Baggerfahrer - Oft unterschätzt!?

[Krueger-Deutschland 88]

so, jetzt will ich hier auch mal mitdröööhnen!

Ich hab vor einiger Zeit auch noch tagein- tagaus aufm Bagger, Radlader oder LKW gesessen und mit Gummistiefeln im Kanalgraben gestanden und geschaufelt oder beim Abbruch mit den Händen Müll aus dem Bauschutt sortiert. Meine ersten Baumaschinen und LKW waren alte Kisten, bei denen nicht selten nach Feierabend noch irgendwelche Reparaturen nötig waren. In meine Werkstatt passte aber kein Bagger rein, also wurde bei Wind und Wetter draußen bei Scheinwerferlicht repariert. Das alles hat mit sicherheit nicht immer Spaß gemacht, aber es hat einen auch nicht umgebracht. Der Betrieb ist größer geworden und heute sieht der Arbeitsalltag etwas anders aus: Im Büro sitzen, Termine mit Auftraggebern und Architekten wahrnehmen, Telefonieren, Aufmaße machen und auf die Baustellen rausfahren wenn ein Auftraggeber anruft, weil ein Maschinist/Vorarbeiter nicht kapiert was er wie machen soll, nicht mit nem Bandmaß umgehen kann, oder einfach die Grundrechenarten nicht beherrscht. Trotz alledem versuche ich immer noch so viel wie möglich bei meinen Jungs auf den Baustellen mitzuarbeiten und ich muß feststellen: Es ist für mich schon fast wie Urlaub wenn ich mal nen ganzen Tag Bagger , Lader oder LKW fahren kann und das Telefon nicht zu oft klingelt.
Letztendlich ist es aber so: jeder hat sich irgendwann mal für seinen Job entschieden und wenn er dort unzufrieden ist kann das kein anderer ändern als man selbst. Und Jede Tätigkeit fordert in irgendeiner Form den Körper und das Gehirn. Es gibt mit Sicherheit auch Leute, die nicht belastbar sind, aber die gibt es im Büro genauso wie aufm Bagger. Wenn ich wüsste wie man im Schlaf oder mit Nichtstun Geld verdient, dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr im Abbruch und Erdbau tätig.

nichts für ungut
Roman K.