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IG BAU fordert 5,5% mehr


Bauforum24

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Sollte doch der billigste und der teuerste Bieter generell von der Vergabe ausgeschlossen werden, der Durchschnitt der anderen gebildet werden und welcher Bieter am nächsten am Mittelwert liegt bekommt den Auftrag. Dann ist es ausreichend kalkuliert, Spekulationen sind ausgeschlossen und dann spüren wir auch alle endlich !!!! mal einen Aufschwung am Bau!!! Danach läßt es sich sicherlich einfacher über Lohnerhöhungen reden und diese sind dann auch machbar.
Leider liegt der öffentlichen Hand recht wenig an solch einer Vergabepolitik, den dann kostet es am Anfang etwas mehr, aber am Ende dürfte sich der Unterschied sicherlich minimieren!



Das wär mal was...

Ich hab letztens noch einen Submissionstermin gehabt, da ging es um einen Straßenendausbau.
Wir hatten einfach mal mitgeboten, ohne Hoffnung, den Zuschlag zu bekommen. Unsere Gesamtsumme betrug 170k€, ein gesund kalkulierter Preis.
Mehrere Unternehmen hätten den Auftrag gerne gehabt, aber mit 135k€ waren auch sie aus dem Rennen...
Den Zuschlag erhielt letztendlich eine recht unbekannte Firma für unglaubliche 113k€. Der Preis ist eigentlich ein Zuschussgeschäft und nicht realisierbar.
Aber solange hier in Deutschland immer der günstigste (oder sollte man sagen billigste) Bieter den Zuschlag erhält, wird man gegen Dumpingpreise, wie sie an der Tagesordnung sind, so gut wie nichts machen können...

Und genau aus diesem Grund sind 5,5% Lohnerhöhung im Moment absolut nicht machbar. Schließlich muss ein Unternehmen immer wieder investieren, um auf dem technischen Stand zu bleiben. Außerdem sind die Kraftstoffkosten mittlerweile auch brutal hoch.

Ach ja, noch zahlen wir Tarfilohn... top.gif bearbeitet von meisterLars
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boah ey....
ich freue mich :-)

es gibt noch andere außer mir, die erkennen daß nicht die firmen an den schlechten preisen schuld sind, sondern dieses miese preisgefüge alleine darauf zurück zu führen ist daß immer der billigste den auftrag kriegt.
wenn dieser blanke irrsinn nicht endlich aufhört, schaufelt sich die bauwirtschaft mit ihren alten maschinen, die sie noch hat (für neue ist ja fast kein geld mehr da) ihr eigenes grab.

der vorschlag vom vermesser ist auch meine rede, dann hört die preistreiberei nach unten auf und spekulationen werden so gut wie ausgeschlossen. ich bin mir sicher, daß dann auch die preise wieder ein niveau erreichen würden, wie sie eigentlich sein sollten, nämlich minimum 30-40 prozent höher als bisher...

ich kann nicht verstehen daß bei den ganzen submissionsergebnissen, die ich täglich zu sehen bekomme, die ausschreibenden stellen nicht auch endlich mal aufwachen und sich fragen, warum liegen 1-2 firmen teilweise über 20-30 prozent vor einem mittelfeld, daß sich im allgemeinen so um 2-5 prozent unterscheidet ?
da kann ich doch als unternehmer davon ausgehen, daß meine kollegen die zusammen liegen, ordentlich gerechnet haben und die 1-2 ausreisser spekuliert haben oder nachher drauf hoffen, mit nachträgen und viel ärger noch ein bissel was rauszukitzeln.

vielleicht sollte man endlich doch mal eine initiative starten, das vergabesystem anzugreifen. meines wissens läuft da derzeit nix und ich konnte auch nicht recherchieren daß da schon mal richtig was unternommen wurde.
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Wer drei Prozent fordert bekommt am Ende 1,5. Man muss schon mehr fordern um mehr zu bekommen. Das es keine 5,5 % gibt ist jedem klar. Das es mehr dsein muss wie 1 % ist auch klar. Ich vermute mal 2,5 werden rauskommen.

Was das schlimme daran ist, das 100 Euro mehr Lohn dem Arbeitgeber 160 Euro kosten, dem Arbeitnehmer aber nur 60 Euro bleiben. mad_red.gif

Das meiste geht wieder für Steuern drauf, Krankenkassenbeiträge, Berufsgenossenschaft, Rentenkasse usw. (und Verbandsbeiträge) Das können wir auch nicht ändern.

Die die jeden Tag weite Strecken zur Baustelle fahren bekommen das Kilometergeld gekürzt, Benzinpreise werden weiter steigen weil man künftig nach dem Verursacherprinzip belasten will usw.

Die Forderung, bzw. das was hinten rauskommt ist nicht unverschämt, sondern fair. Und ich kann mit knapp 3 Prozent leben und mein Chef auch, da sehen wir beide kein Problem.

Ich bin seit 31 Jahren in der Firma und seit fast 20 Jahren Betriebsratvorsitzender. Das die Firma immer vernünftig bezahlt hat, und die Mitarbeiter schätzt und auch viel in deren Köpfe sprich Weiterbildung investiert hat, hat sicherlich Geld gekostet, entscheidend ist aber, dass die Mitarbeiter es auch wieder reingeholt haben weil sie dazu motiviert und auch in der Lage waren.

Es geht uns nicht schlecht. Und wenn es der Firma gut geht ist das der Verdienst aller, der Chefs aber auch der Verdienst der Mitarbeiter, und so soll man miteinander umgehen.
Auf Augenhöhe und fair. top.gif Dann klappt es auch hervorragend mit dem Betriebsrat.

Zu den Gewerkschaftfunktionären die sich die Tasche vollmachen usw. möchte ich folgendes anmerken. Sichelich hat es so was gegeben, es gibt überall und auf allen Seiten schwarze Schafe.
Die meisten der IG BAUler sind ehrenamtliche Kollegen die viel Zeit aufbringen nach einem harten Arbeitstag. Die Hauptamtlichen wurden nicht zuletzt durch die Krise immer weniger und mußten immer mehr machen. Jetzt wird wieder reduziert, aber nicht nur unten sondern auch beim Vorstand, der seit Jahren schrumpft. Es müssen sogar Leute entlassen werden. Um das zu verhindern haben die anderen alle auf Lohn verzichtet. Nicht nur die, welche es sich erlauben können, nein auch die kleine Sekretärin und der Sekretär. Das hat was mit Solidarität und Gemeinschaft zu tuen. Und wer weiss was wir in den letzten Jahren dazu beigetragen haben, durch Lohnverzicht um beispielsweise denen zu helfen, welche jeden Winter auf der Straße gestanden haben, der sollte das auch anerkennen. Ich bin stolz drauf in dieser Baugewerkschaft zu sein. Dafür zahle ich auch gern meinen Monatsbeitrag. Ich bin kein Schmarotzer und kein Bettler und kein Trittbrettfahrer.
Und ich kann sehr gut unterscheiden und ziehe nicht alle über einen Kamm. Ich komme mit vielen Arbeitgebern sehr gut aus.
Wir ziehen an einem Strang (und noch dazu in die selbe Richtung) und deshalb sind wir stark.

Schade ist nur, und da bedauere ich meinen Chef, dass uns Leute das Leben schwer machen die sich durch ruinöse Preise und unlauteren Wettbewerb Vorteile verschaffen, dass bedauerern auch einige Vorredner, machen es aber selber mit. Der Staat unterstützt das noch, wie hier in NRW wo man jetzt das Tariftreuegesetz abgeschafft hat. Der billigste und der . welcher Staat Sozialkassen und seine Leute bescheißt, der bekommt den Auftrag. Und nicht der mit der sozialen Verantwortung, der Leute richtig bezahlt, sichere Arbeitsplätze schafft, jedes Jahr viele Lehrlinge ausbildet und vieles mehr.

Der Gute ist immer der Dumme in diesem unserem Lande

Das bedauere ich sehr. Schöne Grüße

Rudi
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Ich habe mir mal mit grossem Interesse die Zuschriften zu diesem Thema durchgelesen.Und bin doch sehr überrascht über einige Äusserungen bezüglich der Gewerkschaften.Meiner Meinung nach gehören Gewerkschaften grundsätzlich zum demokratischen Spiel einer funktionierenden Gesellschaft.Ich lebte 15 Jahre lang in Frankreich (jetzt in Belgien)und kann all denen, die die deutschen Gewerkschaften in Grund und Boden verdammen,raten sich mal jenseits der deutschen Grenzen umzusehen.Wenn es in Europa venünftig denkende und handelnde Gewerkschaften und Gewerkschaftsmitglieder gab und gibt,dann gewiss in der Bundesrepublik.Wer das gewerkschaftliche Chaos in Frankreich miterlebt,wo sich kleine Gewerkschaften gegenseitig bekriegen und jedermann wegen jedem Problem auf die Strasse geht,der kann vor der Vernunft der gewerkschaftlichen Forderungen in Deutschland nur denHut ziehen.

Gerade in schwierigen Zeiten haben die Gewerkschaften Vernunft und Zurückhaltung bewiesen.Dass Gewerkschaften nicht dazu da sind ihren Mitgliedern möglichst WENIG Einkommenszuwächse zu verordnen, das liegt im Sinne der Sache selbst.Die Abschlüsse der letzten Jahren waren vernünftig.Und vernünftige Unternehmer geben das auch offen zu.Dass man erst mal eine höhere Forderung ansetzt, um dann letztlich eine für beide Seiten erträgliche Lösung zu finden, ist doch logisch.

Wenn die Bundesrepublik zu den führenden Wirtschaftsnationen gehört, dann nicht zuletzt auch dank der Gewerkschaften.Man sollte wegen einiger Skandale ( gibt's ja andernorts auch) nicht das Kind mit dem Bade auschütten,sondern sich die gewerkschaftliche Bewegung seit dem Zweiten Weltkrieg mal genau anschauen.Und da bleibt einem nur eine positive Wertung der deutschen Gewerkschaften übrig........wenn man nicht total verblendet ist!
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