Mindestlohn jetzt auch im Gerüstbaugewerbe

[Bauforum24 1.122]

Frankfurt am Main, 18. Juli 2013 - Lohndumping im Gerüstbaugewerbe wird illegal ? Mindestlohn von 10 Euro kommt ab 1.8.2013

Bauforum24 Artikel (23.01.2013): IG BAU fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort


Bisher galt im Gerüstbau keine Lohnuntergrenze. Die Branche fällt nicht unter die Mindestlöhne des Bauhauptgewerbes. Dies nutzen Dumpingfirmen aus dem In- und Ausland aus, um ihre anständige Löhne bezahlende Konkurrenz mit Niedrigstpreisen auszustechen und gleichzeitig enorme Gewinne auf dem Rücken ihrer Beschäftigten einzufahren. Zugleich profitierten skrupellose Auftraggeber von diesen Dumpingpreisen.

Dadurch ist ein breiter Niedriglohnsektor in der Branche entstanden. So werden beispielsweise Arbeitnehmer als geringfügig Beschäftigte eingestellt und dann für einen Lohn von 450 Euro im Monat beinahe wie Vollzeitbeschäftigte eingesetzt. Bei ausländischen Entsendefirmen sind Niedrigstlöhne im Gerüstbau die Regel.

?Damit ist jetzt Schluss. Das Bundeskabinett hat gestern (für die Red.: am 17.07.2013) endlich die entsprechende Rechtsverordnung verabschiedet. Dadurch wird der von der IG BAU und der Bundesinnung Gerüstbau bereits im Jahr 2011 vereinbarte Mindestlohntarifvertrag ab 1. August 2013 zur kontrollierbaren Lohnuntergrenze. Der Mindestlohn von 10,00 Euro pro geleistete Stunde gilt bundesweit und ebenso für alle ausländischen Gerüstbaufirmen, die Arbeiter nach Deutschland entsenden. Dumpinglöhne und alle Versuche, den Mindestlohn zu umgehen, können damit von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei Kontrollen aufgedeckt und bestraft werden", sagte Dietmar Schäfers, Stellvertretender Bundesvorsitzender der IG BAU in Frankfurt. ?Dieser Mindestlohn sichert ein Mindesteinkommen für die Beschäftigten und zugleich einen faireren Wettbewerb in der Branche."

Der Tarifvertrag läuft noch bis zum 28.02.2014. In der kommenden Woche nehmen die Tarifvertragsparteien Gespräche zu einem neuen Mindestlohn ab 1.03.2014 auf.

Weitere Informationen: IG BAU Webseite


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ZDB: Mindestlöhne im Baugewerbe ab 1. Januar 2013

[caterpillar91 1.536]

Jetzt müsste man nur noch die anderen 'Sauställe' im Baugewerbe ausmisten... Was so mancher Pflasterer oder Dumperfahrer bekommt möchte ich auch nicht wissen... bearbeitet 12. August 2013 von johannes

[Betriebsratvorsitzender † 5]

Sauställe ausmisten, wer wenn nicht wir

Dumpinglöhne im Baugewerbe sind illegal

Das Baugewerbe steht eingentlich sehr gut dar. Wovon andere träumen haben wir längst. Nämlich den
Mindestlohn. Dieser ist von den Arbeitgebern und der Gewerkschaft ausgehandelt worden und vom Gesetzgeber für Allgemeinverbindlich erklärt worden. Somit Gesetz. Steht jedem zu ob in der Gewerkschaft oder nicht. Auch wenn der Arbeitgeber nicht im Arbeitgeberverband ist spielt keine Rolle.

Hier im Kreis Heinsberg werden jetzt an zahlreichen Orten Glasfaserkabel verlegt. Die einheimischen Bauunternehmen waren dem Auftraggeber nicht leistungsfähig genug. Tatsächlich waren sie ihm wohl zu teuer, Er nahm sich einen Sub, der wiedereinen Sub, der wieder einen Sub. am Ende arbeiteten Sinti und Roma für 2 Euro 50 die Stunde.
Die Presse berichtet
Ob ihnen noch was für Unterkunft iund Verpflegung abgezogen wude ist nicht bekannt. Wie die aussieht ist auch nicht bekannt. Ach da gibt es Vorschriften, nicht 10 Leute in einem Raum. Vor kuzem sind 2 in einer Unterkunft verbrannt,

Menschenverachtende Ausbeutung übelster Art. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wir von der IG BAU werden die Firmen im Auge behalten, denn es geht um unsere Arbeitsplätze. Nichts gegen ausländische Kollegen, die sind uns willkommen wenn sie zu Bedingungen arbeiten und Löhnen die hier gelten wie das Gesetz es vorschreibt.

Hintergrundinformationen von RC

IG BAU Fks aufstocken

weitere Info

Ihr könnt mithelfen wenn jhr die Petition unterschreibt, online, Bei 5000 Unterschriften muss das Parlament sich mit der Sache beschäftigen. Es ist auch in Eurem Interesse.

Das ist das Mindeste

Die Höhe des Mindestlohnes beträgt zurzeit:
Lohngruppe 1 11,05 € für Hilfskräfte/Bauhelfer und Lohngruppe 2 für Facharbeiter 13,70 €

Muss der Arbeitnehmer auswärts übernachten steht ihm auch Auslösung zu. Zurzeit 34,50 Euro. Wird die Unterkunft gestellt dürfen 6,50 Euro abgezogen werden. Bleiben immer noch 28 Euro übrig. Das ist geltendes Recht.

Ist die Firma tarifgebunden, ist der wesentlich höhere Tariflohn zu zahlen.

Macht mit, damit anständige ehrliche harte Bauarbeit richtig bezahlt wird und die guten Firmen nicht die Bude zumachen müssen wegen unrechtmäßiger und oft auch krimineller Schmutzkonkurrenz bearbeitet 11. August 2013 von Betriebsratvorsitzender

[Form 8A 230]

Macht mit, damit anständige ehrliche harte Bauarbeit richtig bezahlt wird und die guten Firmen nicht die Bude zumachen müssen wegen unrechtmäßiger und oft auch krimineller Schmutzkonkurrenz

Da bin ich mal gespannt, ob die Bauherren hier auch mitspielen...

Der klassische Bauherr an sich tendiert doch eher zum Billigpreis. Wenn er die Wahl hat das Gerüst irgendwo für 3,85 €/m² statt 6,85 €/m² beim lokalen Gerüstbauer einzukaufen dann kriegt der Billige den Auftrag. Dabei sind ihm Mindestlöhne respektive die Kalkulation des Anbieters herzlich egal. Wie das Gerüst ausschaut und ob die Freigaben dranhängen auch. Dafür dürfen sich dann solche Leute wie ich damit rumärgern. Und auch mit irgendwelchen zerlumpten Typen die radebrechend versuchen zu erklären dass man das alles nicht braucht und sie das immer so machen.

Die Chancen damit durchzukommen sind bei uns doch erheblich. Wann gibt's denn mal Kontrollen von Ordnungsamt und Zoll auch bei kleineren Baustellen?


bearbeitet 12. August 2013 von Form 8A

[Betriebsratvorsitzender † 5]

Hallo,

die Personaldecke für Kontrollen ist äußerst dünn. Das alle fläschendeckend kontrolliert werden ist nicht mehr gegeben. Also setzt man Prioritäten. Das heißt bekannte seriöse Firmen werden weniger oder kaum noch kontrolliert und bei schwarzen Schafen steht man öfter auf der Baustelle.

Der Zoll kontrolliert den Mindestlohn. Berufsgenossenschaft und staatliche Behörden die Arbeitssicherheit.
Letztere werden immer weniger, weil der Staat Personal einspart. Er sagt, Arbeitssicherheit ist Sache der Unternehmen und die Müssen selbst für die Kontrolle sorgen. Das heißt, das sollen die Berufsgenossenschaften machen, die werden ja auch von den Arbeitgebern finanziert.

Mir ist das so, als wenn man die Polizei abschafft und sagt, die Hausbesitzer können sich ja einen privaten Wachdienst organisieren.
Ich und auch die IG BAU protestieren aufs schärfste. Gute Frage auch jetzt an die Politiker vor der Wahl; Wie stehen sie zur Überwachung des Arbeitsschutzes.

Problem ist auch, das die staatlichen Stellen Ländersache sind und in jedem Land einen anderen Namen haben.
In NRW sind sie bei der Bezirksregierung, in Hamburg Amt für Arbeitsschutz, in Berlin LAGetsi usw.

Die BG Leute sind einfacher zu finden ansprechpartnerderbgbau.de

Hier einfach die Postleitzahl oder den Ort der Baustelle eingeben und ihr bekommt die Handynummer der Aufsichtsperson. Auch ein anonymer Anruf kann da Wunder bewirken.

Wo kein Kläger, da kein Richter, sagt ein Sprichwort. Oder, wenn sich keiner beschwert ist doch alles in Ordnung

Die meisten Toten und Unfälle auf Baustellen sind Abstürze. Wer im Rollstuhl sitzen möchte, der hält den Mund. Laßt Euch nicht alles gefallen, ihr habt nur eine Gesundheit. Denkt an Eure Familie. Eure Kinder wollen mit euch toben und im Urlaub fahren und schöne Dinge tun.

Paßt auf Euch auf !

Bankrotterklärung bearbeitet 13. August 2013 von Betriebsratvorsitzender