Autobahnbau - Details Fahrbahnentwässerung

[MisterOJ 2]

Hallo Fachleute,

zum A20-Abschnitt AK Lübeck <-> AS Geschendorf noch paar Fragen zum Thema Entwässerung:

In Bereichen wo das Oberflächenwasser nicht seitlich in Mulden abfließen kann bzw. darf wird das Regenwasser mit Längsrinnen (ich vermute mal das es sich dabei um Spitzrinnen oder Pendelrinnen handelt) und dortigen Straßenabläufen gefasst.

Mir sind hier allerdings 2 Ausführungsformen aufgefallen:

- Gussasphalt:


- Betonsteinpflaster:


(sieht doch aus wie eine Pendelrinne, oder?)

Was sind die Gründe für die verschiedene Materialwahl?
- die Ausbildung der Rinne (vermutlich: Spitzrinne aus Gussasphalt; Pendelrinne aus Betonsteinen, da damit besser herstellbar?)
- unterschiedliche Baufirmen?
- Kosten?
- evtl. Auswirkungen durch Versickerung in den Pflasterfugen?

Kann das einer erklären...


Danke euch

OJ

[Simon T. 62]

Es könnte sein dass die Straße im Bereich der Gussasphaltrinne weniger Längsgefälle hat als bei der Pflasterrinne.
Ich weis jetzt die genauen Zahlen nicht aber eine Gussasphaltrinne kann auch ein Gefälle von unter 1% haben.

Gruß Simon

[MisterOJ 2]

Das dachte ich mir auch. Hat doch Gussasphalt eine geringere hydraulische Rauigkeit als Betonsteinpflaster.

Demzufolge hätte man bei zu geringer Längsneigung eine Pendelrinne angeordnet - mit Gussasphalt, damit das Wasser besser abfließt.

Dem spricht aber das Bild hier
entgegen - die Pflasterrine sieht optisch wie eine Pendelrinne aus.

Und das verwirrt mich etwas!


OJ

[MisterOJ 2]

Hier nochmal die Bilder - diesmal nicht mit Imageshack, sondern direkt im Bauforum hochgeladen...

Entwässerungsrinne...

Hier die Gussasphaltrinne

Hier die Rinne mit Betonsteinpflaster

ein paar Details:

ein unfertiger Ablauf

fertig, aber ohne Fugenverguss

komplett fertig vergossen

nun Ablauf in Betonsteinpflasterrinne

OJ

[Roadmaker 2]

Hallo,
bei einer Pendelrinnne wechselt die Bordansicht von ca. 7-8 cm auf bis zu 18 cm.
Das heißt, dass die Fahrbahn in Längstrichtung in Waage sein kann und das Gefälle mit der Rinne aufgrund der unterschiedlichen Querneigung hergestellt wird.
Auf dem Bild sieht mir das eher nicht so aus!
Als wird hier genug Gefälle vorhanden sein.
Das Mindestgefälle bei einer Gosse aus Betonstein ist eigentlich immer 0,5 %.
Ich habe jedoch auch schon Gossen mit weniger gebaut. Bei einer Ortsdurchfahrt hatte ich mal eine 5rg. Muldengosse mit 0,2% Längsgefälle hergestellt. *würg*

Das dort auch mal eine kleine Pfütze für die Vögel war, ist aber eher logisch und es wurde im Vorfeld auch drauf hingewiesen.

Gusasphalt der ideale Baustoff für Entwässerungsrinnen, weil sich damit „auf den Millimeter genau“
arbeiten lässt. Gerade bei Straßen mit geringer Längsneigung ist das wichtig.
(Quelle www.asphaltberatung.de)

Gruß
Andreas