Bilfinger: Aus für Roland Koch nach Gewinnwarnung

[Bauforum24 1.130]

Roland Koch verlässt die Bilfinger SE. Der ehemalige CDU-Ministerpräsident zieht sich aus dem Baukonzern nach nur drei Jahren als Vorstandsvorsitzender zurück. Offizielle Gründe sind die erneute Gewinnwarnung und der Dauerstreit mit den Anteilseignern. Jetzt soll wieder Herbert Bodner, der frühere Vorstandsvorsitzende, das Ruder übernehmen.


Bauforum24 Artikel (15.05.2014): Bilfinger: Übernahme von GVA und Trennung von Construction-Sparte

Roland Koch hört nach nur drei Jahren als Vorstandsvorsitzender der Bilfinger SE auf

Der langsame Abstieg der Bilfinger SE geht weiter: Bereits im Mai 2014 wurde die Trennung von der ehemals prestige- und gewinnträchtigen Construction-Sparte bekanntgegeben. Am gestrigen Montag folgte die zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr - verbunden mit dem Angebot einer "einvernehmliche Trennung" des amtierenden Vorstandsvorsitzenden Roland Koch. Dies gab der Konzern auf seiner Homepage bekannt. Offiziell wird der Aufsichtsrat erst am 7. August über die Personalie abstimmen.

Der Bilfinger-Vorstand musste seine erst am 30. Juni 2014 veröffentlichte Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2014 deutlich nach unten korrigieren: Vom erwarteten Umsatz in Höhe von 7,8 Milliarden Euro sollen 340 bis 360 Millionen Euro als EBITA übrigbleiben, also 40 Millionen Euro weniger als geplant. Das erwartete Konzernergebnis wird mit 205 bis 220 Millionen Euro angegeben. Es war die zweite Gewinnwarnung innerhalb von nur sechs Wochen.

Die Verluste resultieren offensichtlich aus einer reduzierten Ergebniserwartung im Geschäftsfeld Power, also im Kraftwerksservice. Die Energiebetreiber scheuen teure Investitionen - laut Roland Koch eine Folge der Energiewende in Deutschland. Schuld soll aber auch der Verlust eines Kraftwerkprojektes in Südafrika sein.

Derweil bestraft die Börse bestraft den Abgang und die Gewinnwarnung mit heftigen Kursverlusten. Der Aktienkurs der Bilfinger SE befand sich schon seit April 2014 auf dem absteigenden Ast, seit Anfang Juli ging er in den freien Fall über. Nach der gestrigen Meldung hat sich der Abstieg nochmals beschleunigt, alleine der heutige Kursverlust beträgt dramatische 9,96 Prozent (Stand: 16.30 Uhr). Inzwischen tendiert der aktuelle Kurs nur noch knapp über 55 Euro, so niedrig wie seit 2011 nicht mehr. Zum Vergleich: Das 52-Wochen-Hoch lag bei 93,05 Euro. Damit hat die im MDAX-notierte Bilfinger SE-Aktie seit April 2014 knapp 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt.

Laut Medienberichten soll Koch mangelnde Fähigkeiten als Firmenlenker gezeigt haben. Die FAZ schreibt: "Kritiker monierten, Koch habe viel versprochen, wenig gehalten und nicht die Fähigkeiten mitgebracht, ein operatives Industriegeschäft zu leiten."

Der ehemalige Polit-Profi Koch begründete seine Flucht mit deutlichen Worten: "Ich hoffe, mit meinem Angebot eine schnelle Normalisierung herbeiführen zu können. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil ich feststellen musste, dass wesentliche Teile des Aufsichtsrats und ich bei der Beurteilung der unmittelbaren nächsten notwendigen Maßnahmen nicht ausreichend übereinstimmen." Offensichtlich ein Dauerthema, so das Manager Magazin: "Die Stimmung im Aufsichtsrat sei schon länger angespannt gewesen." Unter diesen Gesichtspunkten erscheint der Rücktritt nur logisch.

Das Konzern-Ruder übernehmen soll jetzt der neue und alte Chef: Herbert Bodner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und amtierendes Mitglied des Aufsichtsrats, kehrt aus dem Ruhestand zurück. Er wird mit Wirkung zum 11. August interimistisch zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Sein Vertrag läuft bis zum 31. Mai 2015.

Im Bauforum24 wird der Abtritt Kochs gemischt beurteilt. "Das wird zwar an der Strategie nichts ändern, aber irgendwie freut mich das jetzt", schreibt mo2351. Schelsie glaubt dagegen: "Es werden neue Chefs kommen, erstmal 10% der Belegschaft rauswerfen und dann Filestücke verkaufen, um die Bilanzen zu aufzuhübschen. Ich weiß nicht, ob das heute wirklich eine gute Nachricht ist."


Weitere Informationen: Bilfinger SE

(© Foto: Bilfinger Berger)

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[Kevin Müller 59]

Das war abzusehen .
Man braucht nicht glauben das wen sich einer mit Zahlen auskennt und rechnen kann ,einen Baukonzern leiten kann wen er von Bau keine Ahnung hat .
Ist das gleiche wen ich ohne Ahnung von der Börse eben mal eine Mille auf etwas setze .
Roulette nennt man sowas ,genau wie es der Koch getrieben hat .
Kommt aber noch Schlimmer.
Der oder die " Neuen Bosse " müssen ein Persönliches Ausfrufezeichen setzen und zu spüren bekommt es wieder der Kleine .
Nach Holzmann kommt jetzt die nächste Sauerrei ,wetten !?

[Jollyjumper 135]

Das war abzusehen .
Man braucht nicht glauben das wen sich einer mit Zahlen auskennt und rechnen kann ,einen Baukonzern leiten kann wen er von Bau keine Ahnung hat .
Ist das gleiche wen ich ohne Ahnung von der Börse eben mal eine Mille auf etwas setze .
Roulette nennt man sowas ,genau wie es der Koch getrieben hat .
Kommt aber noch Schlimmer.
Der oder die " Neuen Bosse " müssen ein Persönliches Ausfrufezeichen setzen und zu spüren bekommt es wieder der Kleine .
Nach Holzmann kommt jetzt die nächste Sauerrei ,wetten !?

Damit könntest Du recht haben, schade um Bilfinger, der Zug ist abgefahren, die guten Leute haben das Unternehmen z.T. schon verlassen, solchen Perspektiven, Streß und vielen Fragezeichen was den eigenen Arbeitsplatz angeht, möchte sich dort sicherlich niemand unnötig lange aussetzen.

Sicher ist nur eines, solche Leute wie Roland Koch fallen, wenn´s mal nicht so richtig läuft immer wieder irgendwie -und wo auf die Füße, der Rest kann sehen wo er bleibt.

Wenn ich dann sehe was heutzutage für´n Volk von den Uni´s abgeht und in Führungspositionen drängt, dann kann es nur schlimmer werden, viele sind alles nur noch Zahlendreher ohne Praxis und Menschenkenntnis