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Gleitlager für langlebige und funktionssichere Laufwerksteile


Bauforum24

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Die Gleitlagertechnik ist sowohl entwicklungs- als auch anwendungstechnisch einer der wesentlichen Schwerpunkte in den Aktivitäten der Linser-Gruppe. Bereits seit Beginn der siebziger Jahre hat Herbert Linser, der Seniorchef des Unternehmens, großen Anteil daran, dass in den Kettenlaufwerken der international aktiven Baumaschinenhersteller Rollen, Räder und viele Gelenke mit Gleitlagern bestückt sind. Der Vorteil dieser Lagertechnik wird auch heute noch von der Linser-Gruppe in den Laufwerksaktivitäten der LIS und der LIS-BÖGRA intensiv genutzt.

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Gegenüber allen Bauvarianten von Wälzlagern stützen Gleitlager an Kettenlaufwerken die an
Baumaschinen unvermeidbaren hohen Schlagbelastungen über hydrodynamisch aufgebaute
Schmierölfilme auf großen radialen Tragflächen ab.


Gegenüber allen Bauvarianten mit Wälzlagern zeichnen sich Gleitlager vor allem mit folgenden Besonderheiten aus: Sie stützen die an Kettenlaufwerken der Baumaschinen unvermeidbaren hohen Schlagbelastungen über hydrodynamisch aufgebaute Schmierölfilme auf großen radialen Tragflächen ab. In gleicher Weise werden auch die beim Lenken der Maschinen oder bei Querfahrten auf Hängen entstehenden Axialkräfte in den Rollen und Rädern über große Flanschflächen übertragen. In der Folge entstehen nur kleine Flächenbelastungen und geringe Verschleißwirkungen in den Lagern. Gleitlager sollen dadurch eine hervorragende Formstabilität und eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer besitzen. Dieser Effekt wird auch dadurch unterstützt, dass in der Regel die radialen und axialen Stützflächen oberflächengehärtet und feinst geschliffen sind und damit nur ein sehr geringes Rauhigkeitsprofil aufweisen.

Gleitlager beanspruchen im Verhältnis zu kapazitiv gleichwertigen Wälzlagern nur kleine radiale und axiale Bauräume, so dass auch Trag- und Laufrollen kleinerer Durchmesser, wie sie an Hydraulikbaggern allgemein üblich sind, mit dicken und damit biegesteifen Achsen versehen werden können.

Gleitlagerbuchsen werden über elastische Presssitze direkt von den Rollenkörpern, Radnaben oder Lagerkörpern gehalten, benötigen deshalb keine weitere Sicherungen und die damit verbundenen entsprechenden Bearbeitungsaufwendungen. Zur Vereinfachung der Montagen und Demontagen der Gleitlagerbuchsen genügt es, die Buchsen leicht abzukühlen und damit zeitweilig in ihren Durchmessern thermisch zu verringern.

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Gleitlagerbuchsen werden über elastische Presssitze direkt von den Rollenkörpern, Radnaben
oder Lagerkörpern gehalten, benötigen deshalb keine weitere Sicherungen und die damit
verbundenen hohen Bearbeitungsaufwendungen.


Durch schon bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen schmelzende Legierungselemente in den Gleitlagerwerkstoffen erzeugen ohne einen ausreichenden Schmierfilm belastete Gleitlager aus sich selbst heraus an der entsprechenden dynamischen Kontaktfläche eine "Notschmierung". Diese in der Technik allgemein als "Notlaufeigenschaft" bezeichnete Fähigkeit ist besonders für Baumaschinen wichtig, die über einen längeren Zeitraum im Gelände und dort besonders auf hängenden Flächen eingesetzt sind.

Michael Linser, in Sankt Augustin Geschäftsführer der LIS: "Durch die Solinger BÖGRA, die schon seit Jahrzehnten auf dem Gleitlagersektor eine führende Position innehat, haben wir die Möglichkeit, das Material und die Bearbeitungsqualität der in unseren Laufwerksteilen verwendeten Gleitlager mit großer Genauigkeit auf die zu erwartenden Bauteilbelastungen abzustimmen. Andererseits profitiert die ebenfalls in Solingen ansässige und sich auf die Entwicklung und Herstellung spezieller Baggerlaufwerke konzentrierte LIS-BÖGRA bei der Entwicklung ihrer Laufrollen und Räder wieder von unseren über viele Jahre hinweg in der Einsatzpraxis von Baumaschinen gewonnenen Erfahrungen. Eine optimale Verzahnung der Aktivitäten aller Unternehmen unserer Gruppe."

In diesem Zusammenhang muss auch noch erwähnt werden, dass sich durch den durchdachten Einsatz von Gleitlagerungen auch der konstruktive Aufbau der Rollen und Räder moderner Baumaschinen gegenüber allen Wälzlager-Varianten sowohl in der Anzahl der jeweils benötigten Teile als auch in Bezug auf deren Herstellung deutlich vereinfacht und damit verbilligt hat. Nicht zuletzt sind durch diese konsequente "Gleitlagerpolitik" auch die Funktionssicherheit und damit der Gebrauchswert der in dieser Weise aufgebauten Laufwerksteile gestiegen.

(Fotos: Linser)
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