Nadelausleger Steuerung

[BKT 3]

Hallo ,

ich habe mal eine Frage zur Steuerung bei Nadelauslegerkrane respektive Wippausleger .
Um es ganz kurz zu machen , wenn ich den Ausleger verstelle , wird der Lasthaken dann automatisch in der Position gehalten in der er sich vor Beginn des anhebens befand , oder muss ich permanent Seil nachgeben um ihn in der Position zu belassen . Als Beispiel wäre zu nennen , wenn ich eine Betondecke betoniere , ziehe ich den Betonkübel ja meistens in einer Waagerechten zur Decke , beim Katzausleger ist dies kein Problem , wie schaut es beim Nadelauslger aus ,muss ich dort immer Seil nachgeben oder gibt es da eine Funktion die den Betonkübel ( Lasthaken ) in der Waagerechten hält ?

Gibt es da eine Funktion die das steuert , oder muss ich diesen Vorgang selbst bewerkstelligen ?


Gruß

Daniel

[furka84 0]

Hi

Das nennt man horizontalen Lastweg. Bei Liebherr gibt es eine Steuerung die das automatisch regelt. Wie es bei anderen Herstellern aussieht weis ich nicht.

Siehe http://www.liebherr.com/catXmedia/cc/Docum...6c0d7c39ad4.pdf auf der 2. Seite.

[Boogie_blaster 1]

Es gibt/gab auch mechanische Möglichkeiten, einen horizontalen Lastweg am Nadelausleger zu erreichen: nämlich über eine ausgleichende Seilscherung des Hubseils, das um eine oder mehrere zusätzliche Umlenrollen zwischen Ausleger und z.B. Turmspitze läuft. Dieser "Umweg" ist dann so angelegt, daß beim Wippen des Auslegers die Höhenänderung einigermaßen genau ausgeglichen wird. Bei manchen Hafenkranen ist das so - aber es gab auch einige Turmdrehkrane, die diese Eigenschaft aufweisen: z.B. die frühen Liebherr-Wippausleger der HB-Serie oder die H-Nadelauslegerkrane von Wolff aus den 50ern.

[PHILOU 49]

Freund " boogie" hat hier zwei Ausnahmen genannt, die auch schon in " Urzeiten" zwischen 1955 und 1980 den " horizontalen Lastweg " ermoeglichten.Bei der Liebherr HB-Familie verlief dazu das Hubseil zwischen TURM und im Ausleger............beim Wolf lief das Hubseil ueber einen " Schlitten" am Turm, der parallel zur Turmverstellung auf-und ablief.Bei 90 Prozent aller Nadelausleger indessen musste der Kranfuehrer wirklich "auf Zack sein" und bei Verstellung des AUSLEGERS zusaetzlich das Hubseil einholen oder nachlassen.Wer wie ich als Jugendlicher noch "Nadler" im Alltagsbetrieb in der Realitaet erlebt hat, der staunte ueber die PROFESSIONALITAET dieser in ihren Kabinen ganztaegig STEHENDEN Kranfuehrer.Diese EXPERTEN im Blaumann bewegten Hubwerk,Nadelausleger und Schienenfahrwerk GLEICHZEITIG mit einzigartigem Koennen.Und stellten den Betonkuebel ohne GERUCKEL DIREKT VOR DIE DAMALS ALLERORTEN NOCH AUF BAUSTELLEN VORHANDENEN MISCHMASCHINEN. Ich bin absolut ueberzeugt, dass die Mehrzahl heute oft schnell angelernter sogenannter "Kranfuehrer", die von unten per Funk lenken weil sie nicht schwindelfrei sind ( spreche also nicht von ECHTEN KRANFUEHRERN wie etwa ALWIN oder BEAT),auf einem Nadelausleger von 1960 bis 1980 vollstaendig verloren waeren.Diese alten Kaempen in oft winzingen und unkomfortablen Krankabinen ( eher Hundehuetten) waren Meister ihres Fachs.Und standen damals aufden Baustellen auch in hohem Ansehen!

[Torsten K 55]

Da bin ich aber froh, das ich so einen alten Nadelausleger noch im Baustelleneinsatz geführt habe.