Der Baupreisindex sinkt

[T.V. 54]

das lustige an der aussage "der baupreisindex sinkt" ist, dass gerade auch private bauherren mit vorhandenen verträgen versuchen aus den verträgen rauszukommen bzw. nochmal nachzuverhandeln ....wie einige mitanbieter ihre preise senken könen ist mir ein rästel...neben der maut liegen die preiserhöhungen über neue preislisten für sämtliche materialien auf dem tisch...die dämmstoffhersteller haben schon vor weihnachten erhöht...baustahl ist etwas nach unten gegangen....ich hab nicht gemerkt, dass irgendwelche steuern, löhne oder sonstige abgaben gesenkt wurden.... ..ob sich die preiserhöhungen der hersteller halten, ist natürlich ein anderes thema, aber darauf spekulieren darf man nicht....ähnlich wie auf dem baumaschinenmarkt hat es eine konzentration der hersteller gegeben...siehe z.b. ziegelsteine.... da wird man sich über die preisgestaltung schon langsam einig... ... in einer strukturschwachen region wie nordbayern noch dazu in nähe zu den neuen bundesländern und den neu-eu-mitgliedern macht es keinen sonderlichen spass :bagger3: ...vielleicht sollte man den weg einschlagen, den die kammern in kursen anbieten und firmen im osten eröffnen... und dann das dortige personal hierher transferieren...aber das macht meinem chef und mir dann keinen spaß ... da wir der meinung sind, dass man mit solchen aktionen nur sich selbst schadet und den ohnehin schwachen markt noch mehr schwächt...

[Form 8A 230]

@ T.V. : Deinen Zeilen ist sehr deutlich zu entnehmen, dass Du den Kostenrückgang beim Faktor Lohn siehst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei einigen Submissionen das billigste Angebot unter Berücksichtigung des gesetzlichen Mindestlohnes nicht nachvollziehbar war. Hat aber niemanden interessiert.

Ich kenne Betriebe mit 15 bis 20 Mitarbeitern die der Billig-Sub-Konkurrenz (noch) die Stirn bieten können. Man kann nicht oft genug sagen, dass solide Rohbauer immer die bessere Wahl sind. Wenn ein Billigrohbauer während der Ausführung seine Subs nicht mehr bezahlt oder pleite macht, wird’s für den Häuselbauer teurer wie die 2.500.- € mehr, die für einen soliden Unternehmer zu zahlen gewesen wären.

Der Baupreisindex fließt bei der Wertermittlung privat genutzter Gebrauchtimmobilien ein. Der sinkende Index führt eher zu einer Stagnation bzw. sogar Rückgang der Preise. Dies hat in meiner Region die Auswirkung auf den Immobilienmarkt, dass viele Sanierungsobjekte im Angebot sind aber die guten Häuser zurückgehalten werden.

[T.V. 54]

@form 8a
ich sehe das problem nicht bei den löhne selbst, die sind nicht zu hoch, sondern bei den zusatzkosten...zvk, berufsgenossenschaften, kammern, kreishandwerkerschaft...irgendwie kommen wir uns so vor, als dass wir einen rucksack haben, in dem mehr und mehr leute sitzen ohne etwas effektiv zu tun...warum werden z.b. kammer-und berufsgenossenshaftsbeiträge anteilig über lohnkosten gerechnet.... nicht über den firmenumsatz??? damit wird der, der nur mit hiesigem personal arbeitet benachteiligt...je mehr ich sub vergebe, desto weniger beiträge zahle ich in dieser richtung....das verhält sich mit der zvk ähnlich.... gerade öffentliche stellen vergeben oft instandssetzungsaufträge als jahreslose mit einem regiestundenlohn von 30€ für die stunde spezialisierter baufacharbeiter....dann wird noch unterschrieben, dass die tarife eingehalten werden...ich frag mich schon ob diese herren noch 5 zahlen zusammenrechnen können...
wir sind etwas grösser wie die von dir beschriebenen firmen...wir halten auch immer noch ohne subs bei den firmen mit subs mit... das klappt einfach, da wir einfach gutes und auch teures personal beschäftigen.... ständig wird in den maschinen- und gerätepark investiert.... chef und chefin entnehmen der firma nichts mehr, wenn was übrig ist gehts sofort in die firma und das ohnehin kleine büropersonal rechnet seine stunden nicht so genau.... ich beweg mich so um 60h in der woche mindestens.... dafür gibts halt ein nettes dienstfahrzeug ....der chef glaube ich ist nie unter 80h... ... 7 tage die woche immer da....

[Form 8A 230]

Absoluter Konsens. Irgendwann habe ich gelernt, dass bei der Kalkulation des Mittellohnes die Zuschläge für lohnbedingte Zuschläge und Lohnzusatzkosten ca. 100 % der durchschnittlichen Tariflohnkosten betragen. Leider entwickeln sich einstmals sinnvolle Einrichtungen wie die SOKA BAU (ehemals ZVK) immer mehr zum Abzocker. Die Öffentlich-Rechtlichen haben leider das Privileg, ihre Forderungen per Bescheid festzustellen und bei Nichtzahlung den Vollzugsbeamten in Marsch zu setzen…

Die von Dir zitierten Herren können sicher mehr wie 5 Zahlen addieren. Erschreckend ist doch, dass die Problematik des Lohndumpings auf breiter Ebene akzeptiert wird, man sich durch die Unterschrift unter eine Tariftreueerklärung die Hände in Unschuld wäscht und damit den AN in die Pflicht nimmt.

Wenn’s irgendwie geht versuchen wir solche Firmen wie Deine bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen.

[T.V. 54]

ups ich habe zvk geschrieben...das kommt davon, wenn man mit den lohnberechnung nichts zu tun hat... und nur mit den übergebenen zahlen hantiert ...
meine feststellung geht mehr dahin, dass so als rechenbeispiel bei 15,00€ stundenlohn einen verrechnungssatz von ca. 41,50 braucht um unkosten zu decken... die z.b. vom bbv angegebenen ca. 132% zuschläge berüchtsichtigen ja nicht die kosten wie vorhalten von fahrzeugen, maschinen, geräten, kosten für lohnabrechnung, buchhaltung, dienstwagen des bauleiters usw....
ich bin auf der einen seite froh, dass es nicht meine firma ist...auf der anderen seite muss man sich schon gedanken machen, wenn man ein bestimmtes alter erreicht hat, dass die chancen auf dem arbeitsmarkt gleich null sind....
so hoffe ich, das mein chef noch ein bisschen mag und nicht auf einmal die frage stellt, will hier jemand weitermachen... und die belegschaft mich dann anschaut....