Bau des Phönixsees in Dortmund

[CaDo 405]

Dort standen doch früher große Industrieanlagen aus der Kohlezeit, können aller höchstens noch alte Keller drunter sein, aber abgebaut wurde unter solchen Anlagen eher nicht. Damit hätte man sich ja nur selber geschadet, wenn mal nen Schacht eingestürzt wäre...

[tino27 504]

Man muss da etwas differentieren. Der moderne tiefe Bergbau ist so tief, dass er keine Auswirkung auf die Geothermie hat. Etwas schwieriger ist es mit wildem Bergbau oder nicht verzeichneten Schächten. Aber insgesamt ist das Ruhrgebiet sehr gut kartografiert. Hier mal als Beispiel Bochum. Die Linien sind die Flöze, die dicken Striche sind Verwerfungen.
Man erkennt an den Abkürzung beispielsweise die Flöze Wi=Wilhelm, Di=Dickebank, So=Sonnenschein, An=Angelika, Id=Ida, FN=Finefrau Nebenbank, Gi5=Girondelle, usw.
Achso, die weißen Striche sind die Stollen. Daran kann man auch gut erkennen, wie wenig Kohle eigentlich nur abgebaut wurde.

Dazu finden natürlich vorher noch Rammsondierungen oder Probebohrungen statt. bearbeitet 1. März 2012 von tino27

[Daemonarch 3]

Okay, danke für die umfassende Aufklärung!

[tino27 504]

Ach, noch was vergessen. Es kann natürlich passieren, dass man einen Stollen oder sowas trifft. Denn hier kommt kein Richtbohren zum Einsatz und zum Teil können die Löcher quasi in die Horizontale gehen oder zumindest sehr stark abweichen von der Vertikale.

Wenn man etwas getroffen hat, dann merkt man das aber, weil einem dann die Spülung wegläuft und der Bohrfortschritt sprungartig ansteigt. Es gibt da einige Indikatoren wie WOB und ROP.

Dann kann man aber immer noch Zementieren und wenn das nicht hilft, eben die Bohrung aufgeben. So, Klugscheißmodus aus.

[Daemonarch 3]

Machst du das beruflich, Tino?