Eröffnung Berliner Hauptbahnhof - Fotostrecke

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Was früher trennte, verbindet heute: Eröffnung des neuen Bahnhofs in Berlin

Am 26. Mai wurde nach einer insgesamt elfjährigen Bauphase der neue Berliner Hauptbahnhof (im Volksmund noch "Lehrter Bahnhof" genannt) in unmittelbarer Nähe von Kanzleramt und Reichstagsgebäude eröffnet. Der mit geschätzten 700 Millionen Euro teuerste Bahnhof der deutschen Geschichte soll einer der Modernsten der Welt sein. Mehr als 500.000 Zuschauer kamen nach Bahnangaben zur Eröffnungsfeier. Neben Kanzlerin Merkel und Bahnhofschef Mehdorn hatte sich auch Bürgermeister Wowereit eingefunden. Selbst Architekt Meinhard von Gerkan, im Streit mit der Bahn, auch wegen 130 Meter fehlendem Glasdach und geänderter Deckengestaltung, kam zur Feier- auch wenn er nicht zu Wort kommen durfte.

Auf dem Bahnhofsarsenal verlief noch vor nicht allzu langer Zeit die Mauer, folgerichtig führt der größte Kreuzungsbahnhof der Welt nun die Menschen aus Nord und Süd, Ost und West zusammen. Dieses Motiv wurde auch in der eindrucksvollen Lichtershow zur Eröffnung verarbeitet. Nach einem kurzen, drei-minütigen Stromausfall ging es nach Einbruch der Dunkelheit los. Von Ost und West fuhren zunächst zwei Güterzüge, ausgestattet mit Scheinwerfern, in die 321 Meter lange Glashalle ein - ein Symbol für das Zusammenwachsen Berlins. Die Großbildleinwände zeigten europäische Flaggen und Städte, ?Freude schöner Götterfunken" untermalte das Ereignis musikalisch. Die vierteilige ?Lichtsinfonie" des Hamburger Künstlers Jerry Appelt tauchte den Bahnhof in grünes, gelbes, rotes und lilanes Licht. Hunderte Scheinwerfer und bunte Feuerwerksfontänen erhellten Himmel und Gebäude, bis schließlich der ganze Koloss in rot pulsierte- das ?Herz Berlins" fing endgültig an zu schlagen und damit stürmten die Menschen um 23 Uhr den hell erleuchteten Bahnhof.

Zum Bahnhof...

Auf insgesamt fünf Ebenen verteilen sich mehr als 70 Geschäfte und Restaurants, um die erwarteten 300.000 Reisenden täglich zu versorgen. Der 450 Meter lange Ost-West-Bahnsteig wird von einer insgesamt 321 Meter langen Glashalle mit Sonnenkollektoren überdacht, alleine die Bahnhofshalle misst 160 Meter. Die 54 Rolltreppen und 49 Aufzüge sorgen dafür, dass die Reisenden nicht zu viel laufen müssen. Züge sollen im 90-Sekunden Takt auf mehreren Ebenen fahren; täglich rund 164 aus dem Fernverkehr, 324 Regionalzüge und 616 S-Bahn-Züge.

Zur Baustelle...

Für den Bahnhof musste die Spree um 70 Meter nach Norden und wieder zurück verlegt werden. Es wurde unter Wasser betoniert, vier neue Brücken und zwei Tunnel mussten gebaut werden. 1,5 Millionen Kubikmeter Sand wurden per Schiff abtransportiert, um die größte Baugrube Europas ausheben zu können. Insgesamt wurden 500.000 m³ Beton verbaut und 85.000 t Stahl verwendet.

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