Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern

[Bauforum24 1.112]

Viele setzen sich mit Worten für regenerative Energien ein, die Schleith GmbH aus Waldshut-Tiengen setzt dafür Cat-Baumaschinen ein. Seit Frühjahr 2006 arbeitet das Familienunternehmen als ARGE-Partner und Subunternehmer für Erdbau mit Tatkraft und Unterstützung der Zeppelin Niederlassung Freiburg an der Erweiterung des Rheinkraftwerks Albbruck-Dogern an der Deutsch-Schweizer Grenze. Das Bauwerk ist gemäß einer Studie vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, CH-Bern, über ökologische Verbesserungsmaßnahmen am Hochrhein eines der bedeutendsten Projekte mit dem größten Verbesserungspotenzial im Sinne des Aktionsprogramms "Rhein 2000".

Die Baumaßnahme am Rheinkraftwerk Dogern, das seit 1933 als eines von elf Laufwasserkraftwerken am Hochrhein betrieben wird, umfasst den Neubau eines Wehrkraftwerks am Schweizer Ufer, das in Verlängerung der Wehranlage eingebaut wird, sowie die Installation einer Rohrturbine mit einem Schluckvermögen von 300 Kubikmeter pro Sekunde. Damit soll das Wasser genutzt werden, das ? behördlich vorgeschrieben ?als Restwasser in das natürliche Rheinbecken fließen muss. Mit dem Wehrkraftwerk können rund 87 GWh regenerativer Strom zusätzlich zur heutigen Produktion von rund 580 GWh erzeugt werden. Der CO2-Ausstoß kann hierdurch ? gegenüber mit Kohle erzeugtem Strom ? um 64 000 Tonnen jährlich reduziert werden. Nach dem Ausbau, für den eine Bauzeit von etwa drei Jahren vorgesehen ist, wird das Kraftwerk Albbruck-Dogern nach Ryburg-Schwörstadt das zweitgrößte Wasserkraftwerk am Hochrhein sein. Mit der Erweiterung ist auch eine Aufwertung der ökologischen Verhältnisse im betroffenen Rheinabschnitt verbunden. So sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit der Staustufe, zur Revitalisierung der Restwasserstrecke, zur Erhöhung der Strukturvielfalt im Uferbereich, zur Schaffung weiterer Flachufer sowie zur besseren Vernetzung des Rheins mit den einmündenden Nebengewässern durchgeführt werden.

Mit Hochdruck arbeitet die Schleith GmbH beim Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern (links im Bild
die alte, seit 1933 im Betrieb befindliche Wehranlage) am Bau eines neuen Wehrkraftwerkes
auf der Schweizer Rheinseite.

Dem Bauvorhaben, das im Zuge der Neukonzession der bestehenden Anlage beschlossen wurde, ging naturgemäß eine Ausschreibung voran, welche die Bietergemeinschaft Kraftwerk Dogern unter anderem wegen Sondervorschlägen zur effizienten, ökologisch nachhaltigen und sicheren Bauausführung gewann. ?Es geht um Risiko und viel Geld. Die Planer wollen Sicherheit. Insofern zählen Unternehmen mit viel Know-How, Erfahrung und Fingerspitzengefühl, auf die man sich verlassen kann", erläutert Geschäftsführer Claus Schleith. Dabei will auch der Maschineneinsatz ordentlich geplant sein, wobei es neben der Leistungsfähigkeit und anderen Parametern ebenso rechtliche Auflagen zu beachtet gilt: In der Schweiz besteht beispielsweise die Pflicht, sämtliche Baumaschinen mit Dieselpartikelfiltern auszurüsten, was dementsprechend auch die Baustelle in Dogern betrifft. Hier konnte sich die Firma Schleith auf die Niederlassung Freiburg der Zeppelin Baumaschinen GmbH verlassen, mit der das Unternehmen bereits seit über 40 Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Die Freiburger rüsteten schnell und ohne weiteren Aufwand sämtliche Maschinen, die auf der Baustelle eingesetzt werden, mit Russpartikelfiltern aus. Insgesamt sind auf der Baustelle bis zu zehn Cat-Maschinen im Einsatz: Zwei Dumper vom Typ 730, zwei Kettenbagger 330DLN und 323DL, ein Kettenbagger 320CL mit Grabenräumausrüstung, ein Mobilbagger M316C, ein Minibagger 305CCR, zwei Kompakt-Radlader 906 und ein Walzenzug vom Typ CS433C. Da es sich um eine Wasserbaustelle handelt, muss auch dafür gesorgt werden, dass die Maschinen mit umweltverträglichen Betriebsmitteln gefahren werden. Auch hier war Zeppelin sofort zur Stelle und rüstete die Maschinen für den Betrieb mit biologisch schnell abbaubarem und ungiftigem Bio-Hydrauliköl um.

Insgesamt müssen 150 000 Kubikmeter Aushub von den Cat-Maschinen bewältigt werden. Alle
Maschinen wurden von der Zeppelin Niederlassung Freiburg mit Greentop-Dieselpartikelfilter
ausgerüstet.

Dort wo das Wehrkraftwerk entstehen soll, errichtet Schleith neben dem Rhein auf einer Länge von rund 300 Metern eine zehn Meter tiefe Baugrube mit Spundwand, die einer ebenso hohen Wassersäule standhalten muss. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme (Renaturierung), die im Rahmen des Neubaus beschlossen wurde, baut das Unternehmen unter anderem ein naturnahes Umgehungsgewässer, das auch als Fischpass dienen wird. Dieses rund 700 Meter lange Gewässer mit vielen Nischen und bewusst unregelmäßigen Steinaufbauten soll zudem Fischen und anderen Tieren Lebensraum bieten. Das Gesamt-Projekt umfasst eine Erdbauleistung von 150 000 Kubikmetern. Bei speziellen Fragen zum Maschineneinsatz oder beim Bedarf von Sonderausrüstungen stehen Schleith die jeweiligen Spezialisten von Zeppelin zur Verfügung. ?Gerade bei Projekten, die sich über mehrere Jahre erstrecken, ist es wichtig, einen zuverlässigen Partner zu haben, der uns bei dem Projekt begleitet. Aus unserer über 40jährigen Zusammenarbeit wissen wir, dass wir uns immer auf Zeppelin verlassen können", so Claus Schleith. Insgesamt haben die Südbadener 35 Cat-Maschinen in ihrem Maschinenbestand, 50 Prozent davon mit Servicevertrag.

Seit über 40 Jahren arbeiten die Schleith GmbH und die Zeppelin Niederlassung Freiburg
erfolgreich zusammen.

Im Bereich Wasserbau verfügt die im Jahr 1920 gegründete Schleith GmbH mit Sitz in Waldshut-Tiengen am Hochrhein über eine lange Erfahrung sowie über die notwendigen Spezialausrüstungen wie beispielsweise Pontons (Tragschiffe) für Bagger. So war das Familienunternehmen unter anderem beim Bau der Olympia-Regattastrecke in München oder beim Rhein-Main-Donau-Kanal beteiligt, errichtete Rückhaltebecken und Speicherkraftwerke und führte 1988 eine groß angelegte, komplizierte Baggerung am Hochrhein mit rund 1,5 Millionen Kubikmetern Erdbauleistung durch. Aktuell ist das 240 Mitarbeiter starke Unternehmen parallel zum Kraftwerk Dogern am Bau des Wasserkraftwerks Rheinfelden beschäftigt. ?Baustellen wie diese sind natürlich auch eine große Motivation für unsere Mitarbeiter, das gibt es nicht alle Tage", so Schleith über die prestigeträchtigen Baumaßnahmen. Was die Mitarbeiter betrifft, beschreitet Schleith Sonderwege: ?Wir beschäftigen ausschließlich Mitarbeiter aus der Region. Uns ist wichtig, dass die Leute langfristig bei uns arbeiten und die Verständigung auf der Baustelle gut funktioniert. Außerdem setzen wir auf eine gute betriebsinterne Ausbildung. Das alles ist gut für die Qualität des Endergebnisses." Eine weitere Besonderheit, durch die sich Schleith auszeichnet, ist einerseits die Spezialisierung auf anspruchsvolle Bauprojekte, bei denen qualifiziertes Wissen gefragt ist, andererseits die Möglichkeit, alles aus einer Hand anbieten zu können. Nach dem Krieg machte sich das Unternehmen aufgrund seiner Zuverlässigkeit und qualitativ hochwertigen Arbeiten einen überregionalen guten Ruf in den Bereichen Erdbau, Tiefbau sowie Straßenbau. Im Jahr 2001 erfolgte der strategische Schritt vom Subunternehmer zum Komplettanbieter im Ingenieursbau.

Auf einem Ponton stehend, bereitet der CAT 320C den Rheinboden für den Einsatz der
Spundwand vor.

(Fotos: Zeppelin)

[florian4 0]

Hat da jemand Bilder von der coolen Baustelle?

[Kiesgrubenstephan 0]

Hallo.
Ein Paar km weiter Rhein abwerts hat die Firma Schleith einen grösseren Kraftwerksbau. Es handelt sich um das Wasserkraftwerk Rheinfelden. Im einsatz sind da LH984, LH974 u.v.m!! Also wer zeit hatt könnte ja gleich beide Baustellen besuchen?!? bearbeitet 15. August 2007 von Kiesgrubenstephan

[mr_gti 6]

Also in Rheinfelden sind keine aufregenden Maschinen: mehrere Volvodumper, ein Volvo EC460,eine D6n TIER III und kleine Maschinen. Ich war von der deutschen Seite da,man kommt gut ans Wasser ran, aber dann braucht man nen Teleobjektiv. Oder man macht eine Führung.

In Albbruck war ich danach auch noch. Von deutscher und schweizer Seite kommt man nicht ran. Oder ich bin zu blöd dafür

Jedenfalls sind der 323D, M316C und 305CR von Schleith am BurgerKing- Kreisel in Waldshut.

[mafiha 0]

...ich weis zwar nicht was Du unter "aufregende Maschinen" verstehst,
aber ein 984 sieht man nicht alle Tage auf einer Baustelle.