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JS200 in der Antarktis


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Seit 1981 betreibt das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) eine Forschungsstation in der Antarktis. Wissenschaftliche Forschungen stellen die Qualität der Langzeitmessungen aus den Bereichen Meteorologie, Geophysik und Luftchemie sicher. Sie gewährleisten weiterhin die Einbindung der wissenschaftlichen Observatorien in ein weltweites Netz von Beobachtungsstationen.

Die beiden bisherigen Stationen waren in der international üblichen Röhrenkonstruktion ausgeführt, die jedoch den Nachteil hat, immer tiefer im Eis zu versinken und durch die Schneemassen langsam erdrückt zu werden. Nach 15 Jahren muss die jetzige Station, die bereits zwölf Meter unter der Eisoberfläche liegt, bald aufgegeben werden. Für die Neumayer-Station III hat AWI ein neues Patent entwickelt. Die Station wird oberirdisch auf einer Plattform errichtet, die jedes Jahr um 80 bis 100 Zentimeter angehoben werden kann, um den jährlichen Schneezutrag und das Einsinken im Eis auszugleichen.

jcb_js200_antarktis_01.jpg


Die Schlitten mit den Containern sinken beim Transport bis zu einem halben Meter ein, während
der JS 200 mit seinen 1.000er Ketten sehr gute Traktion aufweist.
(Foto: Wehrmann/realnature.tv)

Am 17. November 2007 startete das dänische Frachtschiff ?Naja Artica" von Bremerhaven aus ins südliche Polarmeer. An Bord war die in Einzelteile zerlegte neue Forschungsstation. Unter den 3.500 Tonnen Material befand sich auch ein JCB Kettenbagger JS 200 LC, der vom JCB Händler Kähler aus Ritterhude in Langzeit an das Alfred-Wegener-Institut vermietet wurde. Die Reise in die Antarktis erwies sich als äußerst schwierig, da das Meereis vor der Schelfeiskante der Atka-Bucht, der Anlegestelle des Schiffes, für diese Jahreszeit ungewöhnlich dick war. Nach längerer Wartezeit und dem Einsatz des herbeigeholten, eisbrechenden Forschungsschiffes ?Polarstern" erreichte die ?Naja Artica" die Schelfeiskante und konnte entladen werden. Das 40 Mann starke Bauteam arbeitete in zwei Schichten, jeweils zwölf Stunden lang. Es war Eile geboten, da die Sonne zwischenzeitlich schon für einige Stunden unterging.

Für das Fundament der Station wurden Holzbohlen verlegt und die Zwischenräume mit fein gefrästem Schnee gefüllt. Auf diese tragfähige Basis kamen die bis zu zwölf Quadratmeter großen Fundamentplatten, die die Stahlkonstruktion und die Hydraulikanlage aufnehmen.

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Illustration der zukünftigen Neumayer-Station III in der Antarktis. (Grafik: Alfred-Wegener-Institut)

Der JCB Kettenbagger JS 200 mit langem Laufwerk wird vorwiegend als Kranersatz eingesetzt. Der 25 Jahre alte Malte Müller, der für die Logistik vor Ort zuständig ist, beschreibt die Aufgaben des 21-t-Baggers: ?Er hebt Container und entleert sie, hebt Stahlpakete und wird zum Transport schwerer Materialien eingesetzt. Das Raupenlaufwerk bietet ihm dabei auf dem Eis und Schnee sehr gute Traktion." Der Bagger muss auch den widrigen Klimaverhältnissen trotzen. Die antarktischen Sommerstürme sind wild und die gefühlte Temperatur liegt Mitte Februar morgens bei minus 25 Grad. Deshalb wurden spezielle Fette eingesetzt. Außerdem erfolgt eine externe Motorvorwärmung. Ausgerüstet mit 1.000er Bodenplatten und extra großem Lasthaken erledigt der JS 200 auch unter diesen extremen Bedingungen zuverlässig seine Aufgaben. Die Maschine wird von einem 128-kW-Motor (172 PS) angetrieben und besitzt einen elektronisch geregelten Lüfter, der unabhängig von der Außentemperatur immer die optimale Betriebstemperatur aufrecht erhalten soll.
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Ich galube kaum, das sich bei den Tempertauren die elektronische Lüfterregelung ein einziges mal einschaltet,
wahrscheinlich ist auch die Klimaanlage überflüssig. whistling.gif


Die haben eben vorgeplant, wegen der Globalen Klimaerwärmung. whistling.gif
Nächstens wirds wohl auch Caterpillar geben mit Kühlanlage fürs Raupenwerk
um Ueberhitzung zu vermeiden, mann will ja für alle Eventualitäten gewappnet sein tongue.gif

Allen Ernstes könnt ich mir aber schon ein Ueberhitzen des Triebwerkes vorstellen,
wenns da keine Kühlung geb.
Den Gebrauch von AC kann ich nur unter dem punkt sehen das AC die Luft ja auch trocknet,
dann durch nachheizen den aufbau von Feuchtigkeit in der Kabine zu vermeiden, bei gleichzeitiger vermeidung des Erfrierens des armen Baggerführers kreisch.gif
Wir sehen wohl einer schweren Zukunft mit "heissen" Eis entgegen blink.gif
Generell finde ich das Projekt aber Toll! klatsch.gif bearbeitet von Reachstacker
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