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Hydrostatantrieb


321michi321

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Hallo!
Da ich mir bald einen Lader kaufen will und schon einen gesehen habe, möchte ich euch fragen für was ein Hydrostatantrieb da ist und seine Vor/Nachteile wissen.
bei dem lader handelt es sich um einen älteren 5T Lader der Marke Atlas (Ca 9000 Std.)
würde mich über eure Antwort sehr freuen.
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. top.gif
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Hi,

vereinfacht gesagt kannst du dir den hydrostatischen Fahrantrieb so vorstellen:

Am Dieselmotor hängt eine Hydraulikpumpe, die dessen mechanische Leistung (Drehzahl, Drehmoment) in hydraulische Leistung (Druck, Volumenstrom) wandelt. Das Öl wird über Schläuche zu einem Hydraulikmotor geführt und treibt diesen an, womit aus der hydraulischen Leistung wieder mechanische Leistung gewandelt wird. Dieser Hydraulikmotor (prinzipiell auch eine Pumpe) treibt dann die Räder der Maschine an, meist über ein zusätzliches Verteilergetriebe für den Allradantrieb, Differentiale und weitere Übersetzungen in den Achsen. Es gibt also keine mechanische Verbindung zwischen Dieselmotor und Rädern.

Je nachdem wie die hydraulischen Einheiten dimensioniert sind, ergibt sich die Übersetzung dieses hydraulischen Getriebes. Das Besondere liegt jetzt in der Verstellbarkeit der Hydraulikkomponenten: Stell dir eine Pumpe vor, deren Fördermenge stufenlos verstellt werden kann. Einfaches Beispiel: Der Dieselmotor dreht auf konstanter Drehzahl, das bedingt auch einen konstanten Ölstrom. Wird jetzt die Pumpe verstellt (Anpassen des "Schluckvolumens"), kann der Ölstrom variiert werden, obwohl die Dieseldrehzahl (=Pumpendrehzahl) konstant ist.

Durch die Verstellbarkeit der Einheiten ergibt sich ein stufenloses Getriebe, welches rein mechanisch nur sehr aufwändig zu erreichen wäre (z.B.: Ketten-CVT, Toroid-Wandler, o.ä.). Zusätzlich kann auf eine aus dem PKW bekannte Kupplung zum Anfahren verzichtet werden, da die Pumpen "auf Null" geschwenkt werden können. D.h. obwohl die Pumpe angetrieben wird (z.B. mit Leerlaufdrehzahl des Dieselmotors), strömt kein Öl in den Kreislauf zum Hydraulikmotor, d.h. die Räder stehen.

In der Realität werden solche Getriebe dann beliebig aufwändig umgesetzt, z.B. mit mehreren Hydromotoren, zusätzlicher Motorverstellung (Sekundärverstellung), zusätzlichen Getriebestufen usw.. Das Prinzip bleibt aber gleich.

Da Radlader besonders bei kleinen Geschwindigkeiten und im Stand hohe Schubkräfte zum Laden aufbringen müssen, ist dies ein optimales Antriebskonzept, da die volle Leistung auch bei minimalen Geschwindigkeiten übertragen werden kann. Ein PKW müsste zum Vergleich immer mit schleifender Kupplung anfahren, was das System bei hohen Zugkräften recht schnell mit einem Defekt quittieren würde.

Vorteile Hydrostatik:
  • einfach
  • robust
  • stufenlose Verstellbarkeit
  • Anfahren unter voller Last
  • flexible Komponentenplatzierung (keine mech. Verbindung Diesel-Räder)
  • Hohe Leistungsdichte (wenig Bauraumbedarf)
  • ...
Nachteile:
  • Wirkungsgrad (Strömungsverluste)
  • ...
Zusätzlich hängen am Dieselmotor des Radladers noch weitere Hydraulikpumpen, die z.B. für die Versorgung der Hub-, Kipp- bzw. Lenkzylinder oder anderer Teilsysteme zuständig sind.

Prinzipiell ähnlich funktioniert übrigens auch ein Diesel-Elektrischer Antrieb, es werden vereinfacht gesagt Hydraulikpumpe und -motor durch elektrischen Generator und Elektromotor getauscht. Solche Systeme sind aber nur in sehr großen Maschinen anzutreffen. Weiterhin sind hydrodynamische Wandler und Lastschaltgetriebe in Radladern verbreitet, allerdings auch erst in größeren Größenklassen.

Falls es noch Fragen gibt, nur her damit wink.gif

Übrigens: Falsches Unterforum tongue.gif bearbeitet von eraser2704
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