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HENSCHEL Infos - Motoren, Getriebe


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Hallo Andreas,

ich habe da so einige Bedenken ob Dein HS22TAK solche Torturen auf die Dauer unbeschadet übersteht. Früher sind die Steckwellen dabei noch schnell mal gebrochen. Ich denke auch das ZF 6AK-80 und das Verteilergetriebe haben nicht gerade riesige Reserven.

Da kommt mir noch in den Sinn, dass ich es bei Geländefahrt mit einem F261K mal geschafft habe, den Motor rückwärts laufen zu lassen. Da muss sich der zündende Zylinder genau im oberen Totpunkt befunden haben unmittelbar bevor ich auskuppeln konnte. Für einen Moment schaut man dumm aus der Wäsche bis dann Schwarzrauch aus dem Luftfilter entweicht.

Überdies, wie hiess der 250 PS Motor, war das immer noch sowas wie R1516?

Gruss, Beat
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Hallo Beat, danke für Deinen Beitrag!

Deine Bedenken kann ich gut nachvollziehen, insbsondere nachdem ich das Video gesehen habe. Das war wirklich eine ärgerliche Situation für mich, zumal ich dort am Vortag keine Probleme hatte. Tatsächlich (Dir kann ich es ja sagen dry.gif ) war ich an diesem Wochenende zum ersten Mal im Gelände und habe auch sonst wenig Fahrpraxis. Überdies stand ich auch unter einem gewissen Druck: bei einigen Diavorträgen über Henschel habe ich mich recht deutlich über die Geländequalitäten der Henschel ausgelassen und musste nun mal meinen Worten auch Taten folgen lassen.

Zu meinen Henschel habe ich ein sehr inniges Verhältnis, auch wenn ich diesen hier bei den wochenlangen Vorbereitungen manches Mal am liebsten gegen die Wand geklatscht und angezündet hätte. Die Vorbereitungen betrafen nur die Technik (Instandsetzungen, ausgefallene Wartung des Vorbesitzers und und und), für Optik blieb keine Zeit und dieser wird auch nicht "vollrestauriert" werden, da habe ich noch andere.

Dieser HS22HAK entspricht übrigens weitgehend den Schweizer HS3-14HA-CH, gleiche (schwache) Achsen, Verteilergetriebe und auch der Motor hat nur 192 PS.
Allerdings ist ein ZF AK 6-80 drin (Allklauen, 6Gang, Eingangsdrehmoment 80 mkp), mein Motor hat nur 70 mkp max, ein glücklicher Sonderfall - denn: in den 50er und 60er Jahren führte ZF bittere Klage gegen die Lkw-Hersteller, weil sie dazu neigten, das jeweils schwächere Getriebe einzubauen...das brachte mehr Nutzlast und wenn das Getriebe den Geist aufgab, schadete das nur dem Ruf von ZF. Bei Henschel müssen besonders die Besitzer der letzten HS 140 mit 192 PS aufpassen: die haben 70 mkp und das Getriebe ist nur ein AK6-55...

Noch zu den Henschel-Motoren: Zylinderzahl/Anordnung/Bohrung in cm/ Hub in cm. Ein 12V1416A ist somit ein 12-Zylinder-V-Motor mit 135mm Bohrung und 155 mm Hub, aufgeladen. Die grossen Lkw-Motoren waren bis 10-1967 11-Liter-Sechszylinder (6R1215) und danach 12-Liter-Sechszylinder (6R1315). Lediglich für die Schweizer Armee wurden in der zweiten Charge noch die 1215er verbaut, damit alle Henschel die gleichen Maschinen hatten. Die 1315er hatten in Deutschland max 240 PS, in der Schweiz gab es stärkere, die Rede ist von 250 oder 260 PS, weisst Du Genaueres?

Zu Deinem Thread "AK-Getriebe" habe auch noch etwas Senf zum Dazugeben übrig, bis dann!

Andreas bearbeitet von André
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Hallo Andreas,

also mit den HS3-14HA-CH hatte ich keine Bedenken, solche Geländeübungen zu absolvieren, die waren ja doch immer leer, oder höchstens halb beladen.

In der Tat hatte der 6R1315 in CH 250 PS, da die 10 PS/t Formel galt, und ein F261K 25 t gesetzlich zulässiges Gesamtgewicht hatte. Wie anderswo erwähnt, haben viele Schweizer einen Abgasturbolader drangebastelt, da der OM403 damals ja unbrauchbar war. Oehninger aus Seon hatte ein paar starke Dinger.

Natürlich war das Getriebe dann halt immer noch ein 6AK-80, oder später ein 6S-90 (Gab's das?), da die Schweizer plötzlich keine Lust mehr hatten, in den AKs zu rühren.

Gruss, Beat
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Hallo Beat und alle anderen,

ich habe das Gesamtgewicht meines beladenen Henschel mal überschlagen: es dürften schon 22 Tonnen im Gelände gewesen sein, was der zulässigen Grenze entspricht. Die HS3-14HA-CH hatten 17 bzw. 18 Tonnen zul. GG.

Danke für die 250-PS-Info! Endlich Klarheit.

Ein ZF S6-90 gab es. Die V10-Modelle hatten das S5-110GP, ein Fünfgang-Getriebe also, welches um einen Crawler-Gang ergänzt war. Der war aber ZU langsam, man muss ja auch etwas schneller fahren, als man einsackt...

Henschel der Firma Oehninger habe ich einige Male gesehen und fotografiert. Die Turbo-Aufladung ist fast ein Thema für sich! In D gab es auch einige aufgeladene 1315er, mal mit Henschel-, mal mit Büssing-Teilen realisiert. Die mir bekannten kamen jeweils auf 280 PS (Rauchgrenze), allerdings ohne LLK.

Als in D die 8PS/t angekündigt wurden (in Kraft getreten ist das Gesetz dann doch nicht), mussten alle Lkw-Hersteller Motoren mit mindestens 304 PS entwickeln. Henschel hatte zwei Versionen fertig, die u.a. bei "Union-Transport" im Versuch liefen. Einmal ein V8-Sauger mit 304 PS, das andere war der 1315 (andere Bezeichnung: 524) mit ATL und 320 PS. Hier muss ein LLK mit am Werk gewesen sein. Weisst Du Genaueres über die Ausführungen bei Oehninger? Würde mich selbst für so ein Projekt interessieren....

Gruss
Andreas bearbeitet von André
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Hallo Kollegen,

da sich Andreas und ich quer durch verschiedene Threads über HENSCHEL austauschen, versuche ich es mal mit einem bezogenen Thread. Falls es den Admins zu bunt werden sollte, können sie unsere Nostalgieecke immer noch woanders hinschieben.

Also Andreas, dann versuche wir mal unsere Gedanken hier zu bündeln. Über Oehninger's Aufladeprojekte habe ich keine Angaben, ich erinnere mich nur, dass diese HENSCHEL so herrlich pfiffen (bei Belastung) und fauchten (bei Entlastung). Einige hatten glaube ich auch einen Ladeluftkühler.

Lange Zeit wurden in der Schweiz viele Saugdiesel aufgeladen, da 1973, als die Gesamtgewichte für Dreiachser auf 25, und für Vierachser auf 28 Tonnen angehoben wurden, eigentlich nur die Schweden, einige Macks, einige Büssings, MAN 256 (2356?) und 280 (2566?), Saurer/Berna und FBW von Werk auf turboaufgeladen waren. Klar gabs auch noch DAF, den legendären OM352A (aber der war eine Klasse kleiner), hingegen weiss ich nicht mehr, ob die Franzosen oder ÖAF (zumindest später tauchte auch der TORNADO als Dreiachser auf) damals schon aufgeladen waren.

In vielen Fällen hat LARAG, Wil die Turboaufladung nachgerüstet, so erinnere ich mich noch an die OM401A für die Schweizer Post, weil die Postcars sonst in den Bergen bedenklich Kohle produzierten. Für eine gewisse Zeit gab es auch die DB 1630 oder 3030, deren OM402 die LARAG im Werksauftrag etwas künstlich beatmete.

Falls Du wirklich mal einen 6R1315 aufladen möchtest, würde ich die Auslegung wahrscheinlich schon hinkriegen, hingegen weiss ich nicht, welche Teile verstärkt werden müssten, und ob umgebaute Oldtimer Abgasnormen unterliegen?

Gruss, Beat bearbeitet von gradall1000
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