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Abgeschlossene Straßenbauerausbildung für Lau!?


StefanD84

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Hallo User des Bauforum24,

ich möchte hier eben meine Erfahrungen schildern die ich in meiner dreijährigen Ausbildung zum Straßenbauer durchlebt habe. Ich muss sagen dass ich in Großen und Ganzen sehr unzufrieden war mit meinem Ausbildungsverlauf. Ich begann am 01.09.2005 meine Ausbildung zum Straßenbauer, die erste Zeit war ich überwiegend wie es im ersten Lehrjahr nun mal üblich ist beim Dualem- Ausbildungssystem auf der Berufsschule und auf dem Lehrbauhof. Hingegen im Ausbildungsbetrieb war ich kaum. In der Schule wurde mir das Grundwissen im Bau vermittelt, aber kaum etwas über dem Straßenbau. Auf dem Lehrbauhof hingegen wurden wir auf Straßenbau im späteren Verlauf gezielt trainiert. Das Erste Lehrjahr war für meine Meinung eine gute Sache andere Bauberufe besser kennen zu lernen aber weniger sich auf das eigentliche Berufsziel zu konzentrieren was man anstrebt. Es wurde also viel (Zeit verschwendet) wert darauf gelegt das man viel wissen über die anderen Bauberufe um nach einem Jahr im Berufsbildungsvergleich gut abzuschneiden bzw. so wie in meinem Fall eher schlecht.

Selbst vom Meister persönlich wurde bereits ein Misserfolg prophezeit für die meisten Lehrlinge.

Mein schlechtes abschneiden im Test war mir zu der Zeit eher unverständlich, da ich in der Berufsschule gute durchschnittliche Leistungen erbracht habe. Wenn ich dann aber daran denke wie viel der Lehrer an Stoff uns vermitteln wollte und wenn ich daran denke wie umfangreich auch die einzelnen Berufsfelder waren konnte ich das schlechte abschneiden hinterher doch sehr gut nachvollziehen, da die Aufgabenstellungen für die einzelnen Berufe doch sehr präzise waren und nicht Allgemein wie ich es mir erhofft hatte. Es folgte ebenfalls ein praktischer Test in dem ich leider ebenfalls schlecht abgeschnitten habe, weil ich deutlich zu langsam war. Das war am Ende des ersten Lehrjahrs und zu dieser Zeit war ich hingegen noch gut motiviert auch trotz meiner schlechten Leistungen. Im Ausbildungsbetrieb habe ich im ersten Lehrjahr nichts Neues gelernt, das lag zu dem daran weil ich insgesamt ca. nur ein Monat Ausbildungsbetrieb hatte. Im gleichen Jahr wo ich meine Lehre anfing machte ich zuvor in meinem Ausbildungsbetrieb ein Praktikum, anschließend habe ich mich beworben.

Nach dem Ende des ersten Lehrjahrs musste ich die Schule wechseln, da die Berufsschule auf der ich zuvor ging keine Straßenbauer ausbildete. Das führte dazu das ich zu einer Berufsschule gingen musste außerhalb meiner Stadt, von der ich schon gehört habe das dort kein vernünftiger Unterricht statt findet. Leider kam es auch so, es fing direkt am ersten Schultag an. Alle Auszubildenden gingen nun davon aus, dass wir in einer reinen Straßenbauerklasse unterrichtet werden. In der alten Berufschule war es so, dass wir mit Kanalbauern zusammen in einer gemischten Tiefbauklasse saßen. Daran sollte sich leider im zweiten Lehrjahr auch nichts ändern. Was dazu führte das man nun richtig den Stoff durcheinander bekam, zumal viele Lehrer mal krank wurden und dann mal wieder mehr oder weniger Kanalbau oder Straßenbau unterrichtet wurde. Aber es kam noch besser! Es wurden zu den üblichen Pausen noch Raucherpausen eingehalten. Dann wurde der Unterricht mal eben nach 35 Minuten beginn eben abgebrochen und die Schüler kamen dann eben nach 10 Minuten wieder, dann wurde der Unterricht fortgesetzt. Der Stundenplan wurde fortlaufend erneuert, da wie bereits gesagt Lehrer ausgefallen sind, was natürlich irgendwie auch unpassend war, da wir in der Regel nicht länger als drei bis vier Wochen in der Berufsschule waren. So wusste ich meistens nicht mal was für ein Unterricht als nächstes stattfindet.

Es war wirklich eine Katastrophe schlecht hin. Zu dieser Zeit überlegte ich mir ernsthaft schriftlich bei der Schulleitung mich zu beschweren. Aber dann dachte ich mir dass sich an dieser Situation nun auch nicht mehr viel ändern kann. Die anderen Parallelklassen waren bereits voll und daher mussten wir wieder gemeinsam in einer Straßenbauer/Kanalbauklasse bleiben. So gesehen könnte man jetzt sagen dass wir auch in der alten Berufsschule hätten bleiben können, wo wir aber größten Teils nur von einem Fachlehrer unterrichtet wurden statt von mehr als 4 Fachlehrern. Was sich meiner Meinung nach von Nachteil ergibt wenn man von so vielen Lehrkräften gleichzeitig unterrichtet wird, da jeder Lehrer sein eigenen Teilbereich vermittelt hatte und irgendwann ein Lehrer den gleichen Stoff den zuvor ein anderer Fachlehrer vermittelt hatte wiederholte. Wo man hier nun sprichwörtlich sagen: Hier weis nicht die eine Hand, was die andere macht. Dass bei soviel Freizügigkeit durch die Lehrkräfte viele Schüler beim Unterricht machten was sie wollten brauche ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen. Stofflich gesehen habe ich im zweiten Lehrjahr kaum etwas mitnehmen können. Fachbücher die wir uns besorgen sollten kamen im zweiten Lehrjahr kaum zur Anwendung. Dem entsprechend musste die Zwischenprüfung schon zum scheitern verurteilt sein. Was sie schließlich für mich auch war in beiden bereichen in praktischen wie auch im theoretischen Teil.

Vor der Prüfung habe ich noch gebüffelt und mich angestrengt den theoretischen Teil wenigstens zu bestehen. Aber das war leider auch alles vergebens. Auf dem praktischen Teil konnte ich mich auch nicht vorbereitet, da zu dieser Zeit einfach kurz vor der Prüfung kein Lehrbauhof mehr statt fand und ich im Ausbildungsbetrieb nur ein Handlanger war statt ein Azubi.

Nach der Zwischenprüfung war ich dann eine längere Zeit wieder im Betrieb wo ich dann ein Gespräch mit dem Geschäftsführer (nicht der Chef selber) führen musste. Was dieser Mann mir erzählte hätte ich selber erfinden können. Jedenfalls nicht sehr viel Intelligentes kam aus ihm. Selbstverständlich ging meine Ausbildung weiter nachdem Gespräch. Ich lies es aber aus, die Schule zu erwähnen und dem Umstand zu erläutern. Ich sah bereits dass die Situation sich dadurch auch nicht ändern würde. Im Lehrbauhof ging es aber auch nicht gerade zum Besten im ersten wie auch im zweiten Lehrjahr. Der Meister zeichnete im Unterrichtsraum einige Kurvenabsteckmöglichkeiten die wir dann alle umsetzen sollten in Gruppen. Die meisten hatten bereits nach einigen Versuche schon kein Interesse mehr und machen schon mal frühzeitig Pause, leider war ich in so einer Gruppe drin und dadurch konnte ich an diesem Ausbildungstag nicht wirklich viel lernen über Kurvenabsteckung, obwohl näher betrachtet es eigentlich einfachste mathematische Berechnungen sind. Es ging mir daher viel mehr um die praktische Umsetzung dieser. Leider war dieser Block auch der einzige in dem dies Ausführlich vermittelt werden sollte. Aber dies, war noch lange nicht das einzige war meiner Meinung nach noch viel zu kurz kam auf dem Lehrbauhof.

Einer der größten Künste eines Pflasterers ist es doch gut mit Natursteinen umzugehen. Es gab in dem ganzen drei Jahren nur ein Block wo ich Schuppenverband üben konnte. Segment kam genug vor, aber Schuppe wurde nur dort auf dem Lehrbauhof vermittelt. Nun war es so, das nach der Zwischenprüfung nur noch eine Woche so Lehrbauhof war im drittem Lehrjahr und das am Ende noch drei Wochen zum üben für die Gesellenprüfung zur Verfügung standen. So gesehen überhaupt kein Spielraum um noch Defizite mit Natursteinverbänden auszugleichen. Zu diesem Zeitpunkt so ca. Mitte des dritten Lehrjahres machte sich bei mir schon eine leichte Resignation bemerkbar. Als ich dann mit einem Mitarbeiter mal Schuppenverband verlegen musste kam ich natürlich überhaupt nicht klar. Zumal die Situationen und Bedingungen auf der Baustelle völlig anders sind. Meine Firma macht so gut wie keine Neuanlagen, wir kümmern uns nur um Versorger (Beispiel: RWE; Stadtwerken; Eon; etc). Daher fahren alle Pflasterer auf Flick die meiste Zeit.

So lief dann die Ausbildung weiter…


Der letzte Schulblock war dann mal die Krönung von allem was ich bereits je an Schulen mit Lust losen Lehrern erlebt habe. Das natürlich alles noch vor der Gesellenprüfung. Aber selbst zu dieser beschissenen Zeit entwickelte ich bereits einen Galgenhumor. Ich möchte an dieser Stelle erst gar nicht ins Detail gehen. Nachdem letzten Berufsschulblock war ich dann wieder im Ausbildungsbetrieb, wo ich dann bereits meine ersten Baustellen alleine führen musste. Wenn ich sage alleine meine ich auch alleine^^. Der Bauleiter fuhr mich kutschieren und brachte mich zu Kopflöchern die ich dann wieder schließen durfte sehr witzig, so den ganzen Tag alleine zu sein. Anschließend bekam ich dann ein Spielzeug Auto womit ich dann fahren durfte. Das Ding heißt „Mega“ und kommt aus Japan. Ein zweisitziger Automatikwagen mit einer Zuladung von max. 460 Kg. Die Rüttelplatte mal eben mit drauf machte dann schon mal – 200 Kg dann noch einem Praktikanten bzw. Ferienjobber. Und das sonstige Werkzeug brachten mich dann schon auf über 1300 Kg gesamt Gewicht und somit war ich schon um 400 Kg. Überladen. Als ich am ersten Tag mit dem Wagen raus fuhr.

Mit dem Oberbauleiter später vereinbart, dass wenn ich mal in einer Kontrolle komme das er dann natürlich das Bußgelb bezahlt. Das diese Vereinbarung eine Zumutung für mich darstellt ist demim Büro wohl völlig scheiß egal, da ich mein Führerschein auf Probe habe bedeutet das natürlich für mich eine etvl. Probezeitverlängerung und eine Nachschulung die richtig in die Tasche geht. Nun war die Zeit wieder um, und ich kam noch in keiner Kontrolle.

Auf dem Lehrbauhof machte der Meister natürlich noch mal deutlich das jetzt die Endphase stattfindet und das diejenigen die es dringen nötig haben noch mal richtig reinhauen sollen.
Sehr weise! Natürlich was bringen mir drei Wochen wenn man schon die übrige Lehrzeit nur wenig Sinnvolles vermittelt bekommen hat oder die Umstände so waren das man nicht lernen konnte. Wenn ich nach 8 Std. von der Arbeit komme kenne ich wie die meisten nur eins, abschalten. Hingegen haben die Auszubildenden von den Kommunen (Stadt) das Privileg auf dem eigenem Bauhof für die Prüfungen zu lernen. In meiner Firma war ich bis vor dem letztem Schulbock immer noch Handlanger und durfte nur Steine ran bringen.

Nun kam die Gesellenprüfung, die Theoretische habe ich nochmals alles gegeben und dann auch mit der Gesamtnote von 3 bestanden. Bei der Praktischenprüfung sah es dann weniger rosig aus, was ich aber auch schon zuvor mir schon ausgemalt hatte. Am Tag der Gesellenprüfung setze sich wieder mein Galgenhumor ein und ich blieb ganz cool. Obwohl es ziemlich warm wurde und ich schwitzte wie ein Menschlicherwasserfall. Meine praktische Prüfung fand in einer Halle statt. Obwohl die Fenster auf waren war die Luft sehr Schwül.

Am Ende der Prüfung hatte ich das Werkstück gerade mal zu 50% fertig. Wir hatten für die Ausführung der Arbeit auch deutlich weniger Zeit als sonst bei einer Prüfung. Da wir unser eigenes Werkstück nach der Prüfung wieder abbauen sollten, obwohl es schon immer eine feste Regel gab das die, die Nach uns kommen die Prüfungsstücke wieder abbauen müssen.

Leider ging das nicht, da es noch eine weitere Straßenbaugruppe gab die getrennt neben uns die Gesellenprüfung ablegt. Genau einen Tag später. Daher musste ich dann noch zwei Stunden warten bis dann endlich das Ergebnis bekannt wurde. Und jetzt kommt die Große Überraschung! Jeder der Auszubildenden hat bestanden. Natürlich war ich über das Ergebnis natürlich froh für den Anfang, aber für einen kurzen Augenblick wollte ich selber zu mir ehrlich sein und die Bescheinigung abgeben und sagen dass ich mit der Ausbildung nicht zu frieden bin. Irgendwie wollte ich ein Zeichen setzen! Das finde ich ja schön, dass man uns nun die Gesellenbriefe schon schenkt, aber warum hat man mich im Ausbildungsbetrieb etc. nicht richtig ausgebildet? Später wurde mir dann klar warum.

Meine Firma wurde vor einigen Jahren geteilt. In dem anderen Firmenzweig arbeiten andere Azubi’s die mit mir gemeinsam die Ausbildung begonnen hatten und nun beendet haben.
Ihnem wurde nun das Angebot gemacht bei einem Verleiharbeitnehmer zuarbeiten der einem Stundenlohn von 10.40 € auszahlt. Laut der Gewerkschaft die am Ende der letzten Woche vor der Gesellenprüfung zu uns kam steht einem Bauarbeiter mindestens 12.50€ zu. Das bedeutet aber auch nur als „Helfer“ bzw. Handlanger unter Anweisung die Schubkarre von A nach B zu fahren. Von daher frage ich wofür man uns eigentlich ausgebildet hat? Natürlich als billige gute Arbeitskraft was sonst!

Nun bin ich wieder in meiner Firma und arbeite weiter wie zuvor, nur dies Mal habe ich einem Azubi der auch wirklich interessiert ist und nicht so Lustlos arbeitet wie die Praktikanten bzw. IB-Helfer. Ich gab bereits meiner Firma die Bescheinigung meiner bestandenen Gesellenprüfung. Bis jetzt wurde ich noch zu keinem Gespräch eingeladen wo über meiner Übernahme bzw. das Ende bekannt gegeben wird. Aber ich darf weiter für lulu arbeiten klatsch.gif .


So kurz wir möglich gehalten, ich kann noch viel mehr ins Detail gehen. Aber dann würde das hier ein Buch werden statt eines Forumsbeitrags.
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Hallo Stefan,

Ich habe eben deinen Bericht gelesen, und bin, ehrlich gesagt nicht ganz schlau daraus geworden, was Du uns mitteilen willst.

Ich weiss ja nicht wie die Berufsbildung in Deutschland aufgebaut ist, jedoch habe ich folgende Eckpunkte herausgelesen:

1. Das gesamte erste Lehrjahr in der Berufsschule, bzw im Lehrbauhof verbracht, und somit keine nennenswerten praktischen Baustellenerfahrungen sammeln können.

2. Die Berufsschulen sind völlig desorganisiert, die Lehrkräfte lustlos bzw. können/wollen keine Inhalte vermitteln.

3. Im Lehrbetrieb bist du nur Handlanger, und keiner fühlt sich für Deine Ausbildung verantwortlich.

4. Nach deinen Angaben hättest Du Deine Gesellenprüfung gar nicht bestanden.

5. Dein Ausbildungsbetrieb / Arbeitgeber hat Euch durch die Prüfungen "geschleust" um Euch an einen Arbeitsvermittler zu Dumping-Löhnen weiter zu reichen.


Soweit korrekt? bearbeitet von kanalratte7
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Hmm... das deckt sich teilweise mit den Erfahrungen, die ich während meiner Ausbildung sameln konnte... whistling.gif

@StefanD84: Schick mir mal ne PN, auf welcher Berufsschule du warst bzw wo die überbetriebliche Ausbildung stattgefunden hat.
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Da ich auch gerade ein Straßenbauerlehre mache schreibe ich auch was.

Das erste Lehrjahr ist zum größten Teil Zeitverschwendung um es milde auszudrücken.

Von 14 Wochen Berufschule waren 3 Wochen Tief- und Straßenbau.
Und der Rest: Nein nicht Kanalbau oder ähnliches, sondern Mauern, Fliesenlegen und Trockenbau.
Und das beste: Wir hatten gar keine Maurer in der Klasse. mad_red.gif
Rohrleitungsbauer hatten wir auch noch aber für die war auch nix dabei.

Von 12 Wochen überbetriebliche Ausbildung(Innung) hatten wir ebenfalls 3-4 Wochen Straßenbau.

Im zweiten Lehrjahr gehts nach Lauingen und wird dort hoffendlich besser.

Gruß Simon
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Naja, im Zuge meines Dualen Studiums bin ich ja von der Berufsschule befreit. Aber im Studium läufts teilweise auch nicht viel besser was die Motivation der Professoren angeht.

Ansonsten finde ich die praktische Ausbildung aber relativ gut.
Wer nichts machen will, brauch nichts machen (kriegt dafür dann halt auch entsprechende Noten), und wer will kann auch was lernen.

Im ersten Lehrjahr haben wir 4Wochen gemauert, 3Wochen gezimmert, 2Wochen geschalt und 1Woche Stahl gebogen. Für Strassen und Rohrleitungsbau hats leider nicht gereicht, aber dennoch fand ich diese Wochen sehr sinnvoll.
Oft ist es ja auf Baustellen so dass man auch ein wenig wissen muss was die anderen Leute so machen, oder man muss Ausnahmsweise mal was von Hand sägen weil die Flex kaputt ist oder so.
Oder mal gerade nen paar Steine mauern ...
Finde sowas sollte man nicht abschaffen.
Ok, wie ich als Strassenbauer kann jetzt sagen:
"Die Maurer haben 4 Wochen länger üben können, die sind uns ja viel weiter vorraus."
aber ich machs nicht, weil ich der Meinung bin das es auf die paar Wochen nicht an kommt, und man wenn man will die Prüfung problemlos schaffen kann.
Wir kriegen halt unsere Übungsstücke die immer leicht unterschiedlich sind (Mal nen einfacher Gehweg mit Platten, mal mit Platten und Mosaik, mal ne Ein- oder Zweizeilige Rinne, manchmal nur mit Kleinpflaster, oder auch mal ne Bogenabsteckung).
Zwischendurch haben wir 4 oder 5Stücke gemacht wo wir nur nen Kleinpflasterrahmen (0,70*1,50m innenmaße) gemacht haben und dann mit Mosaik Reihenverband, Segmentbogen und auch Schuppe geübt haben. Natürlich mit immer anderen Gefällen damit man auch den Rahmen neu macht.

Zu letzt durften wir 2 Gruppenarbeiten machen. Die erste war vorgegeben.
Ein Gehweg mit Absenkung aus Kleinpflaster im Segmentbogen, vor den Hochborden war eine Pendelrinne weil das Stück nur Quergefälle hatte. Am Ende eine Kurve mit Leierpunkt, wo wir Betonpflaster rein geknackt haben.
Das zweite Stück haben wir dann aus Zeitgründen mit 6 anstatt 2 mal 3 Leuten gemacht, und da hatten wir nur Vorgaben wie "min. 50% Natursteine, 3verschiedene Beläge, 2 verschiedene Kurvenabsteckungen", und hatten halt Aussenmaße gegeben. Hatten einen Tag uns um die Abläufe des Wassers zu kümmern (relativ kniffelig da das Gelände an der Strasse eben war, das Haus nicht viel Höher, aber an einer Seite das Gelände doch eine leichte Steigung hatte und man das Wasser nicht einfach zur Strasse oder zur Seite laufen lassen konnte, sondern mehrere Abläufe anlegen musste, und halt auf einige andere Sachen achten musste (ebener Auftritt vor der Treppe zum Beispiel).
Haben das Projekt dann in einigen Tagen umgesetzt und dabei natürlich neben den Pflasterarbeiten auch noch etwas in Richtung Projektplanung gelernt.

Wenn man will, dann kann man was lernen. Die Projektarbeit haben wir (WIR wollten das, und haben das dann auch ohne große Gegenwehr durchgesetzt. Man muss einfach nur mal fragen ...) vorgeschlagen da wir da interesse dran hatten, und ansonsten kriegt man Abwechslungsreiche Werkstücke wo alles wichtige geübt wird.
Wenn man unzufrieden ist muss man halt auch mal zum Meister gehen und sagen was man will.
Möchte man nochmal irgendwas üben, dann lässt sich sowas meist irgendwie arrangieren.

Ähnliches gilt natürlich für meinen Betrieb.
Wenn man nicht wie der größte Pöbel da rum rennt und auf der Baustelle nichts macht, dann findet sich eigentlich immer ein Zeitpunkt wo man sagen kann "Ey Polier, lässt du mich mal die nächste Schaufel Sand mitm Radlader holen?" oder "Erklär mir mal bitte wie das mit der Rakete funktioniert?" oder "Darf ich mal die nächsten 2Meter Rinne setzen?" ... ist ja nicht so das die Leute sich nach 20Jahren Arbeit noch um solche Arbeiten reißen biggrin.gif.

Ich will nicht abstreiten das manche Zustände (Lustlosigkeit der Meister, etc.) besser sein könnten, aber oft lässt sich die Situation mit etwas geschicktem Vorgehen und Mund aufmachen verbessern ...
Ist zumindest meine Erfahrung.
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