Scania leitet EU-Forschungsprojekt zum Konvoifahren

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Scania hat den Auftrag erhalten, ein dreijähriges europäisches Forschungsprojekt zu leiten, bei dem es darum geht, ein System zur Einführung automatisierter Kolonnenfahrten zu entwickeln. Die Einführung sogenannter Fahrzeugkonvois (Platooning) auf europäischen Straßen kann von erheblicher Bedeutung für die Senkung der Abgasemissionen sein. Die EU hat sich das Ziel gesteckt, bis 2020 die CO2-Emissionen um 20 Prozent zu reduzieren. Der Straßengüterverkehr hat heute einen Anteil von etwa 17 Prozent an den Gesamtemissionen.


Bauforum24 Artikel (07.10.2013): Scania nutzt das Gesetz der Schwerkraft zur Verbrauchssenkung


Bei dem Forschungsprojekt COMPANION, für das insgesamt 5,4 Millionen Euro bereitgestellt werden, wovon die EU einen Anteil von 3,4 Millionen Euro übernimmt, sollen die Beteiligten einen Weg für die praktische Umsetzung automatisierter Kolonnenfahrten im Alltag finden. An dem Projekt beteiligen sich außerdem Experten von Volkswagen Group Research, die Stockholmer Königlich Technische
Hochschule (KTH), das Oldenburger Institut für Informatik (OFFIS), IDIADA Automotive Technology aus Spanien, die Science [&] Technology Corporation (S[&]T) aus den Niederlanden sowie die spanische Spedition Transportes Cerezuela.

Die Vorteile durch reduzierten Luftwiderstand sind bestens dokumentiert. In den zurückliegenden zwei Jahren hat Scania bei seinen eigenen Transporten Konvois eingesetzt, wobei es sich gezeigt hat, dass es möglich ist, allein durch den verringerten Luftwiderstand eine Verbrauchssenkung von bis zu fünf Prozent unter realen Bedingungen zu erzielen.

„Wir hoffen, dass es uns mit Hilfe dieses Projektes gelingen wird, in Europa die großen Vorteile der Fahrzeugkonvois stärker ins Bewusstsein zu rücken", unterstreicht Sven-Åke Edström, Leiter der Fahrgestellentwicklung von Scania. „Notwendig ist jedoch eine Standardisierung bei der Unterstützung solcher Systeme sowie eine angepasste Gesetzgebung, was das Projekt ebenfalls klären wird."

Die Speditionen sollen in die Lage versetzt werden, auf der Grundlage ihrer Transportaufträge und unter Berücksichtigung des Kraftstoffverbrauchs optimale Strecken festzulegen. Bei einem integrierten System erhalten die Lkw-Fahrer Informationen darüber, wo ein Übergang zum Fahren im Konvoi möglich ist und wo er wieder verlassen werden kann. Das integrierte Informationssystem stellt dabei übersichtlich Alternativen bereit, u. a. unter Berücksichtigung der Witterungsbedingungen, der Verkehrssituation, der aktuellen Lieferzeiten sowie von Gewicht und Geschwindigkeit des Lastzugs.

Besonderes Augenmerk genießt die Unterstützung des Fahrers, wie und wo genau ein Anschluss und ein Verlassen des Konvois möglich sind. Da der Fahrer stets selbst über die Teilnahme an einem Konvoi entscheidet, sind dazu Informationen notwendig, die ihm seine Entscheidung erleichtern und beispielsweise auch Tipps beinhalten, wie der Fahrer seine Geschwindigkeit optimieren kann, um den Konvoi zu erreichen. Außerdem sollen die technischen und sicherheitsrelevanten Voraussetzungen für die Bildung der Fahrzeugkonvois weiter erprobt und geklärt werden.

Innerhalb des neuen Projekts haben die Parteien außerdem den Auftrag, zu prüfen, wie gemeinsame Regeln in der EU konzipiert werden können, dass Konvois mit hoher Fahrzeugdichte zugelassen werden können. Je kürzer der Abstand zwischen den Fahrzeugen, desto größer die Verbrauchssenkung: Dies setzt voraus, dass die Bordsysteme drahtlos miteinander vernetzt sind.

Durch die Zusammenarbeit mit IDIADA und Transportes Cerezuela soll das System bereits im Herbst 2016 komplett auf spanischen Straßen getestet werden. „Es ist ein großer Vorteil, bereits in dieser Phase die zukünftigen Anwender in das Projekt einzubeziehen, damit wir uns konsequent auf die Vorteile eines solchen Systems für unsere Kunden konzentrieren", unterstreicht Projektleiter Magnus Adolfson, zuständig für Intelligente Transportsysteme bei Scania.

Weitere Informationen: Scania Webseite



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