Raupengrader

[Erdwin 33]

Es gibt keine zu großen Flächen für Planierraupen, dafür gibt es große Planierraupen

[Kaiser_Wilhelm 12]

Moin
Muss hier mal meinen Senf abgeben.
Bin immer wieder begeistert was sich für Experten hier Gedanken machen wozu man einen Grader nun einsetzten sollte oder auch nicht.
Erst einmal muss ich bemerken das alles das was ein Grader kann auch gemacht wird. Das heist natürlich nicht ob es dann auch Sinn macht. Ich bin z.B Fan von einen in der Bundesliga führenden erfolgreichen Fussballverein... macht mich das zu einem Fussballprofi der Ahnung hat? natürlich nicht.
Ein Grader der mit Raupenfahrwerk ausgestattet ist hat einfach nur die Aufgabe Bodenanpresskräfte besser zu verteilen. Das iss Physik, große Fläche = kleiner Bodendruck. Zu der Zeit als diese Grader entwickelt wurden spielte eine bessere Traktion eine große Rolle. Ein Raupenfahrwerk ist einfach in schwerem Gelände die Bessere Lösung. Noch dazu das es in den Anfängen kein Allrad gab. Ausserdem hatte man zu dieser Zeit nicht ansatzweise solche Reifenprofile zur Verfügung wie in der Neuzeit . Desweiteren war auch in der Entwicklung solcher Maschinen nicht absehbar wohin die Technik sich entwickelt. Der wohl einzigste der an sowas wie ne Lasersteuerung dachte (Feinplanie) war wohl Jules Verne.
Abe noch einmal darauf zurückzukommen was so Graderfahrer alles mit nem Grader machen können.
Wenn der Chef sagt fahr mal in den Wald und schiebe da 12 km Waldwege, dann ist es Sinnfrei wenn es sich um einen Grader der Gewichtsklasse von 10-13 tonnen handelt. Das hindert aber dem Chef nicht es von seinem Fahrer zu verlangen.
Auch wenn er verlangt mit dieser kleinen Maschine einen neuen Weg z.T. in naturgewachsenen Gelände anzulegen obwohl dort eine Raupe hingehört, hat das nichts mehr mit "Ahnung" vom Wegebau zu tun.
Ich kenne Kleinunternehmen die schicken sogar ihre Graderfahrer auf eine 80 km Fahrt zur Baustelle!!
Und warum.. weil der Grader es kann. Ob es Sinn macht, sicher nicht.
Alles zu was eine solche Maschine fähig ist wird vom Fahrer gemacht ob es dafür gedacht war oder nicht.
Wir sprechen hier von einer technischen Vergewaltigung...Gentechnisch nicht nachweisbar
Ein Grader mit Raupenfahrwerk ist sicher nicht in der Lage Geschwindigkeiten von über 40 Km/h zu fahren und daher unbrauchbar wenn zwichen 2 Baustellen hin und hergewechselt werden muss. Der notwendige Tiefladertransport macht das dann oft unwirtschaftlich.
Es gibt z. B heute noch technische Details die eigentlich gar nicht mehr gebraucht werden.
z.B. werden immer noch Grader hergestellt die eine Sturz Achse haben( Vorderradsturz).
entwickelt wurde diese Achse als es noch keine Front angetrieben Vorderachsen gab.
Sie sollte die Spurtreue der Vorderachse gewähren. Mit der Entwicklung des 6x6 Antriebes wäre das hinfällig geworden... wird aber immer noch gebaut. Wozu?
Gleiches gilt für gegenläufiges Profil der Vorderachse, es soll bei nichtgebremsten Vorderachsen verhindern das der Grader beim bremsen aus der Spur bricht. Nicht mehr nötig, da bei hydrostatischen Vorderachsen (New Holland u. HBM-NOBAS) das Abbremsen die Hydraulik übernimmt. Ausgenommen sind bei ungebremsten Vorderachsen aber dann die nicht Laufrichtungs vorgeschrieben Profile.
Noch mal kurz zusammengefasst, die historischen Raupengrader wurden entwickelt für Arbeiten die heute nicht mehr 100% für einen Grader gedacht sind, denn heute kann auf mm genau gearbeitet werden. (Laser,GPS-Steuerung) Damals so unvorstellbar wie der Flug zum MOND.
Jeder Anwender sollte sich gut überlegen wann Raupenantriebe notwendig bzw wirtschaftlich sind.
Oft aber sind es nur Traditionen die gepflegt werden...Das war immer so das machen wir weiter so.
Und noch was für HBM P.s.: Newer change a running System!!! Ihr habt das schon besser gekonnt.
Der Kaiser

[Graderfan 7.603]

Es gibt keine zu großen Flächen für Planierraupen, dafür gibt es große Planierraupen

Naja, kommt auf ein Einsatzgebiet/Menge des Abtrags an, ein Grader ist bei ganz großen und langen Flächen bei nicht allzuviel Abtrag immer besser und schneller Ein Grader kann kilometerlang komplett einen Weg durchfahren, da er das Material zur Seite schiebt. bearbeitet 10. Oktober 2014 von Graderfan

[Graderfan 7.603]

Noch mal kurz zusammengefasst, die historischen Raupengrader wurden entwickelt für Arbeiten die heute nicht mehr 100% für einen Grader gedacht sind, denn heute kann auf mm genau gearbeitet werden. (Laser,GPS-Steuerung) Damals so unvorstellbar wie der Flug zum MOND.

Schon richtig, aber ss gibt Länder, da gibts keine Grader mit Laser-Steuerung, da wo es viele unbefestigte Wege gibt werden die einfach gepflegt oder werden erstellt, Gräben oder Böschungen angelegt usw. Da findet man bei Youtube Unmengen an Videos. Und da sind auch etliche dabei, die kein Allrad haben und deshalb auch mehr Probleme bei der Traktion...(ich glaube der Caterpillar 12H, der auf dem Video zu sehen ist, hat kein Allrad, bin mir aber nicht 100% sicher, weiß aber, dass Allrad-Versionen der H-Serie eine 3 bei der Nummer hatte). Die Grader-Arbeiten verschiedener Kontinente sind dann auch heute noch verschieden, in manchen Ländern wird man den Begriff "Feinplanum" in dem Sinne auch nicht kennen, unbefestige Wege werden dann nach Auge einfach immer bearbeitet. bearbeitet 9. Oktober 2014 von Graderfan

[Kaiser_Wilhelm 12]

All das ist mir bekannt, bin nicht unwissend. Entwicklungsländer wie Afrika ,Nordamerica usw. kennen kaum Allrad,Frontschild oder Kugeldrehverbindungen sondern bevorzugen Steinzeitlichen Gleitring Drehskranz mit 4 Punkt Pratzen Halterung.
Länder in Afrika kenne kaum Asphalt nicht mal der Hessen oder Thüringen Forst hat Teerstrassen im Wald.