Kolbenstange beschädigt - was tun???

[Abrissbirne 0]

Der Bagger wird auch auf längere Zeit gesehen nicht ausfallen.
Die Dichtung ist unter Druck eingebracht und ist zu dem auch noch elastisch. Aus diesem Grund drückt sich die Dichtung in die Riefe rein. Somit ist die Menge des Öl, das austritt fast bei 0. Selbst im Heißen zustand. Des weiteren treten durch eine solche Riefe (Durchschnittlicher Fingernagel) keine Sandkörner in das System, sondern wenn überhaupt Staubpartikel und die werden vom Filter behandelt.

Bei größeren Riefen oder Dellen sieht die Sache schon anders aus, da bin voll auf der Seite von Repfix.
Da ich aber jetzt zum ersten mal von diesem verfahren höre, könnte mir das mal jemand genauer erklären?

[MaMu 38]

Ich habe ja auch nicht von Sand gesprochen sondern von Dreck im allgemeinen.

Dichtungen von Kolbenstangen sind so aufgebaut, das immer ein definierter Ölfilm durchgelassen wird. Ist leicht nachzuprüfen, wenn man auf eine intakte Kolbenstange packt. Von daher kommt bei der Macke auf jeden Fall mehr Öl raus und auch mehr Dreck rein.

Die Dichtlippe wird auch nicht von außen durch atmosphärischen Druck auf die Kolbenstange gepresst sonder legt sich als Ring um das Material. Das ist auch kein Schaumstoff der expandiert. Mach mal eine Macke in eine Kolbenstange und ziehe ein O-Ring drüber. Wirst schon sehen, das der sich nicht vollständig in die Schadstelle legt. Beim Abstreifer ist es das gleiche. Der kann sich nicht vollständig in so eine kleine Riefe legen. Schon garnicht, wenn diese parallel zu der Kolbenstange verläuft. Würde diese einmal radial um die Stange laufen, wäre das was anderes.

Auch wenn wir hier zugegebenermaßen im kleinsten Bereich diskutieren, jede Abweichung in der Oberfläche fördert die Verunreinigung des Systems. Von Druckspitzen und Lastwechseln, Kavitation und anderem einmal ganz abgesehen. Wir reden hier ja auch über ein System mit teilweise über 300 bar.

Der Dreck geht auch nicht direkt zum Filter, sondern erst einmal durch das System. Steuerblöcke, Ventile, Rohrbruchsicherung usw.

Es spricht ja schon einmal für dich, wenn du dich um die Macken kümmerst und Ersthilfe leistest um größere Folgeschäden zu vermeiden. Ist auf jeden Fall besser als auf arm dicke Fontainen zu warten. So gesehen schon einmal alles i.O.

Auf Dauer gesehen ist das aber keine fachmännische Reparatur und fördert die Verunreinigung und Verschleiß des Systems. Bei der Ölanalyse wird man das auch sehen, wenn mehrere Schadstellen vorhanden sind.

[Abrissbirne 0]

Da stimme ich dir zu.
Im Abbruch werden die Kolben öffter kontrolliert und das nicht nur mit der Sichtkontrolle. Sollte eine Delle oder Riefe zu tief oder zu groß sein, oder sollten zu viele auf einer Kolbe sein, wird sie natürlich ausgewechselt.

[jsf 48]

Hallo,

bei kleinen kratzern kann man sich mit Chrompolitur behelfen und die kratzer aupolieren. Bei größeren Macken ist eine Reperatur wohl sinnvoll. Ich hab mal ein Betonvordach gestreift, dann hat ich auch ein paar Kratzer. Habs dann doch zur Reperatur gegeben weil der Kolben sich durch den Schlag wohl gelockert hat. Die in der Werkstatt ham mit polieren die Kratzer rausgekriegt.

Was haltet ihr eigentlich von nirtrieten Kolbenstangen sollen ja haltbarer und weniger Kratzempfindlich sein?
Sind bis jetzt aber nur bei Gehl Radladern im Einsatz, soweit ich weiß. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?

gruß

jsf

[Baggerfred 0]

Hallo!
Ich danke euch allen für die wertvollen Beiträge. Als Resümee möchte ich folgendes festhalten:

Auf Grund der kleinen Riffen und meiner jährlichen Baggerstundenleistung von ca. 100 Stunden entscheide ich mich für eine Selbstreparatur mittels polieren.

Nochmals vielen Dank - Gruß BAGGERFRED