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Stahlpreise explodieren - seit September 50% rauf


Bauforum24

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Die Preise für Baustahl explodieren. Seit September vergangenen Jahres sind sie um mehr als 50% gestiegen, allein innerhalb der letzten 14 Tage gab es eine Erhöhung um 20 %. Derzeit liegt der Stahlpreis im Schnitt bei ca. 750,- Euro pro Tonne, im September 2007 waren es noch rund 500,- Euro.

Für die Baubetriebe im Land werden diese extremen Preissteigerungen zu einem immer größeren Problem. Zwischenzeitlich sind die Stahllieferanten nämlich nicht mehr bereit, den Bauunternehmen für ihre Angebotskalkulation Festpreise zu nennen. Sie bieten lediglich Tagespreise an in der Hoffung, ohne die Festpreisbindung später den höheren Lieferpreis weiterreichen zu können. Dies hat zur Folge, dass viele Kalkulationen der Baufirmen letztlich ungenau sind, vor allem aber bergen sie enorme Risiken. Klettert der Stahlpreis weiter nach oben, müssen die Betriebe für den Fehlbetrag gerade stehen. Bei den derzeitigen Preissteigerungen kann sich der Preisunterschied und damit der Verlust für ein Bauunternehmen mit ca. 50 Mitarbeitern und einer durchschnittlich benötigten Jahresmenge von rund 6.000 Tonnen Baustahl pro Jahr leicht auf anderthalb Millionen Euro summieren.

Damit dieses schwer kalkulierbare Kostenrisiko nicht allein von den ausführenden Baubetrieben getragen werden muss, fordert die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg von privaten und öffentlichen Auftraggebern in ihren Verträgen eine so genannte Stoffpreisgleitklausel aufzunehmen. Diese Klausel legt fest, dass mögliche Materialpreissteigerungen vom Auftraggeber übernommen werden. Selbst dann muss der Bauunternehmer noch immer 5 % des Mehrpreises als Selbstbehalt tragen. Dieter Diener, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft, appelliert in dieser Sache auch an das Verantwortungsbewusstsein der Politik gegenüber den Unternehmen: „Vor allem die öffentliche Hand als Auftraggeber darf die ohnehin angeschlagene heimische Bauwirtschaft nicht einfach im Regen stehen lassen. Die enormen Kostenrisiken müssen fair geteilt werden. Schließlich bestimmen nicht unsere Firmen die Materialpreise, sondern der schnelllebige Markt.“

Grund für die Preisexplosionen bei Baustahl ist das starke Wirtschaftswachstum in China und Indien. Diener weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Stoffpreisgleitklauseln einem Auftraggeber bei möglichen Preissenkungen auch finanzielle Vorteile bringen können. Dieser Aspekt werde leider nur selten berücksichtigt.
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Einerseits sind steigende Stahlpreise gut für Aktionäre von Stahlwerken wie der Vöest Alpine, aber wie in dem Beitrag angeführt, der Tod kleiner bis mittelständischer Baufirmen, die diese kostenexplosion tragen müssen.

Die angeführten Argumente zur fairen Kostenteilung sind mehr als unterzeichnungswürdig!!!!!! Denn letztendlich wird hier der "kleine Arbeitnehmer" geschützt.
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Preisgleitklauseln gabs ja schon früher, sollte also machbar sein.

Allerdings finde ich das alles etwas lustig! laugh.gif laugh.gif laugh.gif
Erst haben Deutschland und die USA alle Stahlwerke und andere Produktionsanlagen
an die netten Leutchen vom Fernen Osten verscherbelt, weil die ja alles billiger können.
Von diesen eingesparten Geldern zahlen wir dann Hartz V, the Dole, Welfare... top.gif
Das letzte komplette Stahlwerk von Dortmund? Duisburg? wurde erst vor 2 Jahren nach China verkauft. klatsch.gif eusa_think.gif
Weil wir ja Platz brauchen für Industrie Museen ..... whistling.gif
Und unsere Enkel eine Chance haben mal vor Ort zu sehen das Leute in Deutschland früher echt gearbeitet haben.
Da fehlt dann nur noch ein Denkmal, so gleich neben Bismarck,
betitelt: "Der Deutsche Facharbeiter" so sah er aus, ausgestorben mangels Nachfrage. ohmy.gif
Jetzt wo unsere billigen "Freunde" das Monopol haben gehen die Preise freilich rauf!!! kreisch.gif
Das kann einem doch jeder Lehrling im ersten Jahr Wirtschaftstudien sagen.... shades.gif

Für Bauarbeiter in jeden Land ist es eigentlich egal.
Die Neuen Länder brauchen Infrastruktur und bauen, die alten Länder brechen ab, oder machen "Rückbau" wie das auf neu-Deutsch so schön heisst....
Auf jeden Fall Jobs für den Mann am Bau. top.gif

Gruss, Pete. wave.gif bearbeitet von Reachstacker
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Oh Mann....

du sprichst mir aus der Seele.... wacko.gif

Die Verkäufe, um die nächste Bilanz zu schönen, werden uns in Zukunft gravierend zu schaffen machen!!!!

Mal wieder ein Beispiel "aus der heimischen Küche": die Henschel-Lokomotivwerke (zeitweise die größten Europas!) wurden nach Kanada (Bombardier) verkauft. Zunächst alles ganz easy.... aaber: das Know-How hat Kassel verlassen, dort gibt es nur noch Fertigung!!! Und das können andere billiger....

Folge wird sein, daß der Ausverkauf des Know-How hierzulande massenweise Arbeitsplätze kostet - und keine Frage, daß Daimler-Benz mal wieder die unglückseligen Finger im Spiel hatte mad_red.gif mad_red.gif mad_red.gif

Es lebe der kurzfristige Profit - und nach uns die Sintflut!

drinks.gif drinks.gif drinks.gif
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Das wird sich überall auswirken . Geschäftlich wie Privat. Autos teurer, HAusbau teurer. usw usw.

Wir als Anbaugerätehersteller werden sicherlich auch die Preise anheben müssen, genau wie alle BAumaschinenhersteller.
unter vorgehaltener HAnd spricht man von ca 30 % Stahlpreiserhöhung allein für Standardstahl, von HB Sorten oder Hardox oder anderen Spezialstählen ist hier noch keine Rede.

Überlegt mal, ein Bagger, der bestimmt aus 85 % aus Stahl besteht müßte ca 30 % teuerer werden. Denn diesen Aufschalg kann kein Hersteller verkraften.

Die Stahlhersteller können jetzt verkaufen, nach dem Motto- wer am besten zahlt bekomt auch was.
Sicherlich ist der Aufschlag für Großabnehmer nicht ganz so groß- aber wer ist schon Großabnehmer. Da muß man das Zeug schon waggonweise kaufen. Meine Firma ist das nicht. Und ich schätze alle oder fast alle meine Mitbewerber in der Anbaugerätebranche wohl auch nicht.

Ich frage mich wohin das ganze führt.?

Gekauft wird immer, aber zu welchem Preis sich gute Produkte halten können.

Eventuell hgibt es später ja mal BAgger und schaufeln aus Kohlefaser- wenn die ihrgendwann mal billiger ist als Stahl.
Oder aus Kunststoff.
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