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Zukunft von alten Baumaschinen


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Interessantes Thema, in den neuen Bundesländern, wo ich her komme, kenne ich eigentlich niemanden, der direkt Baumaschinen sammelt und restauriert. Es gibt höchstens ein paar Weimar-Werk Bagger, die man mehr oder auch weniger restauriert auf Schleppertreffen findet. Oder es gibt Maschinen, die in Bergbaumuseen oder vor Steinbrüchen aufgestellt sind, aber auch von heute auf morgen verschwunden sein können. Dann gibt es auch schon fast nicht mehr restaurierbare Exemplare, die vom Eigentümer nicht her gegeben werden, weil sie die Maschinen, die schon seit der Wende in der Ecke stehen, angeblich selber wieder aufbauen wollen aber keinen Handschlag daran tun. So geht es mir mit einer Tieflöffelausrüstung für meinen UB-80. Der Transport eines über 30t schweren Seilbaggers z.B. ist nicht nur eine sehr kostspielige Angelegenheit, sondern ist auch mit einer Menge Arbeit, die auch zuguterletzt noch sehr zeitraubend ist, verbunden. Was ich damit sagen will, ist, dass ich auch gern zu Veranstaltungen kommen würde, aber die oben genannten Punkte werden mich wohl in der nächsten Zeit daran hindern. So kann man meine Maschinen wohl nur im Museums- und Erlebnispark Tautenhain bewundern, der nun hoffentlich bald eröffnet wird.
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Naja, der Transportaufwand für die Baumaschinen ist ja auch ein Grund, warum der Trend mehr zu kleineren, dezentralen "Sandkasten-Treffen" geht.

Ich selbst finde die Fraktion der Baumaschinen-Restaurierer besonders bewundernswert!! Mit einem LKW-Oldie kann man ja mal öfters glänzen, und das mit deutlich geringerem Aufwand.

Letzteres heißt übrigens nicht, daß das Sammeln von LKW ein Zuckerschlecken ist whistling.gif


Gruß

Andreas
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Hallo,

sehr interessanter Thread - ich ziehe den Hut vor allen, die solch grosse Maschinen mit viel Aufwand und Liebe zum Detail restaurieren.

Zum Theme Elektronik gibt es Parallelen zu astronomischen Grossteleskopen. Diese Maschinen werden oft Jahrzehnte lang benutzt, und typischerweise faengt eine Steuerung schon nach 5 Jahren an zu veralten. Dementsprechend muss bei einem Ausfall die ganze Elektronik um die elektromechanischen Schnittstellen (Antriebe, Winkelgeber, auch Hydraulik) erneuert werden. Das Interface zwischen dem vielleicht 50 Jahre alten Teleskop und einem modernen PC stellt aber kein unueberwindbares Problem dar.

Vielleicht ein Lichtblick fuer alte Baumaschinen ? Die prototypennahe Entwicklung einer neuen Steuerung koennte durchaus modular erfolgen, z.B. mit Microcontrollern. Die sind einigermassen frei programmierbar und gestatten eine Anpassung an das alte Bedienpult einerseits und der alten Technik auf der anderen Seite. Die Maschine laesst sich so steuern wie mit der alten Elektronik, aber im Schaltschrank siehts halt anders aus ...

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Hy Hy

Jetzt muß ich aber auch mal. Ich bin einer von den Musemseisenbahnern, bin also seit gut 5Jahren in einem Eisenbahnmuseum damit beschäftigt Dampfloks wieder einsatzfähig zu machen. Das heißt die müssen nicht nur funktionieren sondern auch für das Streckennetz zugelassen werden und damit werden Menschen transportiert mal ganz zu schweigen das Dampfkessel unter die Druckbehälterverordnung fallen. Also da gibts weit mehr zu beachten als einen Bagger mal wieder zum laufen bringen. Das soll sich jetzt nicht abwertend anhöhren sondern eher Mut machen sich von Vorschriften nicht gleich abschrecken zu lassen.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen je oller die Kiste um so einfacher ist die Restaurierung, natürlich ist da meistens nicht mehr viel von übrig, aber das was fehlt lässt sich um so einfacher nachbauen je einfacher die Technik beim Orginal war. 100jahre alte Dampflok = Brenner , dicker Hammer und Flex und die Kiste läuft wieder(ach ja unzählige Arbeitsstunden hab ich vergessen) 30 Jahre alte E-Lok = hilfloses Schulterzucken. Elektrik geht noch Elektronik ist schon ein Problem (Oder man läst sich halt was neues einfallen wie oben) aber auch Gußteile, besonders Alu ( ja das gammelt auch weg) und erst Kuststoffformteile machen einem das Leben schwer.
Von der Technik mal abgesehen braucht man dazu Leute die sich gerne die Finger dreckig machen und sich auch nicht für öde Arbeiten zu schade sind, wenn die auch noch Ahnung haben steigt der Wert von wertvoll auf "Anketten und nicht mehr weg lassen". Das Problem ist Leute die fahren wollen und gut da stehen wollen gibt es immer mehr wie genug aber mit dehnen kommt man nicht weit.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen sucht euch die richtigen Leute und tut euch zusammen und überlegt euch realistische Ziele. Ich kenne einen der träumt von einem riesigen Museum mit endlos vielen Lokomotiven, der Verein kann aber kaum die Miete zahlen für die kleine Ausführung und Leute die das alles umsetzen sind auch nicht da, bzw. rennen gleich wieder weg wenn sie kapiert haben wo es lang geht.
Auf diese Weise sind schon weitere Museumsbahnen entstanden, weil sich die Oposition sebstständig gemacht hat.
Ein guter Weg ist wenn an vielen Orten geschraubt wird aber ein gesamter Zusammenhalt ist auch wichtig, mir graut vor einem großen Chef aber ein bischen Orgnisation schadet nicht. Ein gewisses Maß an Koordination ist für alle von Vorteil und das kann bis zu gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit gehen.
Geld ist überall knapp, aber wenn man gemeinsam auftritt und den Leuten was fürs Geld bietet kann man doch einiges erreichen und man bleibt nicht so ein "Verrückter". Da hilft unter umständen auch das Ganze unter Technikgeschichte anzubieten und den musealen Gedanken hervorzuheben, oder wer hat Deutschland eigentlich wieder aufgebaut, soll heißen da steckt ja auch wirklich Geschichte drinn.
Und wenn jemand im Rhein Main Gebiet am schrauben ist und Hilfe sucht sag mir bescheid
Viele Grüße Bernd Lauer wink.gif wink.gif
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Hallo Bernd,

Du hast mit Deinen Ausführungen den Nagel auf dem Kopf getroffen. Da meine Maschinen ursprünglich in einem Eisenbahnmuseum standen kenne ich die Szene und deren Probleme sehr gut. Allerdings hat die Szene gegenüber den Baumaschinen einen entscheidenden Vorteil: Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist eine ganz andere und auch die Mitgliederzahlen sind für uns unerreichbar. Vom Schwierigkeitsgrad her würde ich auch die Baumaschinen zwischen Lkw und Eisenbahn ansiedeln. Allerdings gibt es wenige vereinsmäßig aufgebaute Maschinen, d. h. die meisten Maschinen gehören irgend jemandem persönlich.

Was Vorschriften anbelangt habe ich mittlerweile die (bittere) Erfahrung gemacht, daß es gut ist, wenn man sich im Ernstfall auf eine verbindliche Vorschrift beziehen kann. Andernfalls bekommst Du Vorschriften aus "verlgeichbaren" Bereichen zitiert, von denen Du nicht annähernd gewusst hast.

Vom Rhein-Main-Gebiet zu uns nach Waghäusel ist es eine verträgliche Entfernung. Vielleicht hast Du Lust mal bei uns vorbeizuschauen? Ich denke wir haben genug zum plauschen.
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