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Sprengschächte im Straßenbau


Akermann

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Abend,

ich hoffe, ich nerve hier nicht mit dem Thema "Militär", allerdings haben bestimmt der ein oder andere hier schon beruflich mit solchen Dingen zu tun gehabt und warum nicht in diesem Forum.

Es geht um ehemalige Sperreinrichtungen der Bundeswehr bzw. NATO, einem Überbleibsel aus vergangenen Tagen des Kalten Krieges, die in den letzten 20 Jahren in großer Stückzahl zurückgebaut werden.

Die Sperreinrichtungen wurden seit ca. 1959 geplant (ca. 6000) in das Deutsche Straßennetz montiert und dienten als Mittel der Landesverteidigung.

Hier ein Foto einer sogenannten "Trichtersperre" als Dreier.

000.JPG




Die Anlage besteht meistens aus drei Schächten (selten 4,5,6), die allerdings nicht für Regenwasser dienten, sondern der Aufnahme von Sprengmitteln, diese wären im Verteidigungsfall von den Pionieren der Bundeswehr oder anderer NATO-Streitkräfte montiert worden.
Die Schachtdeckel sind fast immer diesselbe Ausführung mit dem Kreuz und der zentralen Verschlußschraube, zudem eine Dichtung zwischen Deckel und dem Schachtring.

001.JPG




Zudem sind hier die sogenannten "Froschklappen" zu sehen, die immer in Höhe eines Kreuzdeckels versteckt im Straßengraben lagen, diese waren verschlossen mit einem Bügelschloss. Beim befüllen wurden die Deckel geöffnet und durch die schon in Friedenszeiten montierten Seile die Zündschnüre durchgezogen.
In seltenen Fällen (wie bei Brücken) wurden auch Hydrantendeckel verwendet.

002.JPG




Die Sperren wurden durch die Wallmeister der Bundeswehr jährlich geprüft auf Verkehrssicherheit und gewartet (Schmierung, Konservierung), bis ca. 1989 in zivilen Fahrzeugen (man wollte kein Aufsehen erregen), danach mit offiziellen Dienstfahrzeugen.
Die Schächte liegen in der Regel zwischen 18-25m auseinander, sind meist Straßenmittig angelegt und an taktisch sinnvollen Straßenverläufen liegend.
Nach Auslösung wäre durch die drei Zündungen ein Krater entstanden, der eine Durchfahrt selbst mit Kettenfahrzeugen verhindert hätte, wir reden hier von ca. 6-8m Tiefe und einem Durchmesser zwischen 40-60m.
Die Trichtersperren lagen fast ausschließlich auf Bundesstraßen, allerdings auch auf Brücken und Autobahnen, zudem vereinzelt im Gleisbett von Schienenverbindungen.

Frage wäre meinerseits, wer von euch solche Sperren schon mal rückgebaut hat und besonders interessant die Orte dazu, vielleicht hat auch jemand mal Fotos gemacht, die er mir zur Verfügung stellen könnte.

Gruß

Akermann bearbeitet von Akermann
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Moin,

ziemlich ausführlich werden diese Sperren hier beschrieben:

http://www.geschichtsspuren.de/artikel/ver...allmeister.html


Gerade hier im hügeligen Gebiet des Teutoburger Waldes sieht man diese Schächte noch sehr häufig. Immer gut zu erkennen an der Zentralschraube in der Mittes des Deckels. bearbeitet von Groschen
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Hallo Groschen,

vielen Dank für deine Ergänzung, allerdings bin ich dort selbst Mitglied, daher ist mir die Seite nicht mehr wirklich eine Hilfe, da ich sie ja selbst mit ergänze wink.gif .

Zudem sind die Standorte der Sperranlagen auch unter


http://www.sperranlagen.de/Database/


aufgelistet.

Ich beschäftige mich mit der Materie schon etliche Jahre, trotzdem erhoffe ich mir hier über das Forum vielleicht noch ein paar zusätzliche Infos.
Immerhin sind genau hier die Personen, die diese Sperren rückbauen und vielleicht noch Standorte kennen, die wir noch nicht haben.
Daher sind wir für jede Hilfe und neue Quelle sehr dankbar, immerhin geht es hier auch um ein Stück Geschichte yes.gif .

Gruß

Akermann

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