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Bericht über BF24-Jubiläumstreffen in Hambach


Baumafreddi

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Bevor wir die Tour durch den Tagebau machten wurde uns das auch erzählt:

Allgemeines

In der näheren Umgebung des Ballungsraums Köln finden sich drei Abbaugebiete: Hambach mit einer Abbauleistung von 35-40 Mio. Tonnen Kohle pro Jahr, Garzweiler mit 35-40 Mio. Tonnen pro Jahr und Inden mit 20-25 Mio. Tonnen pro Jahr. Die abgebaute Kohle wird neben der Bestückung von Braunkohlekraftwerken (Weisweiler, Niederaußem, Neurath, Köln) auch für die Herstellung von Briketts, von Braunkohlenkoks und von Braunkohlenstaub benötigt. Es liegen rund 4,2 Mrd. Tonnen Kohle in den genehmigten Tagebauen. Insgesamt schätzt man den Vorrat des Ruhrgebiets an Kohle auf ca. 55 Mrd. Tonnen, von denen 30 Mrd. Tonnen gewinnbar sind. Die Braunkohle liefert momentan 25 % der Strommenge in Deutschland. Der Abbau von Braunkohle wird im Gegensatz zur Steinkohle nicht subventioniert. Trotzdem gelingt es der RWE Power, früher Rheinbraun im Bereich des Braunkohleabbaus schwarze Zahlen zu schreiben.

Zum Standort Hambach
Ausschlaggebend für die Planung und Realisierung des Tagebaus in Hambach war die Energiekrise 1973. Die Abhängigkeit von den Ölvorkommen im politisch instabilen Nahen Osten sollte reduziert werden.

Der Tagebau in Hambach erstreckt sich über eine genehmigte Fläche von 8.500 ha und beschäftigt ca. 1500 Menschen. Geschätzte 2.5 Mrd. Tonnen Kohle können abgebaut werden, die in einem Flöz mit der Mächtigkeit von 60-70 m lagern und vermutlich bis ins Jahr 2050 reichen. Dazu müssen 15,4 Mrd. Abraum bewegt werden, was einem Verhältnis Abraum/Kohle = 6,2 m³/1 m³ entspricht. Die projektierte Endtiefe liegt bei ca. 450 m (aktuell 380 m). Täglich werden 240.000 m³ Kohle abgebaut. Dies entspricht einem Quader mit der Fläche eines Fußballfeldes und einer Höhe von 30m.

Um diese Tiefen erreichen zu können, muss das Grundwasser abgesenkt werden. Dafür sorgen rund 100 Brunnen mit einem Durchmesser von 600 bis 800 mm. Das Verhältnis geförderte Kohle zu Grundwasser liegt bei 1 m³ zu 4 m³. Das Wasser wird zum einen in tiefen Schlitzen wieder versickert, zum Schutz des Grundwassers in umliegenden Dörfern und Auenwäldern, und zum anderen wird es als zur Kühlwasser in benachbarte Kohlekraftwerke gepumpt.

Die Grube wird in verschiedenen Höhen durch Sohlen (Bermen) abgestuft und mit einer Neigung von 1/3 abgeböscht. Auf der einen Seite wird die Kohle abgebaut, wobei der Abraum, also das kiesige, sandige oder tonige Material, an der „abgekohlten“ Seite der Grube wieder abgelagert wird. Somit ergibt sich eine Vorwärtsbewegung der Grube um ca. 200 bis 350 Meter pro Jahr.

Da im Abbaubereich Siedlungen liegen, müssen Dörfer umgesiedelt werden. Die Bewohner, bekommen von der RheinBraun AG den Zeitwert ihrer Gebäude entschädigt. Durch hohes soziales Engagement (Kultur- und Sportsponsoring) und eine offensive Informationspolitik versucht die RheinBraun AG die Akzeptanz für den Tagebau und die Umsiedlungen in der Bevölkerung zu stärken.

Zur Abbautechnik

In Hambach stehen zur Zeit fünf Schaufelradbagger mit folgenden technischen Daten zur Verfügung:

Gewicht: 13.000 t
Länge: 240 m
Höhe: 96 m
Raupenfläche: 660 m²
Schaufelraddurchmesser: 21 m
Stromversorgung: 30 kV
Antriebsleistung: 16 MW
Personal: 4 Personen

In Voruntersuchungen werden Proben aus der anstehenden Kohle genommen und im eigenen Labor untersucht. Die genaue Position wird mit Hilfe von GPS vermessen. Anschließend wird ein digitales Geländemodell erstellt. Mit Hilfe dieses Modells und des ebenfalls GPS-gesteuerten Schaufelrades stehen die Qualität und Sorte der Kohle bereits beim Abbau fest.

Die Bagger stehen auf den Sohlen und treiben die Grube kreisförmig vorwärts. Nur ein Bagger steht auf dem Kohleflöz und fördert die Kohle, die anderen tragen das Deckgebirge ab. Zu jedem Bagger gehört ein durch Förderbänder angeschlossener Absetzer. Die verschiedenen Kohlearten werden in Bunkern zwischengelagert (Kapazität: 800.000 Tonnen) und per Bahn abtransportiert. Zur Reduzierung der Staubentwicklung stehen entlang des Förderbetriebes Sprühanlagen um den Staub zu binden. Der Abraum wird wieder abgelagert und rekultiviert.

Zur Rekultivierung
Ein Teil des Abraums wird in einen bereits stillgelegten Tagebau bei Köln mit Förderbändern transportiert um diesen aufzufüllen. Folglich entsteht in Hambach ein erhebliches Massendefizit. Der Rekultivierungsplan schreibt deshalb die Ausbildung eines Sees vor. Bereits aufgefüllte Flächen wurden mit hohem Aufwand rekultiviert. Um die Fauna und Flora kümmert sich eigener Förster. Das Rekultivierungsgebiet wird von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet angenommen.


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bearbeitet von Betriebsratvorsitzender
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Das war einfach ein super Tag! Wann hat man schon die Möglichkeit so hautnah in den Tagebau zu kommen! Auch die Organisation der Grillfete und des Operator Challenge war spitze!

Mein Dank gilt den Organisatoren und Helfern, die mit sehr viel persönlichem Einsatz den Tag zu einem Erlebnis haben werden lassen. Ebenfalls Dank an Rheinbraun, ohne deren Unterstützung der "Geburtstag" des Bauforum24 hätte so nicht stattfinden können.

Für mich noch ein kleiner positiver Nebeneffekt: Einigen Usernamen kann ich nun auch ein Gesicht zuordnen...

Blick auf Teile des Tagebaus und der Bandförderanlage

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Einige der Teilnehmer

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Knifflige Aufgaben mit den Erdbewegern

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bearbeitet von Form 8A
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Gast longfront 321
wave.gif Hallo...

...nach meiner kleinen Dankesrede habe ich jetzt auch meine Bilder bearbeitet sleep.gif

Am Anfang gibts ein Zuckerl für die Kranfans, ein Liebherr Autokran von Breuer und Wasel.

Und weiter ist das Hauptportal mit Verwaltungs- und Werkstattgebäuden zu sehen.

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bearbeitet von longfront 321
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Gast longfront 321

Nach einer Einführung und Informationen über den Tagebau, gegeben durch Wolfgangs Arbeitskollegen, gings mit dem Truppenbus auf große Fahrt.

Am Anfanf kamen wir an einem Parkplatz für die kleinen Baumaschinen vorbei, welchen wir auf dem Weg zum Aussichtspunkt sehen konnten.

Hier sind diese zwei Fotos entstanden.

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