Zu Inhalt springen
Europas größte Bau & Baumaschinen Community - Mitglieder: 36.249

Verschleiß an Abbruchwerkzeugen


MaMu

Recommended Posts

Noch ein paar weitere Informationen zur Aufarbeitung von Werkzeugen:

Die Angabe der Härte von Auftragswerkstoffen erfolgt auch öfter in Rockwell (HRC) oder in Vikkers (HV). Je höher der Wert, um so härter ist das Material nach der fachgerechten Verarbeitung. Eine Umrechnung der Einheiten ist nicht möglich, da diese Werte alle nach dem Eindringverhalten unterschiedlicher Messsonden ermittelt werden. Die Härte sagt allerdings wenig über die abrassive Beständigkeit aus. Dafür sind chemische Zusammensetzungen und das Feingefüge der Werkstoffe ausschlaggebend. Denn wenn nur die Härte entscheidend wäre, dann wäre die Herstellung von verschleißfesten Blechen (HARDOX usw.) von jedem Stahlhersteller möglich und das ist eben nicht der Fall.

Beim Vorwärmen und der Erwärmung während der Schweißarbeiten ist auch noch zu beachten, dass das Werkzeug natürlich auch nicht zu heiß werden darf, denn beim wiederholten Erwärmen von Stahl (vor allem über 200 °C verändert der Grundwerkstoff seine ursprünglichen Eigenschaften. Das so genannte Anlassen habe ich schon beschrieben.

Bei sehr harten Grundwerkstoffen, wie den hier gezeigten Zähnen von Repfix ist die Verwendung einer Pufferlage notwendig, um ein Ausbrechen oder Rissbildung zu vermeiden, dabei ist die Verwendung von höherlegierten Schweißgut möglich. Beim Aufarbeiten von Flächen, welche aus "normalen" Material (S355) bestehen und in ihrer Grundform noch vorhanden sind, ist ein Hartauftrag ohne Pufferlage möglich. Um diese Grundform aufzubauen, reicht ein SG III durchaus zu. Eine Wärmebehandlung ist aber notwendig.

Hochvergütet, hochlegiert usw. bedeutet höherwertig im Sinne der Materialbetrachtung und manchmal auch im Beschaffungspreis. Die Verwendung von niedriglegierten Schweißmaterialien ist nicht gleichbedeutend mit minderwertigem also schlechtem Schweißmaterial oder der Ausführung der Arbeiten auf niedrigem Niveau.

Wie man sieht. Repfix hat Recht und Schweißen ist nicht gleich Schweißen. bearbeitet von BAV
Link to comment
Auf anderen Seiten teilen

Registriere dich um diese Anzeige nicht mehr zu sehen.

Sehr schön!
Wußte doch, das dieses Thema nicht so banal ist, wie es so manche abtun. Schon damals im Werkstoffunterricht ist mir aufgefallen, wie umfangreich das Thema "Stahl" und die Verarbeitung dieses Werkstoffes ist.
Schade ist nur, das sich so viel Halbwissen auf dem Markt tummelt und man hier höllisch aufpassen muss, damit man nicht über den Tisch gezogen wird. Traurig ist auch, das viele Kunden damit auch bekommen was Sie eigentlich wollen. Nämlich billigste Materialien zum billigsten Preis.

Habe die Erfahrung schon während dem Studium machen müssen, als ich eine Zeit in einem Fahrradladen gearbeitet habe. Die meisten wollten von mir als Fachverkäufer nur hören, das Sie mit ihrem Willen genau richtig liegen. Genauso wie der Architekt, bei dem ich eines meiner Praktika gemacht habe. Der meinte auch nur, das er erst Geld verdient seitdem er einfach macht was die Bauherren so von ihm verlangen. Echte Beratung wurde da nicht gewollt.
"Das geht auch so, das braucht man heutzutage nicht mehr" Ein Satz, der sich nur allzu negativ in mein Gedächtnis gebrannt hat.

Übrigens habe ich im Internet etwas interessantes zu dem Thema gefunden. Allen Interessierten sei das Handbuch von Esab empfohlen. Dort kann man so einiges nachlesen.
Denke, ich werd noch auf Euch zukommen Jungs.

Danke erst einmal
Link to comment
Auf anderen Seiten teilen

  • 9 months later...
Ich habe einige NPK Scheren . Diese sind in sehr verschleißintensivem Abbrucheinsatz. Ich bekomme sie oft erst aus dem Einsatz zurück wenn sie 10-15 cm Spitzenverschleiß haben. Seit Jahren werden sie ohne Pufferlage und ohne Vorwärmen Aufgeschweißt. Dazu nehmen wir einen 600 Fülldraht dieser hatt wesendlich geringere Spritzverluste als Normaler Draht. Worauf ich sehr achte das die Schweißung sehr Warm bleibt bei der Arbeit . Dann glühen die Nähte nach und man muß Aufpassen das sie dabei nicht Ablaufen. Bei der Arbeit habe ich noch nie von Abbrüchen von Aufpanzerungen gehört oder diese gesehen.
Link to comment
Auf anderen Seiten teilen

  • 5 months later...

Das mit dem Ausbrechen der Panzerung habe ich schon oft gesehen. Zuletzt an dieser Schrottschere. Leider habe ich die Schadstelle erst abgelichtet, nachdem die Bruchkanten schon etwas verschlissen waren.
Und gerade die Zangenpaare der NPK-Werkzeuge sind empfindlich. Da habe ich schon 2 Stck. gesehen, die abgebrochen sind. Eine davon, nachdem sehr viel Material durch Schweißen aufgetragen wurde. Ich glaube, das eine Temperaturüberwachung bei diesen Arbeiten sehr wichtig ist um weitere kapitale Schäden auszuschließen.

2010/12/post-397-1292760327_thumb.jpg

Link to comment
Auf anderen Seiten teilen

Diskutiere mit!

Du kannst jetzt antworten und Dich später anmelden. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.

Gast
Antworte auf dieses Thema...

×   Du hast formatierten Inhalt eingefügt..   Formatierung wiederherstellen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch umgewandelt und eingebettet.   Statt dessen nur den Link anzeigen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

  • Gerade aktiv   0 Mitglieder

    • No registered users viewing this page.
×
  • Neu erstellen...