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JCB Midibagger: Bergung des Kölner Stadtarchivs abgeschlossen


Bauforum24

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Das tödliche Unglück vom 3. März 2009 steckt nicht nur der Stadt Köln noch immer in den Knochen. Um 13:58 Uhr stürzte das Historische Stadtarchiv ein und riss zwei Menschen in den Tod. 36 Anwohner verloren ihr Zuhause und rund 30 Regal-Kilometer mit Zeugnissen Kölner und Rheinischer Stadtgeschichte, fast das gesamte ?Gedächtnis der Stadt", schienen für immer verloren. Nun wurden die Bergungsarbeiten abgeschlossen.

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Fleißige Helfer: JCB Midibagger 8085 ZTS beim Bergen von Archivgut in Köln.

Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass die U-Bahn-Erweiterung - des Nord-Süd-Baus, von der sich in unmittelbarer Nähe eine 28 m tiefe Baugrube befand, für die Katastrophe verantwortlich ist. Sechs überirdische Etagen des Stadtarchivs sowie dessen Kellergeschoss füllten nun mit Archivgut durchmischt gut die Hälfte des hier derzeit entstehenden, unterirdischen Gleiswechselbauwerkes aus. Kurz nach der Meldung des Einsturzes bei der Kölner Feuerwehr durch einen Anwohner, wurde nach Bekanntwerden des Ausmaßes sehr schnell ein Großalarm ausgelöst. Zahlreiche Hilfs- und Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und THW eilten an den Unglücksort.

Während der folgenden Monate wurden umfangreiche Ermittlungen hinsichtlich der Schadensursache durchgeführt. Bis heute dauern diese an. Parallel förderten die Berufsfeuerwehr der Stadt Köln und das Technische Hilfswerk (THW) unter der Begleitung der Restauratoren und Mitarbeiter des Historischen Stadtarchivs stetig mehr Archivgut zu Tage und lagerten dieses ein. Mit Erreichen des Grundwasserspiegels musste die oberirdische Bergung eingestellt werden, da eine Fortsetzung dieser Arbeiten zu gefährlich gewesen wäre. 85 % des Kulturgutes war mittlerweile geborgen.

Es wurde entschieden, die unterhalb des Grundwasserspiegels verschütteten Archivgüter unter dem Schutz einer statisch dimensionierten Bergungsbaugrube zu bergen. Eine Ausschreibung dieser Gesamtleistung unter präqualifizierten Spezialtiefbauunternehmen folgte. Den Zuschlag erhielt die Firma Demler Spezialtiefbau GmbH & Co. KG, Netphen.

In Köln begann das Unternehmen nach umfangreichen statischen Vorplanungen die sogenannte ?Bergebaugrube" herzustellen, um den Mitarbeitern des Historischen Stadtarchivs und ihren Helfern auch noch die Bergung der restlichen 15 % an Archivgutmaterial zu ermöglichen. Die im Anschluss daran eingebrachte ca. 30 m tiefe Bohrpfahlwand im Durchmesser von 1,20 m wurde mit Verpressankern sowie Mikropfählen, Stahlrohrsteifen und Stahlbetongurtbalken ausgesteift, um den geplanten Unterwasseraushub inkl. Archivgutbergung ermöglichen zu können. Somit konnte gleichzeitig der Verbruchtrichter gestützt werden.

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JCB JS200LC und 426HT an der Entsandungsanlage.

So gesichert wurde die letzte Bergungsphase vollzogen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Arbeitsabschnitten über dem Grundwasserspiegel erfolgte die Bergung der restlichen Archivalien größtenteils unter Einsatz empfindlicher Sonartechnik und mit Tauchern. Für alle Beteiligten stellte dies eine große Herausforderung dar. Die Restauratoren des Historischen Stadtarchivs und deren Helfer arbeiteten unter Hochdruck und mit Hilfe von verschiedenen Erdbaugeräten, um der Stadt Köln ihr ?Stadtgedächtnis" zu erhalten.

Die Firma Demler setzte auf der Baustelle die Midibagger 8055 und 8085 ZTS, Mobilbagger JS175W und JS200W mit Sortiergreifer und 2-Schalengreifer, Hydraulikbagger JS200LC mit 2-Schalengreifer, Kompaktradlader 409, Radlader 426HT Wastemaster und nicht zuletzt auf einen Lichtmast LT9 von JCB ein.

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JCB Midibagger 8085 ZTS ausgerüstet mit einem Grabenräumlöffel bei der Verfüllung der Geomatte.

Der 8085 ZTS fand seinen Einsatz zunächst ausgerüstet mit einem Grabenräumlöffel beim Einbau der Geomatte. Hier übernahm er die Verfüllung und verteilte das Schüttgut, das ihm sein großer Bruder, ein JCB Mobilbagger JS175W zuführte. Später folgte der Einsatz mit einem Betonfräsrad in der Nähe der Pfahlwand. Sein kleiner Bruder, der 8055 ZTS übernahm ebenfalls einen gewichtigen Part. Unter Verwendung eines 60er Löffels arbeitete er bei der direkten Bergung und Sichtung von Archivgut auf der Sortierfläche im Nassbereich (Waschstation) der Baustelle direkt Hand in Hand mit den Restauratoren und Mitarbeitern des Kölner Stadtarchivs. Somit konnte der größte Teil des sich noch unterhalb des Grundwasserspiegels verschütteten Archivguts noch geborgen und gesichert werden.

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Auch dank der Leistung des JCB 426HT Radladers konnten die Bergungsarbeiten bereits beendet werden.

Mittlerweile wurden die Bergungsarbeiten zum Herbst des Jahres abgeschlossen und die gezielte Vorbereitung der Baugrube für die weitere Verwendung hat begonnen.

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Bauforum24 Community: Diskutiere mit zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009

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Bauforum24 TV: JCB Lader 456e ZX im steinexpo 2011 Video Beitrag
Bauforum24 TV: Historischer Baufilm: Bilfinger Berger U-Bahn Bau in Köln 1963/64 aus dem Video Archiv

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Bauforum24 Artikel (25.05.2009): Artikel über die Schuttbeseitigung am eingestürzten Stadtarchiv Köln

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Herstellerlink: JCB Deutschland
Händlerlink: Demco JCB

(Fotos: JCB)

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