Abbruch und Neubau Brücke Wittener Straße

[csoekeland 412]

On ‎02‎.‎06‎.‎2018 at 17:59, Anwohner schrieb:

Da gibt sich für mich folgende Fragen:

1. Warum ist dieses Verfahren noch nicht längst Standard, dort wo es technisch möglich ist.

2. Ginge das bei dieser Brücke hier nicht auch?

Hallo Anwohner,

ich muss an dieser Baustelle auch dauernd vorbei. Das Lego-Verfahren ist jedoch fast ein Drittel teurer und daher scheidet das für die Stadt Bochum aus. Woher soll das Geld kommen, wenn sowieso kaum Geld da ist? Seien wir froh, dass die Brücke zeitnah nach Bekanntwerden der Mängel saniert werden kann und nicht gesperrt werden musste. Ein Koplettabriss um die Bauzeit zu verkürzen wäre keine Alternative gewesen. Für den Verkehr aus Richtung Witten gibt es keine echte Umleitungsalternative. Zudem wäre dann der Straßenbahnverkehr komplett gekappt gewesen.

Ansonsten wurde hier bisher sehr zügig gearbeitet. Am meisten Zeit benötigt man bei den Widerlagern für die Armierungsarbeiten. Das ist noch echte Handarbeit und muss sehr präzise erfolgen. Hier sieht man als Laie meistens nur wenig und denkt, es geht nicht voran. Hier kann an der zweiten Brückenhälfte durch längere Schichten oder Wochenendarbeit aber wieder einiges an Zeit herausgeholt werden. Ich bin da noch sehr optimistisch!

[AlterKranFan 97]

Oh Interessant , das dass Lego Verfahren teurer ist als der normale Brückenbau. Gut zu wissen.

[Schachtmeister 739]

Würden alle Brücken gleich aussehen, würde es vielleicht billiger. Ansonsten sind es Sonderangertigungen, die meist aus extra angefertigten Schalungen erstellt werden. Diese Schalungen werden nach der Produktion entsorgt. Zudem schlagen die Sonder-  bzw Schwertransporte noch recht zu Buche, abgesehen von den Autokrantransporten und den Kosten für Strassensperrungen. 

Ganz ehrlich wie öde und ermüdent ist es, wenn jede Strasse schnurrgerade und jede Brücke gleich wäre. Ein Hoch auf das Handwerk und die Ingenieurskunst.

Zudem können mit der konventionellen Schalungen viele Bauwerke errichtet werden und die Rohstoffe werden auch geschont.

Über die Kosten- und Zeitfaktoren müssen wir hier glaub nicht diskutieren, weil es ist ein Bauforum und kein Politikforum. 

So und nun freue ich mich über weitere schöne Bilder und hoffe für die Anwohner, dass der Fehler bald ausgebügelt ist und alle Gremien es zu einem geordneten und schnellen Baufortschritt bringen.

Eins muss ich noch los werden: die Zeit als die Anwohner noch eine Kanne Kaffee oder ein paar Belegte vor die Tür gelegt haben, war definitiv schöner als die heutige, wo nur noch mit der Faust im Sack an einem vorbei gefahren wird.

[Anwohner 7]

Eins muss ich noch los werden: die Zeit als die Anwohner noch eine Kanne Kaffee oder ein paar Belegte vor die Tür gelegt haben, war definitiv schöner als die heutige, wo nur noch mit der Faust im Sack an einem vorbei gefahren wird.

 

 

Da schliesst sich wieder der Kreis zur Politik. Ich kenne viele

Berufspendler, die sehr berechtigt sehr genervt sind von vielen, vielen langen Baustellen. Die im Jahr viele Stunden im Stau stehen, weil an 5 Ecken gleichzeitig gebaut wird, und auf Jahre KEINE Besserung in Sicht ist. Oftmals sind nicht nur die Hauptstrecken eine Baustelle, sondern auch die Nebenstrecken ( Schleichwege). Dass Bus und Bahn oft keine diskutable Alternative sind, muss glaube ich nicht weiter erläutert werden.

Diese Leute haben irgendwann- genau wie ich- einfach genug von den Baustellen. Dass in Nrw vieles liegen blieb ist - denke ich - der Preis der Einheit. Hier wurde Jahrzehntelang nichts gemacht. Da können die Pendler irgendwann wahrscheinlich gar nicht mehr differenzieren. Eigentlich weiß jeder, dass die Bauarbeiter nichts können für schlechte Planung, überschrittene Fertigstellungstermine und die vielen, vielen Staus - gerade in NRW.

Da kriegen dann die Bauarbeiter das ab, was eigentlich für andere bestimmt ist.

 

 

@csoekeland: Die Stadt Bochum hat sich- neben der teuren Bosy Halle- auch schon viele Klöpse bei Baustellen geleistet. ( Stichwort Gesundheitscampus) . Geld ist also vorhanden.

[csoekeland 412]

Ja lieber Schachtmeister, leider denkt heute fast jeder nur an sich. Ich finde es auch immer wichtig, mal ein nettes Wort oder eine kleine Aufmerksamkeit zu spenden. Da hat sich unsere Gesellschaft zum absoluten Nachteil verändert!

Und lieber Anwohner - auch die Politik kann nichts dafür, dass die meisten Brücken aus der Nachkriegszeit stammen und alle ähnliche Mängel haben. Die Nutzungseigenschaften haben sich deutlich verändert und haben so zu mehr Verschleiß und Überbeanspruchung geführt. Klar ist es nervig, überall auf Baustellen zu stoßen. Aber man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass eine Baustelle nach der anderen abgearbeitet wird. Da kommt es dann erstens zu erheblichen Verzögerungen der Abarbeitung und zweitens (dadurch resultierend) zu Zwangssperrungen, da die Brücken nicht mehr stand halten. Und im letzten Absatz werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Aber da will ich gar nicht weiter drauf eingehen, da es hier nicht hingehört...

bearbeitet 5. Juni 2018 von csoekeland