Remlak 3 Geschrieben 31. Januar 2005 Geschrieben 31. Januar 2005 Hallo,habe zufällig an der A 13 mitgebaut,kenne aber den oben erwähnten Bericht nicht. Gleitschalentechnik ist im Strassenbau tatsächlich nichts Neues. Die Fertiger unterscheiden sich nur durch ihre Bauweise nicht aber in ihrer Funktionweise.Unser Komplex ist eine Eigenentwicklung und setzt sich aus drei Komponenten zusammen. Leider besitze ich keine Bilder sondern nur ein selbstgedrehtes Video.Bei der ersten Maschine handelt es sich um den Unterbetonfertiger mit angebauten Dübelbalken oder Dübelsetzgerät. Auf jeder Seite befinden sich zwei um 90°schwenkbare Raupenfahrwerke. Wichtig für den Containertransport per Schiff für unsere Baustellen in Übersee. Über die gesamte Breite des Fertigers ist eine sogenannte Schubschalung angebracht,die sich in der Höhe variieren läßt. Vor dieser Schalung läuft an einer Schiene über Seilzug angetrieben ein Verteiler. Mit diesem kann der Fertigerfahrer den vorgekippten Beton grob über die ganze Breite verteilen. Seitlich befindet sich dann über die gesamte Länge des Fertigers die sogenannte Schleppschalung.Hinter der Schubschalung befinden sich je nach Einbaubreite bis zu 20 oder mehr Flaschenrüttler in T-Form die durch den Beton gezogen werden. Auch sie lassen sich im Komplex oder auch einzeln in der Höhe beliebig verstellen.Kenner mögen mir verzeihen, wenn ich hier nicht die richtige Bezeichnung der Rüttler angeben kann. Ich arbeite mit dem Mobilbagger vor dem Komplex und gebe nur visuelle Eindrücke wieder.Auf der Rückseite des Fertigers befindet sich das Dübelsetzgerät. Mit diesem werden alle 5 Meter 43 bis 48 Dübel in den Beton gerüttelt.Sie halten später die Querfugen zusammen.Für die Längsfugen werden per Hand sogenannte Anker im Abstand von ca.einem Meter eingerüttelt. Kein leichter Job für den Kollegen der den ganzen Tag im feuchten Beton stehen muß.Die Bestückung der Dübelzangen mit angebauten Rüttlern verläuft heute vollautomatisch. Bis vor kurzem mußte der Balken noch durch zwei Kollonen per Hand bestückt werden.Wie es der Name schon sagt wird hier der Unterbeton in einer Höhe von 20 bis 23 cm eingebaut.Mit dem unmittelbar nachlaufenden und ähnlich aufgebauten Oberbetonfertiger wird der restliche Beton bis zur endgültigen Einbauhöhe aufgebracht. Die gesamte Decke hat dann eine Stärke von 27-30 cm.Der zweite Fertiger hat logischerweise keinen Dübelbalken mehr, sondern eine über die gesamte Breite arbeitende Glättbohle, intern "der Schmuser" genannt. Dem Oberbetonfertiger wird der Beton über ein Band, welches auf dem Unterbetonfertiger befestigt ist, zugeführt. Dieses Band wird durch den Mobilbagger der sich vor dem Komplex befindet bestückt und gelangt dann über eine Rutsche vor den Oberbf.Im Anschluß daran befindet sich die Arbeitsbühne,auf der sich eine Sprühvorrichtung befindet. Mit deren Hilfe wird ein Nachbehandlungsmittel auf die fertige Fahrbahn gesprüht. An der Arbeitsbühne ist über die gesamte Breite ein Jutetuch angebracht, welches über die Fahrbahn geschleppt wird um so die Oberfläche aufzurauen (für den notwendigen Grip?). Vier bis sechs Stunden später, abhängig von der Witterung, machen sich dann die Fugenschneider an die Arbeit. Sie schneiden den Beton genau über der Dübel-und Ankerlage an. Beim aushärten des Betons reißt die Fuge bis zur Schottertragschicht durch, wird später aufgweitet und dann mit einem Profilgummi verschlossen. So kann keine Feuchtigkeit über die Fugen in die Fahrbahn dringen. Die Dübel und Anker halten nun diese scheinbar losen Platten zusammen. Das soll es erst einmal gewesen sein.Habe doch noch Bilder gefunden, kläre nur noch ob ich sie einstellen darf. Bis später.MfG.H. Zitieren
Roadmaker 2 Geschrieben 31. Januar 2005 Geschrieben 31. Januar 2005 Hallo Remlak,ich danke Dir für diesen Ausführlichen Bericht und kann nur sagen:Bilder wären natürlich super!Das Video ist nicht zufällig digitalisert, oder?? Ich freue mich immer wieder über qualitativ hochwertige Berichte und Erklärungen.Dieser Beitrag ist wieder einmal ein Beweis, dass eine gute Forengemeinschaft hier auch für nicht fachkundige und interessierte Leser, eine sehr gute Informationsquelle bietet.Prädikat: Informativ und lesenswert!Vielen Dank....GrußAndreas Zitieren
Roadmaker 2 Geschrieben 31. Januar 2005 Geschrieben 31. Januar 2005 Läßt mir ja irgendwie keine Ruhe dieses Thema Ich habe hier noch einmal einen Link von der Wirtgen Gruppe.Hier wird der Ausbau der A20 mit moderner Wirtgen-Gleitschalungstechnik ausgeführt.Schöne Bilder von der Technik sind hier auch anzuschauen.Wirtgen Gruppe GleitschalungstechnikGrußAndreas Zitieren
Remlak 3 Geschrieben 31. Januar 2005 Geschrieben 31. Januar 2005 Hallo,so ähnlich wie auf der Wirtgenseite gezeigt, sehen die Heilit-Fertiger auch aus.Aber schon seit 20 oder mehr Jahren mit der heute so gepriesenen Technologie.Diese Bauweise hat den Vorteil,das die Maschinen in kürzester Zeit verladefertig gemacht werden können.Dübelbalken runter, Verteiler abschrauben, Gleitschalung herausziehen,Verladeband abnehmen,fertig.Band und Balken werden mit dem zum Einbauzug von der jeweiligen Baustelle gestellten Mobilbagger vom TL.ab-und wieder aufgeladen.Schalung und Verteiler werden auf dem Fertiger verzurrt und los geht es zur nächsten Baustelle bzw.zur Umsetzung innerhalb der selbigen.Ein paar Bilder sind auch auf www.walter-heilit-vwb.de zu sehen.Gruß Heinz Zitieren
Marr 1 Geschrieben 1. Februar 2005 Geschrieben 1. Februar 2005 Hat jemand Bilder von dem Gleitschalungsfertiger mit dem Leonhard Weiss die Schienentragkörper einbaut? Zitieren
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