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Arbeiten ohne Ende


Betriebsratvorsitzender †

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...700000 Arbeitsplätze, das ist die Hälfte in 10 Jahren abgebaut.
Nicht der Ruf nach Geld oder Frühpensionierung, damit ist niemandem geholfen, sondern es muss was getan werden, damit ein Bauarbeiter gesund und zufrieden bis zum Erreichen der Rente arbeiten kann und darüber hinaus.



Hallo Rudi,
Hallo Forum,

ich kann einige Deiner Argumente sehr gut nachvollziehen. In anderen Bereichen habe ich ein etwas andere Sicht auf die Dinge.

Generell:
Wir sollten unterscheiden zwischen dem allgemeinen Rentenproblem und dem speziellen Rentenproblem (u.a. Arbeitsunfälle,Frühverrentung ) in der Baubranche.

Die hohe Arbeitslosigkeit und der starke Abbau der Arbeitsplätze im Bauhauptgewerbe hat auch dazu geführt, dass wir heute weniger Rentenzahler haben. Die Ursachen für den starken Arbeitsplatzabbau im Bauhauptgewerbe sehe ich nicht nur im Rückgang der Auftragseingänge und der schwächelnden Konjunktur begründet. Das Baunebengewerbe, die Schwarzarbeit und alle polnischen Sub-Unternehmen konnten in den letzten Jahren stark wachsen.

Ich sehe hier die IG Bau in der Mitverantwortung, die durch hohe Tarifabschlüsse die Arbeitskosten im Bau hochhalten. Wie kritisch geht die IG Bau mit sich selbst bei der Analyse um, wenn sich Zahl der Beschäftigten in zehn Jahren halbiert?
Es werden die Aufträge nur noch an Nachunternehmer (meist aus dem Baunebengewerbe) vergeben, weil das Bauhauptgewerbe zu teuer ist.
Die IG Bau entgegnet diesen Entwicklungen nur weitere, neue Forderungen.

Versetzen wir uns die Lage eines Unternehmers, der die Wirtschaftlichkeit der Aufträge und die Existenz seines Unternehmens sichern muß.

... Mehr Steuergerechtigkeit:

Ich habe die Hoffnung, dass nach der Wahl mehr Steuersubventionen abgeschafft werden. Dazu zählt auch der Wegfall der Pendlerpauschale: Ich persönlich profitiere stark davon, aber worin ist die Pauschale begründet?
Sollte nicht jeder aus ökologischen und ökonomischen Gründen möglichst nahe am Arbeitsplatz wohnen? und wenn er weiter weg wohnt, dann profitiert er wahrscheinlich von niedrigeren Miet- und Lebenshaltungskosten? Von den Millionenabfindungen profitiert in erster Linie das Finanzamt: Da schlägt die Steuer voll zu.
Ich stimme Dir voll zu, dass starke Schultern mehr belastet werden müssen. Ich bin dazu auch bereit. Nur mit der Mehrbelastung (Vermögenssteuer usw) vertreiben wir noch mehr Großverdiener ins Ausland. Warum regen wir Deutsche uns nicht mehr über den Steuerflüchting Michael Schumacher auf? Nein, wir neiden lieber die Politikergehälter. Das lässt sich einfacher rechnen - absurd

Ich plädiere für viel mehr Selbstverantwortung in allen Bereichen und vor allem beim Thema Rente: Wer Modellautos, Zigaretten und Alkohol kaufen kann, der kann auch etwas für die Rente tun. Der Staat ist nicht für alles da.

DIe Gewerkschaften haben in den aktuell schwierigen Zeiten eine hohe Verantwortung, der sie meines Erachtens angesicht der schwere der Lage nicht gerecht werden.

So, das war´s


Viele Grüsse
Herrmann bearbeitet von Herrmann
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Hallo Rudi,
Hallo Forum,

ich kann einige Deiner Argumente sehr gut nachvollziehen. In anderen Bereichen habe ich ein etwas andere Sicht auf die Dinge.



Generell:

Wir sollten unterscheiden zwischen dem allgemeinen Rentenproblem und dem speziellen Rentenproblem (u.a. Arbeitsunfälle,Frühverrentung ) in der Baubranche.



Bauarbeiter welche ihren Job mit ihrer Gesundheit bezahlen, und das sind eine Menge dürfen nicht noch zusätzlich durch geringere Rente bestraft werden.
Übrigens stirbt ein Arbeiter ca 7 jahre früher als zum Beispiel ein Arzt oder Akademiker. Desto höher die Bildung, desto gesünder und länger lebt man.

Die hohe Arbeitslosigkeit und der starke Abbau der Arbeitsplätze im Bauhauptgewerbe hat auch dazu geführt, dass wir heute weniger Rentenzahler haben. Die Ursachen für den starken Arbeitsplatzabbau im Bauhauptgewerbe sehe ich nicht nur im Rückgang der Auftragseingänge und der schwächelnden Konjunktur begründet.



Die Arbeitsplätze die wir verloren haben nach 1995 ca 700000 also die Hälfte sind weg. Die Investititionen gingen um die Hälfte zurück. Gehen beispielsweise die Baiinvestitionen um 5 % zurück in einem Jahr, gingen auch die Arbeitsplätze um 5 % zurück, achtet mal bitte drauf. Je weniger Aufträge, je weniger Arbeitspläze, das geht fast identisch einher.
Das hat aber auch dazu geführt, das beispielsweise die Renten der Berufsgenossenschaften und deren Kosten überhaupt von der Hälfte der Beitragszahler geleistet werden müssen. Der Betrag liegt bei anderen Branchen bei 1,34 %, beim bau bei über 7 %

Das Baunebengewerbe, die Schwarzarbeit und alle polnischen Sub-Unternehmen konnten in den letzten Jahren stark wachsen.



Wir hatten vor 10 Jahren 300000 illegale hier in Deutschland, bis heute hat sich daran nichts geändert, leider. Die Polen sind schön zu teuer, im Moment sind Rumänen angesagt. Nichts dagegen einzuwenden wenn gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt. Das heißt, denen steht mindestens der Mindestlohn zu, bisher 12,47 €, der wird jetzt abgesenkt

Ich sehe hier die IG Bau in der Mitverantwortung, die durch hohe Tarifabschlüsse die Arbeitskosten im Bau hochhalten. Wie kritisch geht die IG Bau mit sich selbst bei der Analyse um, wenn sich Zahl der Beschäftigten in zehn Jahren halbiert?
Es werden die Aufträge nur noch an Nachunternehmer (meist aus dem Baunebengewerbe) vergeben, weil das Bauhauptgewerbe zu teuer ist.
Die IG Bau entgegnet diesen Entwicklungen nur weitere, neue Forderungen.



Jetzt muss ich dir aber leider widrsprechen. Der IG BAU ist nicht daran interessiert das Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft verloren gehen. Im Gegenteil, die weg sind waren auch Beitragszahler in der Gewerkschaft.Die IG BAU hat soviel Mitglieder verloren wie keine andere Gewerkschaft.

Zu den neuen Forderungen der Gewerkschaft muss ich folgendes sagen. Man kann nicht alle Gewerkschaften über einen Kamm scheren. Wie gesagt die IG BAU hat in 50 Jahrern ein einziges mal gestreikt.
Die Loherhöhung im vergangenen Jahr betrug 0,00 €. Die Loherhöhung 2005 beträgt 30 € ab September pauschal, als 120 Euro im ganzen Jahr, das ist nicht mal ein halbes Prozent. Im nächsten Jahr gibt es 1 Prozent mehr Lohn, dafür aber eine Stunde Mehrarbeit und weitere Verschlechterungen z. B. beim Lohausgleich.
Für den 24.12 und 31.12 muss man sich in Zukunft Urlaub anschreiben

Die Arbeitgeber haben ausgerechnet, dass sie ca 2,5 % einsparen, dass heißt wir bekommen 2,5 % abgezogen. Nennst Du das Forderungen? Und das geht seit Jahren so. Der Bau war immer bescheiden und durch Kompensationen wurde immer noch was abgezogen.

Versetzen wir uns die Lage eines Unternehmers, der die Wirtschaftlichkeit der Aufträge und die Existenz seines Unternehmens sichern muß.



Fakt ist: Es gibt zuwenig Aufträge oder zu viele Unternehmer. Auträge werden auch in den nächsten Jahren nicht mehr. Wenn sich die Lage geringfügig verbessert muss man das Geld nutzen um die Staatsverschuldung abzubauen. In den öffentlichen Bau steckt man nicht mehr Geld.

Also müssen Beschäftigte weg, da brauch man nicht drumrumreden. jetzt gibt es Unternehmer die versuchen weil sie es anders nicht schaffen und ziehen den Leuten noch Lohn ab. Oder lassen X Stunden pro Woche umsonst arbeiten. Das ist Betrug an den Mitarbeitern und Betrug an den Sozialkassen, Steuern und Rentenkassen.
Er selber verdient nicht mehr, macht sich auch keine Taschen voll, sondern gibt den unlauteren Wettbewerbsvorteil durch niedrigere Preise an seine Kunden weiter. Bei öffentlichen Bauten bekommt der billigste den Zuschlag, bis auf ganz wenige Ausnahmen.

Folge. Der Nächste bescheißt noch mehr und ist noch billiger. Die Leute haben immer weniger Geld und wovon läuft die Wirtschaft? Wer kauft die Autos oder baut sich ein Haus?

Zurzeit werden Bauarbeiter um ihren gerechten Lohn betrogen wie noch nie. Und geben in Tarifverhandlungen noch ab, nur um den Fläschentarif zu sichern, ohne den dann der Bau vollends den Bach runtergeht. Keiner hat so verzichtet wie die Bauarbeiter. Ich erinnere auch mal an Weihnachtsgeld, wenn noch einer weiß was das ist. Davon ging auch die Hälfte an den Staat und die Sozialkassen, dass fehlt da auch wieder.

... Mehr Steuergerechtigkeit:

Ich habe die Hoffnung, dass nach der Wahl mehr Steuersubventionen abgeschafft werden. Dazu zählt auch der Wegfall der Pendlerpauschale: Ich persönlich profitiere stark davon, aber worin ist die Pauschale begründet?
Sollte nicht jeder aus ökologischen und ökonomischen Gründen möglichst nahe am Arbeitsplatz wohnen? und wenn er weiter weg wohnt, dann profitiert er wahrscheinlich von niedrigeren Miet- und Lebenshaltungskosten? Von den Millionenabfindungen profitiert in erster Linie das Finanzamt: Da schlägt die Steuer voll zu.



Der Bauarbeiter kann sich doch nicht aussuchen wo er arbeitet, wo seine Baustelle ist. Laut Tarifvertrag kann man in der ganzen Bundesrepublick eingesetzt werden, natürlich auch im Osten. Das können 50 aber auch 250 km sein.

Ich stimme Dir voll zu, dass starke Schultern mehr belastet werden müssen. Ich bin dazu auch bereit. Nur mit der Mehrbelastung (Vermögenssteuer usw) vertreiben wir noch mehr Großverdiener ins Ausland.



Sollen die gar nichts mehr zahlen? Die bekommen es doch jetzt schon ständig die Steuern gesenkt. Und das geht weiter. Wer soll denn noch Steuern bezahlen?
Die Politiker reden davon Minilöhne einzuführen und dann durch Zuschläge was dazuzulegen, Kombilohn. Da bezahlt dann keiner mehr Steuern weil er wenig verdient und bekommt dann Steuergelder dazu, das er leben kann. Wo kmmt das her. Der Unternehmer hat dann billige Arbeitskräfte in der Tat und bleibt dann trotzdem nicht hier

Warum regen wir Deutsche uns nicht mehr über den Steuerflüchting Michael Schumacher auf? Nein, wir neiden lieber die Politikergehälter. Das lässt sich einfacher rechnen - absurd



Wenn es nach mir ginge dürfte man für den die deutsche Fahne nicht hissen. Höchstens die Schweizer

Politikergehälter sind zum Teil zu niedrig, dafür bekommt man in der freien Wirtschaft keine TOP Leute. Deshalb haben wir zu viele Pfeifen weil da nicht die Qualifikation entscheidend ist, sondern das Parteibuch. Was zu hoch ist sind die Bezüge beim ausscheiden.
Nach der gewonnenen Wahl in NRW hat Rüttgers z. B. die Regierungspräsidenten ausgewechselt. Da waren Top Leute dabei, wie in Köln. Egal die Posten werden von der CDU besetzt und die anderen in Rente geschickt

Ich plädiere für viel mehr Selbstverantwortung in allen Bereichen und vor allem beim Thema Rente: Wer Modellautos, Zigaretten und Alkohol kaufen kann, der kann auch etwas für die Rente tun. Der Staat ist nicht für alles da.



Da gebe ich dir stellenweise Recht, dann darf man ihnen aber nicht das Geld abnehmen und dann auch noch selbst vorsorgen lassen

DIe Gewerkschaften haben in den aktuell schwierigen Zeiten eine hohe Verantwortung, der sie meines Erachtens angesicht der schwere der Lage nicht gerecht werden.



Das kann ich nicht nachvollziehen, schon gar nicht bei der IG BAU. Da kümmert man sich um einiges vom Arbeitsschutz bis Arbeitslose. Solange es sie noch gibt.
Eines steht fest ohne Gewerkschaft wären wir nicht da wo wir heute sind.Wer will denn noch am Bau arbeiten wenn da keine vernünftigen Bedingungen mehr sind? Nur noch Ausländer die für 3 Euro 50 ausgebeutet werden? Die Arbeitgeber insbesondere die großen haben die reingeholt weil sie genau das wollten. Was kümmert mich soziale verantwortung auch für die Region, ich muss den Aktioären was bieten.

Viele Glauben das Märchen, wenn es dem Arbeitgeber gut geht geht es mir auch gut. Da habe ich genügend Beispiele die das Gegenteil beweisen. Es gibt viele gute Unternehmer denen die Mitarbeiter und die Arbeitsplätze am Herzen liegen, aber das ist mittlerweile eine Minderheit. Ich arbeite bei so einem und wir haben auch noch Aufträge und Tariflohn. Und gute Leute. Die besseren Firmen müssen die Aufträge bekommen und nicht die, die ihre Leute am meißten bescheißen.
Heute ist der der sich noch an Gesetze und für allgemeinverbindliche Tarifverträge und Mindestlohn hält der Dumme. Das kann nicht sein, sonst sind wir eine Bananerepublick. In Punkto Korrupption sind wir schon eine führende Nation.

Viele Grüsse Rudi
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Hier kann man es genau sehen was die Forderung der IG BAU ist.

Da treten Mitglieder aus der Gewerkschaft aus, weil die zuwening abschließt und andere meinen die Gewerkschaft sei an allem Schuld weil die Forderungen zu hoch sind. Ohne Forderungen geht das System kaputt. Sie dürfen in der Tat nicht zu hoch sein.

Wer den Anhang liest kann wirklich nicht behaupten das die Forderung der Gewerkschaft zu hoch war. Wir haben draufgelegt von der Inflationsrate ganz zu schweigen.
Und nicht nur in den letzten drei Jahren.


Rudi


Einkommen_hinken_hinterher.doc

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Diejenigen die aus der Gewerkschaft austreten, meinen sie bekämmen ja eh das gleiche Geld wie ihre Kollegen beim Lohnabschluss. Aber wenn alle so denken werden wir bald für einen Hungerlohn arbeiten. Die Bosse wollen immer mehr Geld und der kleine Mann muss immer mehr einbüssen.
Es dauert nicht mehr lange dann gibt es hier wirklich nur noch Arm und Reich.

Ich hoffe das alle vernünftigen Kollegen die Gewerkschaft unterstützen.

Gruß Wolfgang
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  • 2 weeks later...



Ich sehe hier die IG Bau in der Mitverantwortung, die durch hohe Tarifabschlüsse die Arbeitskosten im Bau hochhalten. Wie kritisch geht die IG Bau mit sich selbst bei der Analyse um, wenn sich Zahl der Beschäftigten in zehn Jahren halbiert?
Es werden die Aufträge nur noch an Nachunternehmer (meist aus dem Baunebengewerbe) vergeben, weil das Bauhauptgewerbe zu teuer ist.
Die IG Bau entgegnet diesen Entwicklungen nur weitere, neue Forderungen



Soviel noch mal zum Thema Forderungen der Gewerkschaft mad_red.gif

Am 1. 4.2001 hatte ein Spezialfacharbeiter 13,98 €
Am 31.3.2007 hat ein Spezialfacharbeiter 14,55 € 4.07 % = 0,68 % p.A.

In sechs Jahren 0,57 € mehr.

Hier mehr zum neuen Tarif

Arbeitszeit

Die Wochenarbeitszeit (Paragraf Nr. 1.1 Bundesrahmentarifvertrag - BRTV) soll zum 1. Januar 2006 von 39 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich erhöht werden. Das bedeutet, dass sich die Tariflöhne zu diesem Zeitpunkt um 2,5 Prozent verringern würden. Die praktische Umsetzung der Mehrarbeit soll durch eine Umrechnung der Arbeitszeitverlängerung auf die bestehenden Tariflöhne erfolgen. Dazu ein Beispiel:

Ein Spezialfacharbeiter erhält derzeit in der Lohngruppe 4 einen Stundenlohn von 14,78 Euro; ab dem 1. Januar soll derselbe Arbeitnehmer einen Stundenlohn in Höhe von 14,41 Euro erhalten. Dieser Wert ergibt sich durch Multiplikation des bisherigen Stundenlohnes mit dem Faktor (39/40).

Die gespaltene Jahresarbeitszeit (Paragraf 3 Nr. 1.2 BRTV) soll erhalten bleiben; die Sommerarbeitszeit soll zukünftig 41 Stunden betragen. Der Tarifvorschlag sieht außerdem vor, dass die Winterarbeitszeit unverändert 38 Stunden beträgt. Rechnerisch ergibt sich demnach eine Jahresarbeitszeit von 2.080 Stunden statt bisher 2.028 Stunden. Auch die Wochenarbeitszeit der Angestellten und Poliere soll auf 40 Stunden erhöht werden; das Tarifgehalt soll unverändert bleiben (kein Gehaltsausgleich).

Mindestlöhne

Die Tarifvertragsparteien haben sich auch darauf geeinigt, den geltenden Mindestlohn-Tarifvertrag zu verändern. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll um zwei Jahre verlängert werden. Mit Wirkung vom 1. September 2005 sollen alle Mindestlöhne um 1,7 Prozent verringert werden. Zum 1. September 2006 und nochmals zum 1. September 2007 sollen die Mindestlöhne um jeweils 0,10 Euro angehoben werden. Der Mindestlohn 2 Ost allerdings soll auf dem ermäßigten Wert von 9,80 Euro eingefroren werden. Es würden sich also folgende neue Mindestlöhne ergeben:



Löhne, Gehälter, Ausbildungsvergütungen

Der Vorschlag sieht ferner vor, dass die Löhne und Gehälter in der Zeit vom 1. April 2004 bis 31. August 2005 unverändert bleiben (17 Nullmonate). In den alten Bundesländern soll es für die Zeit vom 1. September 2005 bis 31. März 2006, also für 7 Monate, eine Einmalzahlung in Höhe von monatlich 30 Euro geben
(Hinweis: Diese Einmalzahlung sollen lediglich die gewerblichen Arbeitnehmer der Lohngruppen 2a bis 6 sowie die Angestellten und Poliere erhalten). In den neuen Bundesländern soll diese Einmalzahlung entfallen.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 1. April 2004 bis zum 31. März 2007. Ab dem 1. April 2006 sollen die Löhne und Gehälter dann sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern um 1 Prozent erhöht werden. Die 1-prozentige Lohnerhöhung würde also zunächst für 12 Monate gelten. Die Ausbildungsvergütungen sollen nicht verändert werden. Es soll entsprechend keine Einmalzahlung und auch keine prozentuale Erhöhung geben.

Auf die Laufzeit des Tarifvertrages bezogen ergäbe sich eine Mehrbelastung der Betriebe in Höhe von (17 x 0 Prozent + 7 x 1,2 Prozent + 12 x 1,0 Prozent) 0,57 Prozent (unbeachtlich der Entlastung durch die faktische Senkung der Löhne und Gehälter im Zuge der Verlängerung der Arbeitszeit ab dem 1. Januar 2006).

Eine Einigung hat es auch bei den folgenden Punkten gegeben:

Sozialkassenverfahren: Der Lohnausgleichs-Tarifvertrag soll mit Wirkung vom 1. Januar 2006 ohne Nachwirkung außer Kraft gesetzt werden. Die Ausgleichsbeträge für die Berechnung der Urlaubsvergütung (Paragraf 8 Nr. 5 BRTV) sollen mit Wirkung vom 31. Dezember 2005 außer Kraft gesetzt werden.

Leistungslohn: Der geltende Rahmentarifvertrag Leistungslohn soll durch einen neuen Tarifvertrag mit einer Bonus-/Malusregelung ersetzt werden.

Konkurrenzschutz für Ausbaugewerke: In Betrieben des Stuck-, Putz- und Trockenbaues sollen für die Zeit der Ausübung von Maler- und Lackierertätigkeiten, welche in dem Lohntarifvertrag definiert werden, in den Lohngruppen 3 und 4 die Löhne des Maler- und Lackiererhandwerks gelten. Eine Besitzstandsregelung ist nicht vorgesehen.

Bundesrahmentarifvertrag: Die Laufzeit des Bundesrahmentarifvertrages soll um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2007 verlängert werden.

Produktive Winterbauförderung: Die Tarifvertragsparteien haben sich außerdem auf Eckpunkte einer gesetzlichen Saison-Kurzarbeitergeldregelung verständigt. Diese soll in der Schlechtwetterzeit gelten. Vorgesehen ist, dass die Leistungen der zukünftigen Produktiven Winterbauförderung (Sozialaufwand für die KUG-Bezieher, Mehraufwandswintergeld, Zuschusswintergeld) im Umlageverfahren finanziert werden. Zudem soll es erstmals eine Beteiligung der Beschäftigten geben: Die Winterbau-Umlage soll zu 40 Prozent von den Arbeitnehmern und zu 60 Prozent von den Arbeitgebern aufgebracht werden. Die voraussichtliche Höhe wird mit 2 Prozent der Bruttolohn- und Gehaltssumme veranschlagt, davon entfallen auf den Arbeitgeber 1,2 und auf den Arbeitnehmer 0,8 Prozent. Die Winterbau-Umlage in Höhe von derzeit 1,5 Prozent wird bislang allein durch die Arbeitgeber finanziert.

Rudi Clemens
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