Euromac 2 Wand- und Deckenelemente - Meinungen?

[MichaelD 0]

Ich hatte vor einer Weile einen hier verlinkten Erfahrungsbericht geschrieben - leider damals noch während meiner Vorpraktikumszeit, als (Fast)-Bauingenieur hätte ich hier einiges mehr hinterfragt.

Zu den bereits genannten Punkten sehe ich weitere Schwierigkeiten :

- Beton kann nicht gerüttelt werden (Bei uns hieß es damals den Beton müsse man nicht rütteln, eventuell betontechn. geregelt)

- Beton wirkt auf den Laien oft zu steif --> Da gibt es gerne mal an den Mischerfahrer noch Wasser zuzufügen - zwar läuft der Beton 1a, doch ist der Frischbetondruck so hoch dass Fugen aufplatzen oder die Suppe an der Fuge Bodenplatte/Bausteine herausläuft - ich habe hier sogar schon Häuslebauer gesehen die hier nichts ausspritzten und sich wundern wieso der Beton seinen Weg sucht ...

- Ebenheit der Wände schwer zu erreichen, bzw. Wellen bei Wänden fast unmöglich - das ganze lässt sich zwar sehr schon einstecken, doch lässt sich keine Betonage so bewerkstelligen dass keine dyn. Lasten in die Konstruktion gehen (Schwälle der Betonpumpe, Öffnen Betonkübel) - es erfordert eine nicht geringe Zeit das ganze so gut es geht wieder anhand der Richtstützen auszurichten. Hier ist das System in meinen Augen absolut nicht ausgereift

- Es sieht rel. einfach aus ... Das Do-It-Yourself zieht magisch an ... doch die Windlasten die ganze Stockwerke teilweise abheben lassen, die schwierige Betonage von Stürzen/Unterzügen etc. erfordern zumindest einen fachkundigen Berater/helfenden Maurer.

Das wirklich positive an dem System ist dass ich rel. einfach schöne Bögen (Garage) oder im Eingangsbereich herstellen kann. Das wäre für mich persönlich auch der einzige Grund dieses System für mich zu nutzen.
Dem heutigem Dämmwahn kann ich nichts abgewinnen, zumal durch das System woanders wieder Probleme auftreten, zum anderen halte ich nichts davon mein Haus mit Sondermüll vollzukleistern ...

Bebilderte Erfahrungsberichte sind willkommen !

[tco 0]

Moin Moin!

Da ich vorhabe hinterm Deich zu bauen und das Grundstück direkt an einen Wassergraben anschließt, sind für mich stark saugende Materialien wie Porenbeton oder Ziegel leicht suspekt. Ich würde also gerne ein Material für die Außenhaut haben, dass nicht gleich Wasser wie ein Schwamm aufsaugt und des Weiteren eine gute Dämmeigenschafft besitzt. Ich denke auch, dass es durch dieses System einfacher ist die Außenwände ohne Wärmebrücken herzustellen.
Die neuen Styroporsysteme sollten mittlerweile so stabil sein um das Verdichten des Betons mit einem kleinen Schlauchrüttler zu überstehen.

Beruhigt in Sachen Tauwasser hat mich eine Isorast-PDF auf der Seite 14.

Tauwasserniederschlag 43er Stein in der Wand wg. Diffusion in der Winterperiode
theoretischer Maximalwert 23 g/m2 Praxismessung 0 g/m2 Austrocknung im Sommer 225 g/m2

http://www.hausbau-isorast.de/download/isorast1.pdf


Danke für Eure Expertise,
tco

[Sondermüll = Ansichtssache ... Wenn mal kein Öl mehr vorhanden ist, ist es vielleicht eine Geldanlage ;-)] bearbeitet 14. September 2011 von tco

[SirDigger 2.069]

Solang du keinen WU Beton einfüllst, wird auch dieses Zeug das Wasser aufsaugen wie ein Schwamm.
Und "kleiner Flaschenrüttler ist relativ, du müsstest eine einwandfreie Betonage ohne fehlstellen, und Lunker in der Wand hinbekommen, und das ist durch den Aufbau fast unmöglich.
~2,50m Tief in die Wand runter rütteln... zwischen allen verstrebungen durch...

Dazu sind die Steine Aus Styropor, nimm mal einen Eimer Wasser, leg einen Styroporklotz und leg ihn mit einem Stein 1 Tag unterwasser. Und wieg den Klotz vor und nachher.

[MichaelD 0]

Rütteln ist bei diesem System faktisch mit den Flaschenrüttlern unmöglich - aber wer weiß, vielleicht entwickeln sie ja noch den passenden Schalungsrüttler ?

Möglich wäre es wenn ich

a ) nur die halbe Wandhöhe aufbauen/betonieren würde - unter jeder Betonage leidet das "Legosystem", also die Verzahnung auf der Oberseite der Steine ungeheuer.

b ) ich es mit viel Verschnitt schaffe dass sich die Streben halbwegs in einer Flucht befinden

Würde ich hinterm Deich oder im Grundwasser bauen würde ich mir grundsätzlich nichts außer einer weißen Wanne aufschwätzen lassen ... kostet halt eben nur ein Dutzend Tausender mehr bearbeitet 14. September 2011 von MichaelD

[SirDigger 2.069]

Hinterm Deich würd ich höchstens auf Stelzen bauen.... um drüber schauen zukönnen ;-)