Dampfbagger von O & K - Technische Daten?

[liebherr924 0]

Wieder was gelernt Besten Dank!

[Freilichtmuseum Lindlar 0]

Hallo Caterpillar, ja der Bagger wurde beim Bau der Aggertalsperre eingsetzt.

Hallo Hg 125, herzlichen Dank für die prompte und kompetente Info!

Dampfbagger waren hier im Bergischen Land bis in die 1950er Jahre vor allem beim Talsperrenbau im Einsatz. Ich erarbeite zur Zeit mit meinem Team im Freilichtmuseum Lindlar eine Veröffentlichung, die sich mit der (Technik)Geschichte der Steinindustrie im Bergischen beschäftigt. Feldbahnen und Baumaschinen aller Art werden darin eine große Rolle spielen. Die Ausstellung zum Thema kann zur Zeit (wohl ohne Dampfbagger) noch bis Juni in Lindlar besichtigt werden.
Michael

[baggermeyer 0]

Hallo Herr Kamp,
in der Tat hat Forumsmitglied "liebherr924" Recht. Der Patent-Heißdampf-Löffelbagger Type 8 war der erste Raupenbagger von O&K, vor 1925 gab es ihn nur auf Schienenfahrwerk. Von der Gesamtzahl der 114 Bagger gab es 47 Raupenbagger, davon 43 mit Dampfantrieb. Ihr wunderschönes Bild zeigt einen von denen, der ja auch noch sehr frisch und unverbeult aussieht. Das Gewicht der Eisenkonstruktion des Baggers wurde mit 45 to angegeben, mit Betriebsstoffen und Zusatzgegengewicht kam der Bagger nach Katalog auf ein Dienstgewicht von 53 to. Ich habe unten eine Zeichnung aus dem zeitgenössischen O&K-Katalog beigefügt.

Der Kessel war ein stehender Heizröhrenkessel mit 10 atü Betriebsdruck und einer Heizfläche von 17 qm. O&K nahm hier eine Sonderstellung ein, weil alle anderen Dampfbaggerbauer den robustern Quersiederkessel bevorzugten. Es mag damit zu tun gehabt haben, daß O&K im Berliner Werk (wo der Typ 8 herkam) nur Erfahrung mit tausenden Lokomotivkesseln hatte, die allesamt als Heizrohrkessel gebaut wurden. Oben auf dem Kessel saß noch ein Dampfüberhitzer, der den Wasserverbrauch gegenüber Naßdampfbetrieb verminderte. Der "Rucksack" hinten am Oberwagen diente übrigens als Wasserbehälter, der während des Betriebes mittels Schlauch nachzufüllen war. Die Kesselspeisung erfolgte mit einem Injektor und einer dampfgetriebenen Speisepumpe.

Die Maschine benötigte drei Mann Bedienungspersonal: der links stehende Baggermeister steuerte die Hubwinde und das Drehwerk, der rechts stehende sog. Löffelführer bediente die Vorschubdampfmaschine und den Entleerschieber des Baggerlöffels. Der Heizer schließlich war neben dem Kessel auch für die Schmierung der ganzen Maschine zuständig. So hatten alle voll zu tun, und das Hilfpersonal auf der Erde mußte zusehen, daß immer genug Wasser und Kohle herankam. Bei den damals üblichen Baufeldbahnen gab es immer Pausen beim Zugwechsel, die für Wassernehmen, Kohlefassen, Abschmieren und Dampfkochen genutzt werden mußten. O&K gab einen Steinkohlenverbrauch von 60 kg/Stunde und einen Wasserverbrauch von 500l/Stunde an, damit sollte der 1 cbm-Löffel in schwerem Boden (so sieht das auf dem Bild zumindest aus) dann ca. 40 cbm Material wegschaffen. Es kam somit nicht mal ein Baggerspiel pro Minute zusammen - wenn die alten Zeiten schon nicht gut waren, so waren sie zumindest gemächlicher...

Vom Typ 8 ist mir kein überlebendes Exemplar mehr bekannt - eigentlich schade, weil dieses Ungetüm der Urahn aller Raupenbagger von O&K gewesen ist und damit am Anfang einer über 80-jährigen Geschichte von O&K-Baggern stand.

Bitte mailen Sie mich an, wenn es noch weitere Fragen gibt!

Freundliche Baggerfahrergrüße aus Hannover,
Peter Meyer

[caterpillar91 1.536]

Kann das sein, dass das gezeigte Bild mal in dem Schaukasten neben der Aggertalsperre hing...? Waren Jährlich mit der Feuerwehr da... Kann mich an eine Zeittafel (Oben an der Mauer, wo auch das Restaurant ist) erinnern, wo ein Bild von einem Seilbagger beim Bau abgebildet war

Das könnte der gezeigte sein.

Habe aber auf Menck getippt.

[hg 125 4]

die zeichnung von herrn meyer kann ich noch mal für den Typ 4 anbieten

als Dampf-Löffelbagger auf Schiene
oder als Elektro-Löffelbagger auf Raupenketten

weiterhin war der Typ 4 als

- Schimmbagger
- mit 13m Ausleger und Schleppschaufel
- mit 10m Ausleger und Vierseilgreifer
- mit 10m Ausleger als Kran
im angebot

dienstgewicht jenach ausführung 22t bis 30t

hg