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Kramer Werkseröffnung in Pfullendorf - BF24 Fotostrecke


Bauforum24

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Geografisch sind es nur 20 Kilometer, produktionstechnisch liegen Welten zwischen dem alten und dem neuen Standort der Kramer-Werke: Der traditionsreiche Baumaschinenhersteller hat Überlingen verlassen und ist nach Pfullendorf gezogen. Dort investierte der Mutterkonzern Wacker Neuson 35 Millionen Euro in eine der modernsten Fertigungsstätten Europas. Diese eröffnet den Kramer-Werken schon jetzt die Möglichkeit, ihre Produktionskapazität auf mehr als das Doppelte zu erhöhen.

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In die Konzeption des 35.000 Quadratmeter großen Neubaus haben die Planer architektonische Raffinesse ebenso einfließen lassen wie neueste arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse. Die Außenfassade besticht durch einen geschwungenen Vorbau aus Glas und Stahl, in dem der Showroom untergebracht ist. In der Produktionshalle wurde der gesamte Montagebereich optimal auf die Erfordernisse der Radlader- und Teleskopen Fertigung ausgerichtet. Auf zwei parallel laufenden Produktionslinien werden dort die Kramer Maschinen zusammengesetzt. Der getaktete Montageablauf soll für kurze Durchlaufzeiten sorgen. Anlieferung und Bereitstellung der Bauteile erfolgen nach dem Just-in-Time-Prinzip, wobei die Teams an den einzelnen Montagestationen in Gruppenarbeit organisiert sind. ?Dadurch bleiben wir immer flexibel und können exakt und auftragsbezogen produzieren", sagt Produktionsleiter Ralf Bertsche.

Für den zügigen Materialfluss soll eine perfekt ausgearbeitete Gebäudelogistik sorgen: Die angelieferten Teile wandern auf direktem Weg ins Hochregallager oder in das überdachte Großteilelager. Von hier aus werden die einzelnen Fertigungskomponenten nach Bedarf taktgenau an die Montagelinien transportiert. Einige von ihnen durchlaufen zuvor die neue Lackieranlage, die auf 5000 Quadratmeter Fläche eingerichtet worden ist. Auf individuelle Kundenwünsche kann künftig besser eingegangen werden: Neben dem charakteristischen Anstrich in Kramer-gelb, sind Sonderlackierungen in jeder beliebigen Farbe möglich. Da alle Maschinen vor der Inbetriebnahme umfangreiche Messungen und Funktionsprüfungen durchlaufen, haben die Architekten auch den Prüfbereich großzügig konzipiert. Erst wenn dort sämtliche Messungen erfolgreich absolviert sind, dürfen die Maschinen auf die neue Teststrecke auf dem Werksgelände, wo die Endkontrolle unter praxisnahen Bedingungen möglich ist.

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Die günstigen topografischen Bedingungen auf dem 160.000 m² großen Gelände haben wesentlich dazu beigetragen, dass vom ersten Spatenstich bis zum Produktionsbeginn im April nur ein knappes Jahr vergangen ist. Ebenso schnell und reibungslos verlief der Umzug der Produktion: Innerhalb einer Woche wurden mehr als 4000 Tonnen Material und Geräte von Überlingen nach Pfullendorf transportiert. In dem hochmodernen Neubau haben sich aber auch die 260 Kramer-Mitarbeiter schnell akklimatisiert. ?Heute will keiner mehr zurück", berichtet Produktionsleiter Bertsche. Im Juli bezog die Verwaltung ihre neuen Räume, und mit dem Ersatzteillager hat Anfang September auch die letzte Abteilung das alte Werk hinter sich gelassen.

Die Entscheidung, den angestammten Standort aufzugeben, haben sich die Kramer-Werke nicht leicht gemacht. Doch in Überlingen sah die Unternehmensführung keine Möglichkeit, ihre Expansionspläne zu realisieren. Seit 1956 war das Traditionsunternehmen am Ufer des Bodensees zuhause. Zuletzt waren dort mehr als 3000 Baumaschinen pro Jahr vom Band gelaufen. Für Pfullendorf sprach laut Martin Buyle, Geschäftsführer für Forschung & Entwicklung, Materialwirtschaft und Produktion, vor allem ein Faktor: ?Das neue Werk musste für unsere bisherigen Mitarbeiter gut erreichbar sein, denn ihr Know-How wollten wir unbedingt erhalten."

Am neuen Standort sollen sich die Stückzahlen deutlich erhöhen: Die neue Produktionshalle hat eine Kapazität von bis zu 10.000 Maschinen pro Jahr und Erweiterungen sind auf dem neuen Firmengelände jederzeit machbar. Martin Buyle ist sich zudem sicher, dass auch die Beschäftigtenzahl in den kommenden Jahren noch steigen wird: ?Wir gehen davon aus, dass wir bis 2015 in Pfullendorf 500 Mitarbeiter beschäftigen", sagt er. Zuwächse wird es schließlich bei der Zahl der Ausbildungsplätze geben. Schon jetzt bilden die Kramer-Werke 30 junge Leute in kaufmännischen und technischen Berufen aus. ?In qualifizierten Mitarbeitern liegt unsere Zukunft", erklärt Martin Buyle.

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Damit liegen die Kramer Werke ganz auf der Linie von Wacker Neuson. Auch der Mutterkonzern rechnet in den kommenden Jahren mit Zuwachsraten bei den Absatzzahlen. Investiert wird daher nicht nur am Standort Pfullendorf. Auch in Korbach wurde für die ebenfalls zum Konzern gehörende Tochtergesellschaft Weidemann GmbH ein neues Werk zur Herstellung knickgelenkter Radlader eröffnet. Ein neues Werk für Erzeugnisse aus dem Light Equipment nahm Anfang 2008 in Manila (Philippinen) die Produktion auf. Schließlich wurden die Wacker Neuson Standorte in Tredegar (Großbritannien) und Norton Shores (USA) ausgebaut und vergrößert. ?Mit dem Kapazitätsausbau richten wir uns bereits heute auf die mittelfristig steigende Nachfrage nach Baugeräten und kompakten Baumaschinen ein", erläutert Dr. Georg Sick Vorstandsvorsitzender von Wacker Neuson.

Bauforum24 war bei der Eröffnung vor Ort:

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