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Frutiger Schürfkübelraupen bewegen 16.000 m³ in 16 Stunden


Bauforum24

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Vom 24.12.09, 04:15 Uhr bis zum 28.12.09, 04:15 Uhr wurde die ICE-Strecke zwischen Berlin und Frankfurt im Raum Braunschweig zur Erstellung einer Brücke über einen neuen Autobahnzubringer unterbrochen. Innerhalb von nur 20 Stunden mussten 16.000 m³ des bestehenden Bahndammes abgetragen und auf eine Zwischendeponie in einer Entfernung von 200 m transportiert werden.

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Die Deutsche Bahn vergab den Gesamtauftrag zur Erstellung einer neuen Brücke an die Firma Hentschke Bau GmbH, ein mittelständisches Bauunternehmen aus den neuen Bundesländern, welche sich unter anderem auf den Bau von Brücken spezialisiert hat. Eine detaillierte und innovative Planung seitens Henschke war gefordert, da lediglich vier Tage für die gesamte Maßnahme zur Verfügung standen. Dazu wurde die Brücke bereits im Oktober 2009 neben dem bestehenden Damm gebaut und für den seitlichen Einschub vorbereitet. Nach der Unterbrechung der ICE-Strecke sah die Planung als erstes die Entfernung der Gleise und Oberleitungen vor. Danach sollten der Abtrag des Dammes und der Aushub der Fundamente erfolgen, damit die Brücke im dritten Schritt eingeschoben werden konnte. Die Hinterfüllung sowie die Wiederherstellung der Schienen, Fahr- und Oberleitungen sollten in den zwei letzten Phasen realisiert werden.

Für den Abtrag des bestehenden Dammes plante Herr Hunger (Technologe Hentschke) 20 Stunden ein. Bei der Evaluation der zum Einsatz kommenden Maschinentechnik erwies sich der Erdbau als eine aussergewöhnliche Herausforderung. Anfangs wurde die Variante Bagger zusammen mit Dumpern geprüft. Die notwendigen Fahrwege auf der Dammkrone und die sehr beengten Verhältnisse im Bereich des Abtrages ließen diese Variante bald ausscheiden. Der Einsatz von Grossschubraupen D 10 schloss sich durch die Leistungskalkulation aus, in der die zu erwartende Stundenleistung nicht ausreichen würde, um den Damm in 20 Stunden abzutragen und zur 200 m entfernten Zwischendeponie zu bewegen. Als dritte Variante wurde der Einsatz von Schürfraupen geprüft. Die Transportdistanz von 200 m lag im optimalen Bereich und es hätten mehrere Maschinen parallel eingesetzt werden können, da die Schürfraupe für den Rückweg nicht wenden muss. Herr Jahn (Einsatzleiter Frutiger) kalkulierte mit vier Maschinen eine totale Stundenleistung von 1.200 m³ und eine sich daraus ergebende theoretische Arbeitszeit von 13,5 Stunden. Allerdings mussten verschiedene Erschwernisse beachtet werden, die eine negative Auswirkung auf die Leistung hätten, wie die engen Platzverhältnisse im Abtrag und auf der Deponie, eventueller Regen der eine besondere Schildarbeit auf der Deponie erfordern würde, mögliche Maschinenausfälle, Behinderungen durch zwei Bagger (25 t) für die Böschungserstellung sowie Weltkriegstrümmer im unteren Teil des Dammes. Mit 4 Maschinen und einem Ersatzgerät, aus der 20 Maschinen starken Mietflotte, erhielt Frutiger den Zuschlag für die 16.000 m³ Erdbewegung des Dammes innerhalb 20 Stunden.

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Am 24.12.09 um 09:45 Uhr, zwei Stunden vor dem geplanten Beginn, wurden die Motoren gestartet. Acht motivierte Schürfraupenfahreren aus dem Frutiger-Erdbewegungsteam gingen in zwei Schichten an den Start. 16 Stunden später, am 25.12.09 gegen 02:00 Uhr, waren 16.000 m³ Erdmasse bewegt. Danach konnten die Spezialisten der Kampfmittelbeseitigung den gewachsenen Boden unter dem Damm auf Blindgänger untersuchen. Während der gesamten Maßnahme ereigneten sich keine Maschinenausfälle und das Wetter blieb trocken - Operation ?Stille Nacht? war erfolgreich. Die im Erdbau gewonnene Zeit wurde durch die Firma Hentschke für den Brückeneinschub mit anschliessender Hinterfüllung genutzt und das Gesamtprojekt termingerecht abgeschlossen. Am frühen Morgen des 28.12. 09 passierte bereits der erste ICE die neue Brücke.

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Video: Urs Frutiger über die SR 3000 Tiger Schürfkübelraupe

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Frutiger auf der Steinexpo 2008

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Herstellerlink: www.frutiger.ch

(Fotos: Frutiger)
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nur die frage ob des mit drei baggern und 6 lkws günstiger gewesen wäre............



Eher weniger. Mit ner Schürfkübelraupe kann man den aufgenommenen Boden ja auch direkt wieder einbauen und mit dem Schild einplanieren. Außerdem ist man durch den Raupenantrieb ja auch relativ wetterunabhängig. Und im Dezember sollte man eigentlich auch von nicht optimalen Bedingungen, vor allem für LKWs, ausgehen.
Von daher schon eine respektable Leistung. top.gif

Hier noch ein Link zum Prinzip und zur Geschichte der Schürfkübelraupen
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bei nem rückschreitenden ausbau besteht des problem nicht so stark beim bahnbau.
was ich mir halt denk dass a lkw wesentlich günstiger läuft als a schürfkübelraube. für eine schürfkübelraupe bekomm ich nunmal 2 oder 3 lkws ;-)

wie bereits gesagt trotzdem eine beachtliche leistung top.gif
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