss man oft noch zusätzlich das Grundwasser abpumpen. Wir haben derzeit eine Kanalbaustelle dort laufen Non - Stop zwei Pumpen und pumpen das Grundwasser ab. Die Baustelle lag 2 Wochen stillt weil die Genehmigung zum abpumpen solange gebraucht hatte. Und laut Bodengutachter soll es da kein Grundwasser geben, weswegen auch die Baustelle angefangen worden ist ohne vorher die Pumpen zu Installieren.

[MC86 5]

Ja sicher es gibt natürlich Situationen wo ein Verbau unumgänglich ist, wobei ich allerdings den subjektiven Eindruck gewonnen habe, dass im Süddeutschen Raum bei gleichen Verhältnissen, eher mit Vebau gearbeitet wird, wobei wir eine großzügigere Böschung bevorzugen, bei unserer Bauweise, muss der Bautrupp eingespielt sein und sehr gut zusammenarbeiten, du kannst nicht hinten beim Zumachen, mit einer Vibrowalze, oder einer Rüttelplatte arbeiten, wenn vorne gerade einer, dirket beim Kanallege, also beim Planieren der Sohle, oder beim Einbau der Rohre ist, aber das läuft ganz gut.