Dämmung bei Altbau im Dachgeschoss ohne Sperrfolie

[meisterLars 253]

Soll ich vielleicht eine Rolle Glaswolle an der Wand entlang legen?

Nö. Vielleicht solltest Du einfach mal professionelle Hilfe in Deine Planungen mit einbeziehen, denn mit der bisherigen wird-schon-irgendwie-gut-gehen-hauptsache-keine-Profis-denn-die-sind-immer-teuer-Taktik bist Du ja anscheinend nicht wirklich gut gefahren... Wenn ich schon

Daraufhin habe ich auf dem Dachspeicher zw. Decke und Außenwand Schaum gefüllt

lese... . Einfach Pfusch.

[MaMu 38]

Leider ist deine Ausführung wirklich nicht die beste und auf jeden Fall nur für den Übergang gedacht.

So wie das jetzt ist, hast du Feuchtigkeit durch den Wärmedurchgang aus deiner Wohnung und durch den Flugschnee, den der Wind durch die Ritzen der Dachdeckung treibt.

Jede weitere Maßnahme zur zusätzlichen Abdichtung deiner jetzigen Dämmung wird dein Problem vergrößern. Du solltest auch die Dämmung gegen Bahnen austauschen, die keine Folienkaschierung haben, damit das Tauwasser aus der Dämmung auch wieder verdunsten kann.

Die Pappe mit der Alufolie dient im regulären Fall als Dampfbremse die sich im inneren deiner Räumlichkeiten befinden sollte.

Falls du weitere Bauschäden vermeiden willst und die werden mit Sicherheit kommen, solltest du in diesem Sommer größere Maßnahmen durchführen.

Und das bedeutet. Entweder das Dach runter und die Dachhaut vernünftig dämmen, oder du nimmst dir deine Holzbalkendecke vor. Dabei mußt du aber die Decke in deiner Wohnung abnehmen, den Hohlraum zwischen deinen Holzbalken dämmen und eine vernünftige Dampfbremse ausbilden, welche vollflächig dicht und mit den Aussenmauern fest verbunden ist.

Bedenke, das deine Holzbalkendecke schneller faulen kann als dir lieb ist. bearbeitet 11. Januar 2010 von MaMu

[andreasw 0]

Hallo Meister Lars,

wenn du es nicht besser weißt, oder einfach nicht helfen willst oder hier einfach Leute belächelst, dann würde ich Dich bitten zu diesem Thema einfach keine Stellung zu nehmen.

Schaum in dem kleinen Zwischenraum (ca. 3cm) zw. der Holzdecke und der Außenmauer ist kein Pfusch, oder wie würde es der Master Lars machen?

Gruß

[andreasw 0]

Hallo MaNu,

eine größe Maßnahme werde ich im Sommer wohl machen müssen.
Und wie wäre es, wenn ich vorübergehend die Bahnen umlege d.h. die Folie auf den Boden lege?
Ich muss dazu sagen, dass zwischen den Längstbalken, aus dem der Boden besteht Beton gegossen ist. Besser wäre an dieser Stelle eine Isolierung. Denn dann könnte ich einfach OSB Platten auf dem Boden schrauben und hätte dann wahrscheinlich ruhe.
Gruß

[Form 8A 230]

Zunächst fällt mir auf den Fotos auf, dass die Mineralwolle mit der Alukaschierung, welche als Dampfbremse dient, falsch verlegt ist. In diesem Fall zeigt die Kaschierung nach oben, wobei die Dampfbremse immer auf der "warmen" Seite, hier also nach unten anzuordnen ist.

Schaum in dem kleinen Zwischenraum (ca. 3cm) zw. der Holzdecke und der Außenmauer ist kein Pfusch, oder wie würde es der Master Lars machen?

Ich weiß nicht was uns der freundliche Meister empfielt, aber das mit dem Ausschäumen würde ich lassen. Viele Bauschäume weisen nicht den erforderlichen Wärmedurchgangswiderstand bzw. die Wärmeleitgruppe von zugelassenen Dämmmaterialien auf und sind dazu noch hygroskopisch. D.h., es kommt definitiv zum Kondensatausfall und die Auschäumung saugt und speichert das Wasser wie ein Schwamm. Dies führt auf Dauer zu erheblichen Schäden an der Holzkonstruktion. Jeder der schon einmal an der Wand abgefaulte Balkenköpfe einer Holzbalkendecke gesehen hat, weiß was ich meine.

Jede weitere Maßnahme zur zusätzlichen Abdichtung deiner jetzigen Dämmung wird dein Problem vergrößern.

Bedenke, das deine Holzbalkendecke schneller faulen kann als dir lieb ist.

Hier kann ich mich nur dem Kollegen MaMu vorbehaltlos anschließen. Nachdem die beschriebene Anordnung der Dampfbremse im Gebäudeinnern zwar bauphysikalisch richtig, ausführungstechnisch aber problematisch ist, würde ich die Dachsanierung von außen bevorzugen. Auschlaggebend für diese Empfehlung sind folgende Gründe:

Der Anschluß einer Dampfbremsfolie im Gebäudeinnern verlangt sehr viel Sorgfalt, die oftmals nicht aufgebracht wird. Probleme treten meist während der Ausführung auf, die dann schnell gelöst werden, oft ist es egal wie. Fehler in diesem Bereich rächen sich dann kostenintensiv.

Nachdem deine Dacheindeckung schon fast 50 Jahre alt ist, würde ich diese auf Schäden sehr intensiv untersuchen. Haben die Pfannen (ich gehe mal davon aus dass es hier um solche handelt) schon Risse und lösen sich Teile ab? Sind die Nasen der Pfannenauflager auf der Lattung auf der Dachinnenseite noch stabil oder zerbröseln diese? Wenn du diese Fragen mit Ja beantwortest, wird eh bald eine neue Eindeckung fällig. Bei der Erneuerung lassen sich die Sparren aufdoppeln sowie samt der entsprechenden Dämmstoffstärken mit Unterspannbahn und Dampfbremsfolie einbringen.

Letztlich werden solche Maßnahmen, allerdings in Paketen, von der KFW mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen gefördert. Daneben hilft auch eine Energiebedarfsberechnung, bei der sich das Einsparpotential ermitteln läßt. Erfahrungsgemäß bringt eine richtig durchgeführte Dachsanierung ca. 20 bis 40 % Ersparnis auf den Heizwärmebedarf, abhängig von der Gebäudegeometrie und Nutzerverhalten.

Schaum in dem kleinen Zwischenraum (ca. 3cm) zw. der Holzdecke und der Außenmauer ist kein Pfusch, oder wie würde es der Master Lars machen?

hierbei handelt es sich wahrscheinlich nur um eine dünne Mineralbetonschicht, die als Estrich dient. Alte Holzbalkendeckenkonstruktionen sind von der Statik her meist nicht für die Aufnahme von Naßestrichen oder gar Ausfüllungen mit Betonen ausgelegt.