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Einsatzbericht: Cat Radlader und Dumper im Salzbergwerk


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Ähnlich wie im letzten Winter hatten auch dieses Jahr Schnee und Eis Deutschland fest im Griff. Doch während der vergangene harte Winter bei vielen Städten und Gemeinden Engpässe bei den Auftaumitteln hervorrief, wurde dieses Jahr vielerorts rechtzeitig vorgesorgt.

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Hochbetrieb im Winter: Bis zu 10.000 Tonnen werden dann täglich gefördert

Das kann Alfred Höllerbauer, Bergwerksdirektor im Salzbergwerk Stetten der Wacker Chemie AG, bestätigen. ?In diesem Jahr haben unsere Kunden bereits im Sommer Streusalz bestellt und mitunter auch größere Mengen geordert wie 2009, als sie sich erst ab Oktober damit eingedeckt haben", erklärt er. Dies hatte auch für das mit 150 Jahren älteste in bergmännischer Auffahrung produzierende Salzbergwerk in Deutschland Folgen. Hier wird das weiße Gold in rund 150 Metern Tiefe von 70 Bergleuten im Zwei-Schichtbetrieb 16 Stunden täglich abgebaut. Seit letztem Winter wird ohne größere Pause Streusalz gefördert, bis zu 10.000 Tonnen täglich, auf einer Fläche so groß wie Manhattan.Bis zu 350 Transporter verlassen pro Tag das Bergwerk in Richtung Salzlager.

?Alle reden heute vom Klimawandel. Auch wir beschäftigen uns intensiv mit den Folgen, wie der globalen Erwärmung, weil sich diese gravierend auf unseren Absatz auswirken würde. Doch weil hierzulande immer mehr Straßenflächen entstehen - man braucht sich hier etwa nur den Ausbau der A8 zwischen München und Stuttgart von vier auf sechs Fahrspuren anschauen - sehen wir in der Produktion von Auftausalz einen wachsenden Markt", so Bergwerksdirektor Höllerbauer.

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Load- und Carry-Einsatz für zwei Radlader Cat 980G II unter Tage

Im Untertagebau selbst wird übrigens mit klassischer Gewinnungstechnik gearbeitet. Mit computergesteuerten Bohrwagen werden bis zu sieben Meter tiefe Sprenglöcher in das Salzlager gebohrt. Die Sprenglöcher müssen exakt parallel zueinander verlaufen und werden mit Sprengstoff gefüllt. Was an Salzgestein bei der Sprengung anfällt, wird im Load- und Carry-Einsatz mit zwei Radladern vom Typ Cat 980G II aufgeladen und zum Brecher gebracht ? die Aufbereitung erfolgt unter Tage. Maximal dürfen die Gesteinsbrocken eine Größe von 1,50 Metern Kantenlänge haben.

?Die Radlader sind mit ihren 8 700 Betriebsstunden im Lauf ihres Maschinenlebens schon zwei Mal um den Äquator gefahren. Jeder hat allein über 90 000 Kilometer Strecke zurückgelegt", sagt Rainer Volm, einer der Fahrer, bei einem Blick auf den Tachostand. Müssen längere Strecken als 350 Meter am Stück in einem unterirdischen Streckennetz von etwa 240 Kilometern Gesamtlänge gefahren werden, kommen Dumper vom Typ Cat 740 ins Spiel. Neben dem Einsatz in der Produktion sollen diese Baumaschinen zusätzlich für die Exploration, also der Erschließung von Lagerstätten und Rohstoffvorkommen unter Tage, genutzt werden. Deswegen wurde kürzlich ein weiterer Dumper der 40 Tonnen-Klasse von der Zeppelin Niederlassung Böblingen an Wacker ausgeliefert, der das seit 2008 eingesetzte Transportgerät unterstützt. Weil die Abbaukammern an ihren engsten Stellen gerade einmal fünf Meter hoch und zehn Meter breit sind, ist die Dumper-Mulde als Ejector ausgeführt, welche das Material hydraulisch ausstößt und dadurch ein kontrolliertes Abladen auch bei begrenzter Höhe zulässt.

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Die Cat 740 Dumper mit Ejector-Mulde können auch bei geringer Höhe kontrolliert abladen.

An die Dumper werden im Salzbergwerk besondere Ansprüche an die Leistung gestellt. Die Fahrer der knickgelenkten Dumper mit Allradantrieb fahren in Spitzenzeiten die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 35 Kilometer pro Stunde voll aus, um möglichst schnell an ihr Ziel, sprich den Brecher, zu gelangen. Um den Transport effizient abzuwickeln, wird die Strecke mit einem eigenen Wasserwagen besprüht und die Fahrbahn immer wieder mal planiert.

?Weil wir hier in einem geschlossenen Raum arbeiten, müssen Dieselmotoremissionen so gering wie möglich ausfallen. Wo es möglich ist, laufen Maschinen, wie die Bohrgeräte, mit Dieselantrieb, bis sie an ihrem Einsatz-ort angelangt sind und wo sie dann auf den elektrischen Antrieb umgestellt werden", erklärt Höllerbauer, da frische Luft unter Tage besonders kostbar ist.

?Wir haben hier unten eine gute Bewetterung, so dass wir bislang nicht auf eine Abgasnachbehandlung angewiesen sind", meint der Betriebsleiter Michael Schulz. Trotzdem legen er und seine Kollegen immer ein hohes Augenmerk darauf, dass sich die Emissionswerte der verwendeten Geräte sowie der Kraftstoffverbrauch in Grenzen halten. Geräte älteren Baujahrs ließ Wacker extra mit neuen und emissionsarmen Motoren ausstatten.

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Bauforum24 TV Video: Cat 993K Radlader - bauma 2010

Bauforum24 TV Video: Fliegl ASW Stone Dumper - bauma 2010

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Herstellerlink: www.zeppelin-cat.de

(Fotos: Zeppelin)


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Interessanter Einsatz. Sind die Radlader in irgendeiner Weise speziell für den Untertageeinsatz modifiziert? Liebherr bietet z.B. Tunnelausführungen mit speziellem Anfahrschutz und schmaler Kabine, um näher an die Tunnelwand (Halbkreisprofil) heranfahren zu zu können.

So einen Einsatz würde ich mir auf jeden Fall gern mal live anschauen wink.gif
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Prinzipiell sind für einen Untertageeinsatz keine größeren Änderungen notwendig. Die Maschinen müssen der EG-Maschinenrichtlinie entsprechen (Spezielle Bauartzulassungen oder Einzelzulassungen für den Bergbau unter Tage gibt es heute nicht mehr). Im Wesentlichen bedeutet dies, das die Maschinen einen FOPS-Schutz benötigen (den haben sie in der Regel sowieso), eine Rückfahrwarneinrichtung sowie eine bordfeste Feuerlöschanlage. Nach der TRGS 554 kommt noch ein Dieselpartikelfilter hinzu. Alle weiteren Änderungen wie kleinere Kabinen hängen vom jeweiligen Betrieb, also die Stollenabmessungen, ab. Wenn die Strecken also groß genug sind, braucht man auch keine Sonderkabinen. Ein relativ sinnvolles Extra, was z.B. Liebherr bietet, ist ein Heckanfahrschutzbügel, für den Fall, dass man irgendwo beim Rückwärtsfahren aneckt. Wenn also der böse Pfeiler trotz Piepsen nicht zur Seite springt. whistling.gif

Schöne Grüße, Christian.
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