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Schalungszubehör: Hydraulik-Spindelheber + Bockrollenfahrwerk

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Bauforum24

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Um zum Beispiel innerstädtische Verkehrsprobleme zu lösen, werden immer häufiger immer mehr Straßentunnel gebaut. Meistens in so genannter offener Bauweise. Zunächst wird ein mit starken Seitenwänden gesicherter Trog hergestellt. Danach wird er mit einer stabilen Betondecke versehen und am Ende eventuell in unterschiedlicher Weise überbaut. Beim Deckenbau hat sich der Einsatz von Tunnelschalwagen bewährt. Bei der Arbeit an derartigen Straßen- oder Bahntunneln hat es sich gezeigt, dass es logistisch, technologisch und wirtschaftlich vorteilhaft ist, den Bauablauf zeitlich zu entzerren.

ischebeck_hydraulik_spindelheber.jpg


Durch den Einsatz der neuen Hydraulik-Spindelheber konnten in
Köln die 160 Gerüststiele auf zwei Alu-Jochträger Tiatn 225 gesetzt
und deren Auflast auf nur noch 44 Hydraulik-Spindelheber übertragen
werden.


So wird heute in der Regel zunächst der Trogboden betoniert, so dass danach die Seitenwände auf einer ebenen Tragfläche und damit im Verlauf des Tunnelbaus auch unter reproduzierbaren Bedingungen hergestellt werden können. Dieser Vorteil wird auch zum abschließenden Deckenbau genutzt, da dann dazu auch sehr komplex aufgebaute, räumlich ausladende und gewichtige Tunnel-Deckenschalwagen problemlos eingesetzt werden können.

Ischebeck kann da auf eine lange Erfahrungszeit mit vielen unterschiedlichen Einsätzen zurückblicken, denn schon beim Bau des Euro-Tunnels zwischen dem Kontinent und England wurde auf diese Weise in Folkestone die schwere Decke über dem Looptunnel hergestellt. Mit Hilfe eines dreiteiligen Tunnelschalwagens aus den Elementen des Aluminium-Schalungsgerüstes Titan.

Dieses Schalungsgerüst hat gegenüber der früher üblichen Traggerüstkonstruktion aus HEB-Walzträgern die Vorteile, dass sich seine leichten Aluminium-Elemente von Hand und somit ohne Kraneinsatz montieren, umsetzen und am Ende wieder demontieren lassen. Ein technologischer Gewinn ist es aber auch, dass die kompletten Tunnelschalwagen vergleichsweise ?Leichtgewichte" sind und sich damit schnell zwischen den einzelnen Einsatzetappen auf der Tunneltrasse verschieben lassen.

Um das ?Handling" dieser von Ischebeck in der Regel als komplexe Tragsysteme vermieteten Tunnelschalwagen noch weiter zu verbessern, haben die Ingenieure von Ischebeck das System und damit den Mietpark des Alu-Schalungsgerüstes Titan um zwei neue Zubehörelemente ergänzt. Die Entwicklungsansätze dazu kamen jeweils aus der Schalungspraxis:

Hydraulik-Spindelheber
Das für den Bau des Flughafentunnels Köln-Bonn benötigte Alu-Schalungsgerüst Titan hatte eine variable Länge von 12 bis 15 m, eine Breite von 10 m und eine Höhe von 8 m. In seiner Mitte musste für die Feuerwehr eine Durchfahrt von 4 x 4 m freigehalten werden. Das Gewicht des Tunnelschalwagens würde über 160 Gerüststiele mit ca. 60 kN pro Gerüststiel abgetragen. Um vor dem im Bauablauf wiederholt nötigen Umsetzen das Schalungsgerüst vorlaufend freigängig abzusenken, mussten zunächst jeweils alle 160 Alu-Spindeln unter voller Auflast eingespindelt werden. Am neuen Einsatzort war die Neupositionierung analog dazu mit der gleichen Zahl an Ausspindelvorgängen nötig. Und dabei muss man wissen, dass die Fußspindeln der Tunnelschalwagen in den ?Wäldern von Gerüststielen" oft sehr schwierig zu erreichen sind. Durch den Einsatz der neuen Hydraulik-Spindelhebern wurden in Köln die 160 Gerüststiele zusätzlich auf zwei Alu-Jochträger Titan 225 gesetzt und deren Auflast auf nur noch 44 Hydraulik-Spindelheber übertragen. Außerdem steiften die Alu-Jochträger die Gerüststiele in Tunnelrichtung aus, so dass die in dieser Richtung wirksame untere Lage an Alu-Aussteifungsrahmen entfallen konnte, was die Zugänglichkeit zu den Hydraulik-Spindelhebern verbesserte.

Der Hydraulik-Spindelheber hat eine Tragfähigkeit von 250 kN und einen maximalen Spindelhub von 140 mm. Er besitzt eine eigene Handpumpe und wird mit Schnellklemmen an den Jochträgern befestigt. Er hat zudem eine Spindel mit Feststellmutter, um während des Betonierens und Abbindens der Decke die hohen Auflasten rein mechanisch auf den Trogboden abtragen zu können.

ischebeck_bockrollenfahrwerk.jpg


Für Tunnelschalwagen mit einem Gesamtgewicht bis 40 t wurde ein Bockrollenfahrwerk mit
Doppelrädern von 400 mm Durchmesser und einer Gesamttragfähigkeit von jeweils 65 kN
entwickelt.


Bockrollenfahrwerk
Zum Umsetzen von Schaltischen und kleineren Alu-Schalungsgerüsten Titan haben sich Hub- und Fahrwagen mit einer mechanischen Winde von 10 kN Tragfähigkeit bewährt. Für Tunnelschalwagen mit einem Gesamtgewicht von 20 bis 40 t wurde ein technologisch vorteilhafterer Weg gefunden: Der Einsatz von Bockrollenfahrwerken, mit Doppelrädern von 400 mm Durchmesser und einer Gesamttragfähigkeit von jeweils 65 kN. Sie werden ebenfalls mit Schnellklemmen an den Alu-Jochträgern Titan 225 befestigt. Während der Betoniervorgänge, die die Auflast noch vergrößern, werden sie durch die Hydraulik-Spindelheber entlastet, welche dann starr auf den Boden des Tunneltroges abgespindelt sind. Die Bockrollenfahrwerke bleiben während der gesamten Einsatzdauer am Jochträger befestigt.

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Herstellerlink: www.ischebeck.de

(Fotos: Ischebeck)
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