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Erfahrungsberichte von Ingenieuren


Gast LPK2232

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Um all jene zu ermutigen, die eventuell vorhaben Maschinenbau zu studieren hier meine Eindrücke und Erfahrungen:

Ich habe in Freiberg/Sachsen an der TU Bergakademie Maschinenbau studiert, wobei ich mich im Hauptstudium primär auf Bergbaumaschinen / Spezialtiefgeräte / Tunnelbautechnik spezialisiert hatte. Darüber hinaus konnte ich mir auch Wissen auf dem Gebiet der Aufbereitungstechnik (Brecher, Siebanlagen etc.) aneignen.

Rein vom Leistungsanspuch muss man natürlich in Grund- und Hauptstudium unterscheiden.
Während man sich in den ersten 2 Jahren (4 Semestern) mehr schlecht als recht von einer Prüfung zur anderen hangelt. (Ich denke hier vor allem an Höhere Mathematik, Festigkeitslehre und Thermodynamik mit einer Durchfallerquote von rund 60%) und durchaus ans Aufhören denkt, so arbeitet man im Hauptstudium eher selbstständiger und entspannter. Was nicht heißen soll das die Arbeit weniger wird. Ganz im Gegenteil den größten Teil seiner Zeit verbringt man mit Forschungs- und Projektarbeiten. Da bleibt wenig Zeit für angenehmere Dinge whistling.gif . Aber hey was tut man nicht alles für einen sehr gut bezahlten und vor allem sicheren Job in der Zukunft.
Wichtig ist, dass man schon recht früh Kontakte in die Industrie knüpfen sollte (z.B. durch Exkursionen und Praktikas) um die spätere Suche nach einer Diplomandenstelle zu erleichtern. Ein Stoplerstein ist im 6. Semester sicher das Fach Maschinendynamik, welches aufgrund seiner Komplexität und mathematischen Verständlichkeit manchen den Kopf kosten könnte.
Und so hatte ich nach 10 Semestern nicht nur meinen Dipl.-Ing. sondern auch meinen Traumjob in der Tasche.

Derzeit arbeite ich in der MTA eines großen deutschen Baukonzerns und beschäftige mich Tag für Tag mit der Optimierung von maschinengestützten Bauprozessen. Das fängt bei der Einsatzplanung von „Kleingeräten“ wie Minibagger und Kompaktladern an, geht über die Disposition von „normalen“ Erd- und Strassenbaumaschinen, der Einsatzprojektierung von Spezialtiefbaugeräten sowie Turmdrehkranen und endet schlussendlich bei der Kalkulation von Schwerlasttransporten sowie von Montagen mittels Raupenkranen.
Vorzugsweise beschäftige ich mich aber größtenteils mit dem Maschineneinsatz im Tunnelbau.
D.h. ich bin für unser Unternehmen mit dafür verantwortlich, welches Gerät zu welchen Konditionen baustellenbezogen zum Einsatz kommt; spreche beispielsweise mit Bauleitern über interne Mietsätze, telefoniere mit ARGE-Partnern bzgl. Gerätebeistellungen, diskutiere mit Lieferanten über die bestmöglichste technische und wirtschaftlichste Lösung und stimme mich mit unseren Werkstattmeistern und Lagerplatzarbeitern ab.

Alles in allem eine sehr zeitintensive aber auch sehr schöne Tätigkeit
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