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Terex trennt sich von Atlas Bagger & Heavy Construction Sparten


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Hallo,
ich glaube nicht, dass es eine Frage der Dummheit ist, wenn jemand streikt. Streik ist immer das letzte Mittel und für Beteiligte kein Abenteuer sondern mit vielen Schwierigkeiten verbunden. (das gilt auch für Arbeitgeber, logisch) Es mag im Übrigen paradox klingen, aber natürlich haben auch meine letzten drei Mitdiskutanten recht. (ich finde den Ton in dieser Diskussion bei aller Gegensätzlichkeit alles in allem sehr ziviliesiert. Danke dafür)
Ich glaube, allen ist die Notwendigkeit der Wirtschaftlichkeit bewusst. Dies gilt auch für die IG Metall, da bin ich sicher. Ich habe es vor einigen Tagen ja schon einmal erwähnt, dass die das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es geht ja - auch das sei noch einmal betont - nicht um Lohnerhöhungen oder Ähnliches, sondern darum, eine gemeinsame Ebene des Gesprächs zu finden, die leider von Herrn Filipov wohl verweigert wird.
Es gibt eben daür eine gesetzliche Grundlage, der man sich nicht verweigern kann. Das ist der Vorteil und manchmal auch eine Hürde in einem Rechststaat. Da Einhalten solcher Regeln sichert unser Zusammenleben.
Natürlich macht man es sich zu einfach, wenn man für eine Kürzung der Löhne plädiert, weil es dann immer Schwierigkeiten gibt, eine Grenze nach unten zu finden. (so kalt ist die Heimat hier im übrigen nicht. Das läuft ganz gut hier.)
Das Problem ist in der Tat die Deeskalation. Leider ist Herr Geißler momentan anderweitig tätig.

koddee
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Hallo,
ich habe mich heute mal wieder zum Atlas Werk nach Ganderkesee und auch nach Delmenhorst begeben,
um einmal den neusten Stand zu erfahren.
(kasa7980-Welche Einführung 1994 ?)

Fakt ist ein Werk und das dürfte jedem klar sein muss "Schwarze Zahlen" schreiben um zu überleben.
Aber soweit mir bekannt ist noch kein Betrieb an Lohnkosten (reguläre) Pleite gegangen.
Laut Herrn Filipov sind die Lohnkosten des Stammpersonals nicht das Problem den laut seiner Aussage soll ja alles bleiben wie es ist.
Also dürfte ja grundsätzlich nichts gegen einen Tarifvertrag sprechen. Er (Herr Filipov) sagt es gehe ihm nur um die Einstellung zukünftiger Mitarbeiter. Also von welcher Zahl ? Zur Zeit etwa 10-15 Zeitverträg.
Schon mein Opa sagte: Wer nichts schriftlich festlegen will hat schweinereien vor.

Zudem kann man sich aber auch sonst sehr wundern. Da wird die neue Farbgebung und der "neue" alte Name hervorgehoben. Nur der Name Terex und die für eine Baumaschine unglückliche Farbe wurde unter einem Herrn Filipov eingeführt. Ebenso der Inovationsstau. Unter Terex ein neuer Kabinenlieferant der so sagt man aus der weiteren Verwandtschaft stammen soll. Laut Aussagen der Belegschaft war die Qualität des Vorgängers besser. Das wissen die Fachleute hier aber bestimmt besser.

Es wird auch immer wieder betont jederzeit mit dem Betriebsrat Verhandlungen/Gespräche führen zu wollen (ohne IGM). Zur selben Zeit ist aber allergrößter Ärger in der von Herrn Filipov geführten VALogistics GmbH. Dort wird mit allen Mitteln gegen eine Betriebsratwahl gekämpft.

Soll die Zukunft und da möchte ich nicht nur von Atlas sprechen wirklich nur aus Niedriglohn oder Leiharbeit bestehen ? Und wenn mal etwas schief geht (siehe 2008-2009) wird sofort nach dem Staat gerufen (Abwrackprämie usw). Woher kommen bitte die Gelder des Staates? Bestehen diese nur aus Steuerabgaben von Firmen.
Aufschwung nach unten.

Ist die Wirtschaft in Billiglohnländern besser ?
Jemanden der einen Betrieb für 1€ erwirbt, zudem noch weitere Millionen (zweistellig wird behauptet) dazu bekommt, als Retter zu bezeichnen ist schon grenzwärtig. Wo ist sein Risiko ?
Bis zur Wirtschaftskrise 2008/2009 war im Baggerwerk Vollbeschäftigung plus ein maximum an Überstunden.

Und weil ein einziger Mensch verrückt spielt müssen sich die Mitarbeiter schlecht fühlen und entschuldigen weil sie für ihre Rechte einstehen ?

Na dann gute Nacht !
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Da muss ich mich einem meiner Vorredner mal anschließen: es ist schön, wie eine Diskussion über ein so sensibles Thema ( ich weiß nicht, inwiefern einer von Euch direkt an den Geschehnissen dort oben beteiligt ist ) doch fair und mit sachlichem Ton geführt werden kann.
Meine Meinung zu einigen der angeführten Punkte:
> "Ich glaube aber nicht, das sich eine IG Metall bewußt ist wieviele Arbeitsplätze in Deutschland bereits auf Ihre Kappe gehen." Ich denke mal: mehrere hunderttausend, zu welchem Preis auch immer.

Es ist sicherlich gut, dass es Gewerkschaften gab ( bis Ende der 1970-er Jahre ), heute sind sie für mich ein übergebliebenes Relikt des letzten Jahrtausends, dass um seine Pfründe ( Mitgliederzahlen ) bangen und auch kämpfen muss. Dazu passt, das vor ein paar Tagen eine "wichtige" IG - Metall - Dame angereist ist, um ihre Solidarität zu bekunden: mit Chauffeur und Audi A8, den hatte man aber vorsichtshalber eine Straße vorher abgestellt. Hätte wahrscheinlich nicht zum Auftritt gepasst.

Auch die Mehrzahl der dort erscheinenden Politiker interessiert am Ende doch nur ihr Sessel und die dafür benötigten Wählerstimmen.

Fakt ist: Atlas war 1998/99 pleite, da kam Herr Eder und hat`s versucht
Atlas war 2001 pleite, da kam "Herr" Terex und hat`s versucht
Atlas war Anfang 2010 in tiefroten Zahlen, da kam Herr Filipov und versucht es immer noch.
Ohne ihn wäre evtl. vor einem halben Jahr Schluss gewesen. Was glaubt man denn von Seiten der IG Metall
oder der Streikenden, wer nach Filipov kommen soll? Ein Engel ? Frau Merkel mit dickem Portemonnaie ?

Ganz sicherlich ist Filipov kein Engel und Menschenfreund, aber jeder hat das Recht sich seinen Chef auszusuchen.

Tatsache ist auch: die letzten beiden Monate ist das erste mal seit Jahren in Ganderkesee Geld verdient worden.
Zur Qualität: ich war in meinem Hause bis vor 6 Monaten der Leiter für alles, was mit Technik zu tun hat.
Kein Tagesgeschäft natürlich, aber alles was Sonderkonstruktion, Gewährleistung, Serienschäden usw.
Wir können Qualität dementsprechend in Zahlen fassen ( für jeden einzelnen Artikel ). Fazit: die Maschinenqualität und Ausfallrate ( Schadensquote ) der Bauteile hat sich in den letzten 18 Monaten exorbitant verbessert ( im Verhältnis zu den Stückzahlen )



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@AtlasKD
Vielen Dank für einige interessante Daten, grade was die Frage Qualität angeht und auch für die Verdeutlichung der Entwicklung in der Vergangenheit. Ich habe lange überlegt, ob ich noch einmal darauf eingehe und einen Diskurs zum Thema Gewerkschaften anfange....... Trotzdem:
Ich bin absolut davon überzeugt, dass Gewerkschaften heute nötiger sind, als in den 70er Jahren. Da gab es das Konsenzverständnis in der Gesellschaft, was auch mit den getrennten politischen Welten zusammen gehangen haben mag. Die heutige doch durchaus gnadenlosere Entwicklung erfodert schon ein Gegengewicht. Das schließt ein Überdenken der Handlungsweise von Gewrkschaften nie aus.

Ich bin nicht Beteiligter, kenn aber einige Personen, die dort handeln und deshalb auch andere Sichtweisen. Ich bin aber eher staunender Betrachter (wobei der Begriff staunend zu positiv ist) von außen.
Die Rolle von Herrn Filipov scheint mir insoweit grundsätzlich nie negativ gesehen worden zu sein, sondern durchaus als Glücksfall, grade in Anbetracht deiner erwähnten Fakten.
Eine einvernehmliche Zusammenarbeit habe ich immer mehr als Chance für die Entwicklung gesehen und so ist mir der Wille auch aus der IG METALL immer dargelegt worden.
Das gelingt es leider nicht, ihm zu übermitteln. Da wird das Anliegen wohl falsch eingeschätzt. Das muss man ihm schon zum Vorwurf machen. Zumindest in diesem BEreich scheint er mit seinem Instinkt daneben zu liegen.

Gruß
koddee
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Dort ist nicht der Ruf nach einem neuen Chef.
Wenn in den letzten Monaten Geld verdient wurde dann kann ich nicht nachvollziehen was gegen einen Tarifvertrag oder gar gegen das reine Gespräch mit einer Gewerkschaft spricht. Prinzip ?
Und wenn schon gesagt wird eine Gewerkschaft sei am Verlust mehrerer hunderttausend Arbeitsplätze schuld wieviel Arbeitsplätze wurden durch das Verschulden der Arbeitgeber abgebaut.
Wurde gerade, auch bei Atlas, in der Vergangenheit für die Zukunft vorgesorgt ?
Dort wurden in der Vergangenheit bis zu 2800 Bagger gebaut. Die Gewinne wurden sprichwörtlich mit Säcken aus dem Betrieb getragen. Das war auch die Vergangenheit.
Und auch jetzt wird soweit mir bekannt ist gerade dies wieder vernachlässigt auch unter Terex. Wie groß ist z.B. der Versuch ? Hat der Versuch in den Werken wirklich noch die "Schlagkraft"?
Qualifizierte Fachkräfte wandern gerade durch solch ein Gebaren ab. Warum sollten sich bitte Spezialisten oder Wissensträger ,wenn sie die Möglichkeit haben, nicht abwenden. Doch genau dies ist ein Problem.

Erwartet wirklich jemand die Qualität und der Preis ändern sich wirklich wenn man auf möglichst viele temporäre Mitarbeiter baut.
Es wird ständig der Eindruck erweckt Tarifvertrag = Pleite

Atlas KD hattest Du/Sie denn wirklich das Gefühl unter Terex wird für die Zukunft in der sich die Betriebe jetzt befinden vorgesorgt ?
Was wurde denn wirklich neu gemacht ? Wo war man denn wirklich dem Mitbewerber voraus. Wo ist man dem Mitbewerber voraus ?

Sicherlich könnte man meinen eine Gewerkschaft ist ein Relikt vergangener Zeiten und den Gewerkschaften geht es nur um Mitgliederzahlen.
Wenn man es aber einmal von der anderen Seite betrachtet, sind gerade jetzt solche Interessenvertreter nötig. Oder glaubt jemand wirklich es werden die ganzen bestehende Dinge unangetastet bleiben wenn die Möglichkeit besteht diese zu ändern (Lohnfortzahlung, Urlaubsgeld, Kündigungsschutz, Sozialversicherungsbeiträge usw.)
Auch und gerade Rente mit ... ,oder Altersteilzeit wäre so in dieser Form möglich ? Auch das ist ein erkämpftes Recht.

Der Kapitalismus beruht auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden (John M. Keynes)

In der heutigen Welt zählt der Mensch halt nicht wirklich.

Zu dem Besuch der IG-Metall Dame und auch zu jedem Chef,Selbstständigen, Arzt oder was auch immer.
Ich gönne jedem jedes Gehalt aber er muß sein Job gut machen und er muß dies auch jedem anderen gönnen.
Dies kann ich auch in meiner Verwandtschaft feststellen. Ohne mit der Wimper zu zucken einen Tannenbaum für 140€ kaufen mit der Familie für 8000€ in den zweiwöchigen Urlaub fliegen aber sich aufregen wenn keine Facharbeiter für 12€ zu bekommen sind.

Verdrehte Welt.
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