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Paul Speeck - Dortmunder Traditionsfirma in der Insolvenz


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Bei 160 Mitarbeitern dürfte eine Summe von 300.000 € höchstens der letzte Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Die monatliche Bruttolohnsumme bei einem Unternehmen dieser Größenordnung liegt irgendwo zwischen 600.000 und 800.000 €.

Fleiß, Einsatzwille, Risikobereitschaft .... als Unternehmer im Baubereich - es reicht oft nicht mehr -und Spaß macht es oft auch nicht mehr.
Mittelstand, aber auch große Konzerne der deutschen Bauindustrie - es ist schon traurig, was da abgeht.


Liebherr932
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Der Vollständigkeit halber noch der Artikel von derWesten

Was da so zwischen den beiden Parteien gelaufen ist, kann man nur vermuten, Vermutungen bringen einen/uns aber nicht weiter...

Das was falsch gelaufen ist, ist offensichtlich, sonst wäre es nicht so um die Firma bestellt.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Mitarbeiter, welche noch nicht wo anders untergekommen sind, auch wieder in Lohn und Brot kommen.
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Fleiß, Einsatzwille, Risikobereitschaft .... als Unternehmer im Baubereich - es reicht oft nicht mehr -und Spaß macht es oft auch nicht mehr.
Mittelstand, aber auch große Konzerne der deutschen Bauindustrie - es ist schon traurig, was da abgeht.
Liebherr932


Der Spaßfaktor ist gleich Null.

1. Zahlungsmoral
Ein Leserbrief der WAZ zum Thema "Speeck" hat es auf den Punkt gebracht. "Man solle doch mal eine Umfrage in Handwerk und Handel zur Zahlungsmoral der öffentlichen Hand und anderer halbstaatlicher Auftraggeber machen". Besser nicht. Denn das Ergebnis wäre mehr als verheerend. Selbst Amtsgerichte, die ja eigentlich als Wahrer des Gesetzes "zur Beschleunigung der Zahlungsmoral" gelten sollten, sind nicht in der Lage Rechnungen innerhalb von 3 Monaten zu bezahlen. (Eigene Erfahrung!)

2. Ausschreibungen und Leistungsverzeichnisse
Während die Vorbemerkungen bei Ausschreibungen immer absurdere Dimensionen annehmen, werden die Leistungsverzeichnisse immer uneinheitlicher und dünner. Es wundert mich in diesem Bürokratenland überhaupt nicht, dass die Vorbemerkungen zwar vereinheitlicht und vor allem dicker werden, die Leistungsverzeichnisse, z.B. im Bereich Straßen- und Tiefbau, immer uneinheitlicher und dünner werden und damit immer mehr Anlass zu langwierigen Diskussionen geben.

3. Subunternehmer und Mietgeräte
Weil die Situation im Baugewerbe so miserabel ist, sind in den letzten Jahren immer mehr Unternehmen dazu übergegangen, nur noch mit Subs oder Mietgeräten zu arbeiten. Das spart Kosten und man kann die Mängel wunderbar an den Sub weiter geben. Wenn die öffentliche Hand es wirklich ernst meinen würde, mit Tariflöhnen, nur noch Auftragnehmer beauftragen würde, die die Arbeit mit eigenen Mitarbeitern ausführen, dürften vor allem die beiden noch verbliebenen größeren Hochbauer in Dortmund für eine Auftragsvergabe nicht mehr in Frage kommen. Da wir aber eine "closed-shop-Mentalität" haben, werden gerade diese "alteingesessenen Unternehmen", die eigentlich nur noch eine Hülle sind, stark bevorzugt.

4. Preisdumping
Wer Qualität möchte, ortsansässige Unternehmer und damit ordentliche Steuer- und Sozialabgabenzahler (gilt für Unternehmer und Arbeitnehmer gleichermaßen), der sollte endlich damit aufhören die Unternehmen so auszulutschen, dass diese ständig mit einem Bein immer in der Insolzenz stehen. Ich habe ein sehr großes Interesse daran meine Mitarbeiter gut zu bezahlen. Das kann ich aber nur, wenn ich Auftraggeber habe, die ihre Rechnung ordentlich bezahlen und ich nicht ständig im Preis gedrückt werde.

5. Wettbewerb
Wir Unternehmer müssen uns jeden Tag dem Wettbewerb stellen. Vielleicht sollten wir das als Steuerzahler auch mal für die öffentliche Hand und ihre trägen Ableger fordern. Warum schreiben wir eigentlich nicht die städtischen Pöstchen aus, wo sich dann unsere Behördenvertreter im Preis unterbieten dürfen. Vielleicht würden diese Herrschaften dann mal merken, was sie bei den Unternehmern und deren Mitarbeitern anrichten.

6. Gesetze, Zertifizierungen usw..
Gesetze werden mittlerweile von den Platzhirschen "mitgeschrieben". So ist es in vielen Bereichen (z.B. Kanalsanierung) kein Wunder, wenn nur noch Großunternehmen, die über die notwendige Kapitalausstattung und damit Technik verfügen, für die Städte "arbeiten dürfen". Zertifizierungskosten werden nicht nach Unternehmensgröße oder Umsatz des Unternehmens erhoben. Es ist z.B. ein Unterschied, ob man diese Kosten auf ein Unternehmen mit 10 Mitarbeitern oder 500 Mitarbeitern umlegen muss. Der "Kleine" kann sich das nicht leisten. Die andere Frage wäre aber auch "wer zertifiziert endlich die gemütlichen Quatschköppe in diesen risikolosen Behörden".

...ich schließe an dieser Stelle, obwohl die Punkte, die wirklich im Argen liegen, noch weitaus vielfältiger sind.
Wenn nicht endlich ein Umdenken einsetzt, werden wir in Deutschland bald nur noch Billliglöhner, Billig-Subs und paar Großunternehmen haben, die über viel ererbtes Geld verfügen und den Markt dominieren.

Übrigens.
Ich bin kein Sozialist, sondern Verfechter der "sozialen Marktwirtschaft".
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Dem ist nicht wirklich viel hinzuzufügen... sad.gif

Leider verfahren die "großen" Versorger immer häufiger nach dem Motto "Friß oder Stirb". So gibts zum Beispiel für ein Stück Hausanschluß bis 12m Länge Summe x. Egal welche Oberfläche; egal ob Hand- oder Maschinenschachtung; egal ob herkömmlicher Tiefbau mit Graben auf, Rohr rein, Graben zu oder grabenlose Rohrverlegung. Nur von Anschlüssen kann man nicht leben, aber wenn dann hin und wieder mal ne größere Maßnahme dabei ist, passt das schon.

Zum Glück ist diese Mentalität noch nicht bei den kleineren Versorgern angekommen, hier wird noch nach Aufwand abgerechnet. top.gif
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Wenn ich schon lese "Interne Revision" dann weiß man was das bei machen Versorgern bedeutet.

Da vergleichen dann Zahlenverdreher die werder von Bau noch von der Leitungs/Rohrverlegung Ahnung haben 3 Zahlen.

"Kostenschätzung Bauabteilung=Ausschreibungsergebniss=Schlussrechnung"

Und wehe ist das ganze nicht gleich, wird sofort Alarm geschlagen wieso, weshalb, warum.
Schließlich gilt es die eigene Daseinsberechtigung nachzuweisen.

Zu den Punkten vom Kollege Bauunternehmer

1.) Zahlungsmoral, das Wort ist ein Widerspruch in sich, jedenfalls heutzutage.
"Wir haben das Geld ja, wir arbeiten nur noch mit" durfte Ich mir schon mal anhören...

2.) Im Tief&Leistungsbau köchelt jede Gemeinde, Ing-Büro, Versorger sein eigenes Süppchen, das ist im
Hochbau wesentlich einheitlicher geregelt.
Und zu den Vorbemerkungen, des geht gar nicht mahr alles zukennen, 100 Seiten vorbemerkungen
sind doch normal, aber wehe man fragt nach nem Baugrundgutachten oder sowas.

3.) Jeder Hausmeisterservice, Galabauer und sonstige Universaldiletant, geben bei großen
Generalüberbnehmern, Baukonzernen sich die Klinke indie Hand, kriegen ne Warnweste mit
Firmenaufdruck, und Bagger&Lkw bekommen Magnetschilder, und sind dann aufeinmal qualifizierte
Rohr&Straßenbauer.
Und kosten dabei nur 50% vom Lohneines Bauhauptgewerbemitarbeiters.

4.) Und wen morgen jemand statt mit Bagger mit 100 Chinesen und schaufln dastehen würde, und nur
1,00€ billiger wäre, er würde den Auftrag bekommen.
Es heißt des wirtschaftlichste angebot ist zuwerten, leider wurde wprtschaftlich mit BILLIGSTE
übersetzt.

5.) Ich importier dann Griechische Exbeamten, die dürften sich in Deutschen Behörden schnell
eingewöhnen, natürlich als Zeitarbeitsfirma, damit ich die auch schnell wieder loswerde.
Aber wie schon erwähnt, dort wird sich vor vollen Tröge breit gemacht und eifersüchtig über die
eigenen Pfründe gewacht.
Nur solang wir uns eine Regierung aus Beamten leisten, wird sich daran nichts ändern, die Beamten
brauchen keine Lobbyisten, da sie ja selbst an den richtigen Stellen sitzen.
So wird das nichts mit Bürokratieabbau, darumter verstehen die nämlich MEHR arbeit auf die Firmen
zuübertragen, um sich selbst die Kontrolle zuvereinfachen.

6.)
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