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Warneinrichtungen bei Baumaschinen


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Bei uns haben sogar die meisten Kettenbagger unter 30to eine Rundumleuchte auf der Kabine, die Kosten sind beim Preis für einen Bagger so gut wie nicht warnehmbar, aber wenn man im Kanalbau bei einseitig gesperrter Fahrbahn usw. arbeiten muss, ist es nicht schlecht. (mit uns meinte ich jetzt meinen Lehrbetrieb) in Vorarlberg haben sonst fast keine Kettenbagger Rundumleuchten.
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Frohes neues Jahr Kollegen,
auf den Seiten eines rechtsanwaltes ist das Urteil noch genauer nachzulesen.
http://www.ra-kotz.de/baggerunfall.htm

Wie dem auch sei, vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Das heißt also, man weiß nie vorher was nachher rauskommt.

Ich muss immer wieder feststellen, dass Kollegen eine Menge riskieren. Bewußt oder unbewußt. Der Spruch, man steht mit einem Bein im Gefängnis halte ich manchmal für untertrieben. Manche Kollegen haben nicht mal eine Warnweste dabei oder ein Warndreieck, wenn sie auf öffentlichen Straßen fahren.
Oder im Kübel ist Material. Oder hinten dran hängt ein Kompressor. Das ist scheinbar alles egal, bis, ja bis was passiert. Dann kommen eine Menge schlauer Leute und denen ist egal ob man sagt: "Ich hatte keine Zeit", oder "ich hatte nur mal eben" oder "Das habe ich nicht gewußt" Und eines ist sicher, es wird schlimmer.
Überlegt mal wieviel UVV Unfallverhütungsvorschriften es gibt. Hunderte, tausende,
jetzt nicht nur für den Baubereich. Alles viel zu viel, sagen die Arbeitgeber. sie wollen deregulieren. Dem kommt man jetzt unter großem Druck nach. Die ganzen
UVV will man bis auf 10 abschaffen. Wißt ihr was das heißt?
Man sagt dem Arbeitgeber, Du bist in deinem Betrieb für die Arbeitssicherheit verantwortlich. Das ist er heute auch. Sorge Du dafür das nichts passiert. Wie, das ist Dir überlassen.
Jetzt fragt der sich auf einmal, wie muss ich das machen? Und dann sagt man ihm kannst ja mal in den alten UVV nachsehen. Dort nachsehen werden auch die Richter wenn was passiert. Die Lage, liebe Kollegen sich sich deutlich verschlechtern. Clement hat vorgeschlagen die Ämter für Arbeitsschutz abzuschaffen und die Aufgaben den Berufsgenossen mit zu übertragen.
Es wird immer weniger kontrolliert, warum auch. Soll der Arbeitgeber selber machen, der ist ja in der Verantwortung.
Wer beschert sich in der heutigen Zeit beim Arbeitgeber und sagt: das ist nicht Ordnung? Die singen dann mit Howard Carpendale: Dann geh doch..

Wenn was passiert kommen Ermittler die auf die Baustelle und fragen Dich: Wann sind sie das letzte mal unterwiesen worden? Wie unterwiesen, ich fahre seit 20 Jahren Bagger. Vorschrift ist, dass man vom Arbeitgeber oder Stellvertreter mind- 1 mal jährlich unterwiesen wird. Das ist schriftlich nachzuweisen. Wo ist die Bescheinigung? Dann sind laufend Gefährdungsbeurteilungen zu machen, wann wurde die letzte gemacht und wo ist die schriftliche Bestätigung? Äh wie, Gefährdungsbeurteilung.

Wer beides nicht nachweisen kann, sieht ganz alt aus. Das ist dann mit Sicherheit "fahrlässig" Ob mittlere Fahrlässigkeit vorliegt, da haftet ihr mit, oder grob fahrlässig, da seid ihr voll dran, dass entscheidet dann einer in einer schwarzen Robe, der noch nie auf einer Baustelle war.
Wie, das haben Sie nicht gewußt? Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Mit der neuen Verantwortung hat man bei vielen Arbeitgegern den Bock zum Gärtner gemacht.

Ich will keinen Bange machen, aber verdrängen ist auch der falsche Weg. Ihr habt Verantwortung, für Euch und für eure Familien und auch für die Kollegen auf der Baustelle und für das Gerät was ihr fahrt und und und

Ich werde im Forum "Arbeissicherheit" darüber berichten und versuchen die Dinge darzustellen um Euch aufzuklären was man tun kann und tun muss.

Über 50 VV wurden bereits abgeschafft, mit dem heutigen T ohmy.gif ag entfallen noch mal 22.

Da blicken die Experten nicht mehr durch, schon gar nicht die Arbeitgeber, die das meistens ignorieren, wird schon schiefgehen, und am wenigsten die Arbeitnehmer draußen auf den Baustellen weil sie das gar nicht erst mitbekommen.

Aber wie gesagt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Das hätten sie als erfahrener Baggerfahrer wissen müssen. Wie unten, bei 50 cm vermutet man langsam Postkabel die normal auf 60 cm liegen, aber keine Gasleitung. Wer sich mit den Statuten der Versorgungsträger auseinandersetz kommt eh zu dem Schluss, das es besser ist den Bagger erst gar nicht anzustellen.

Mehr dazu in Kürze im Forum Arbeitssicherheit.

Rudi Clemens

Pressebericht

Kind getötet: Baggerfahrer verurteilt

Ueckermünde - Knapp zwei Jahre nach dem Tod eines Elfjährigen auf einer Baustelle in Ueckermünde hat das Amtsgericht der Stadt den Baggerfahrer (37) wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Er hätte nicht ohne Hilfe eines Einweisers rückwärts fahren dürfen, so der Strafrichter.

Der Angeklagte hatte das Unglück vor Gericht bedauert. Beim Rückwärtsfahren mit seinem 18 Tonnen schweren Bagger hatte er den Radfahrer erfasst und überrollt. Er habe damals erst zwei Tage auf der Baustelle gearbeitet und sei davon ausgegangen, dass sie gesichert ist, sagte der 37-Jährige. Beim Rückwärtsfahren habe er einen Schrei gehört, das Kind unter dem Bagger entdeckt und Hilfe geholt.

"Die Baustelle war formal abgesperrt, aber praktisch offen", sagte eine Bauleiterin. Der Sicherheitsbeauftragte für das Bauprojekt warf dem Oberbauleiter vor, er habe Sicherheitsanweisungen ignoriert. Der Oberbauleiter sagte, er sei für Sicherheit nicht zuständig gewesen. dpa sad.gif sad.gif kreisch.gif


Zehn Zentimeter fehlten zum Freispruch
Landgericht verurteilt Baggerfahrer im Geschwornenweg-Prozess zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung
Vieles stimmte nicht mit dem Gasanschluss des Hauses Nummer 11 im Neustädter Geschwornenweg. Und ein Bündel an Faktoren führte dazu, dass das Seniorenwohnheim der Heilsarmee vor zwei Jahren explodiert ist. Nun muss ein Einzelner dafür büßen. Das Landgericht verurteilte den 52-jährigen Baggerführer Klaus-Heinrich B. gestern wegen fahrlässiger Tötung von zwölf Menschen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Darüber hinaus werden auf B. gewaltige zivilrechtliche Forderungen zukommen.

"Sie haben einen schrecklichen Fehler gemacht nach über dreißig Jahren ordentlicher Arbeit", sagte der Vorsitzende Richter Reinhard Wacker - und räumte ein, dass die Konstellation für den Verurteilten "irgendwo unglücklich" gewesen sei. B. habe fahrlässig gehandelt, als er bei Kanalbauarbeiten den Straßenbelag aufgenommen habe. "Sie haben zu tief gebaggert bei einem Rohr, das zu hoch lag", brachte Wacker die tragische Verkettung auf den Punkt. Als "besonders erfahrener Baggerführer" habe B. um die Gefahren solcher Arbeiten gewusst. Gleichwohl habe B. "deutlich tiefer" als die maximal erlaubten vierzig Zentimeter gebaggert - mindestens um zehn Zentimeter zu tief. Die schreckliche Konsequenz: B. erfasste die Gasleitung mit seiner Baggerschaufel, ein Verbindungsstück am Hauseingang riss, Erdgas strömte in den Keller des Seniorenheims und entzündete sich kurz darauf. ohmy.gif

Zu Gunsten des Baggerführers wertete die Kammer, dass die Stadtwerke das Gasrohr ungewöhnlich hoch verlegt hätten. Zudem hatte sich während des Verfahrens herausgestellt, dass der Hausanschluss nicht fachgerecht hergestellt worden war: Es sei "nicht auszuschließen", dass bei einer DIN-gerechten Verlegung "das Unglück nicht passiert wäre", sagte Wacker. Es habe "nur eines ganz geringen Verschuldens" von Seiten B.s bedurft, um die Explosion herbeizuführen. Und selbst bei einem "optimalen Kommunikationsgang" von sofort eingeleiteten Rettungsbemühungen hätte man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts mehr machen können", sagte der Richter. "Die Leute in dem Haus waren wohl schon verloren, als Sie das Rohr angezogen haben"."
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Darum ist es richtig zu entrümpeln, aber es darf nicht schlechter werden. 163 Tote im jahr sind 163 zuviel. Ohne die ganzen Berufskrankheiten. Man wartet noch auf 20000 Asbesttote, die vor Jahren belastet wurden.

Mit dem gesunden Menschenverstand gege ich die uneingeschrämkt recht. Dem wird auch Rechnung getragen mit der Gefährdungsbeurteilung. Anstatt einem einen Haufen Papier in die Hand zu drücken was keiner versteht, sagt man heute die Leute sind viel besser selbst in der Lage festzustellen wo Gefahr droht. Dann soll der eben eine soche Gefährdungsbeurteilung machen und festlegen, was machen wir um diese Gefahr zu minimieren. Das ist alles gut und richtig. Frage nur wer weiss das und wer macht das.

In der allübergreifenden BGV A1 ( bitte mal bei Google eingeben) die für alle gilt und sozusagen das Herzstück der UVV ist, steht, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, aus all den ganzen Vorschriften und Gesetzen die herrauszusuchen, die für den Arbeitnehmer relevant sind und die soll er ihm in verständlicher Weise beibringen.Für mich ist das grob fahrlässig jemandem Aufgaben zu übertragen, wo ich weiss der ist nicht in der Lage das zu machen.

Wie kann er etwas in verständlicher Weise jemandem beibringen, was er selbst nicht versteht? Dazu ist in Deutschland nicht ein Arbeitgeber in der Lage. Das kann er überhaupt nicht. Ein Kleinbetrieb schon gar nicht und 95 % aller Betriebe sind Kleinbetriebe. Aber warum lassen die sich das gefallen. Die sitzen bei den BGen mit in den Vorständen.

Auf jeder Baustelle muss ein Ersthelfer vorhanden sein. Die Ausbildung dauert 2 Tage, zahlt die BG. Aber nicht die Lohnfortzahlung. 2 Tage LFZ kosten dem AG 600 Euro. Wenn der 5 Leute dahinschickt kostet ihm das 3000 Euro. Also machen das die wenigsten. Vorgestern ist hier ein Mädchen 19 Jahre gegen einen Baum gefahren, 500 Meter vor die Haustüre. Es verstarb an der Unfallstelle. Wenn Du dahinterfährst und kommst als erster dazu, ist mit gesundem Menschenverstand wenig zu machen.

Ich habe den Arbeitgebern angeboten wir machen das Samstags. Und wenn die Leute kommen zahlt ihr denen eine kleine Belohnung, sagen wir 50 Euro. Statt 600.
Das ist doch ein Angebot. Es kommt kein Mensch!!! Nur unser Firma, weil es bei uns Pflicht ist, das Poliere und Vorarbeiter eine Ersthelferausbildung haben. Die sind immer auf der Baustelle, und so haben wir immer auch einen Ersthelfer da.

Ich mache ein Projekt und biete denen eine Menge an. 95 % kein Interesse. Selbst bei Firmen nicht die schon mehrere Tote zu beklagen hatten. Die sagen, für Abeitssicherheit sind die Berufsgenossenschaften verantwortlich oder Sicherheitsbeauftragte oder Sicherheitsfachkräfte. Da zahlen wir genug Geld, das sollen die machen.

Die machen mind. zu 95 % gar nichts und jetzt wo sie mehr Verantwortung haben auch nicht, weil sie das nicht mal mitbekommen haben. Ich lade die zu einem Informationsgespräch ein um ihnen zu helfen. Mit den BGen und der Gewerbeaufsicht usw. Da kommt keiner. Von 160 eingeladenen waren im vorigen Jahr 3 da. Soziale Verantwortung ist ja schön, aber sie darf nichts kosten.

Es gibt sie noch, aber die muss man suchen wie Perlen. Gott sei Dank arbeite ich bei eimem sehr guten Betrieb. Der hat mich freigestellt damit ich mich um die gesundheit der Leute Kümmere. Jetzt will ich mein Wissen und meine Beziehungen den anderen zur Verfügung stellen, aber die meisten wollen nicht, das muss man ganz einfach und deutlich sagen.

Jeder 2. wird am Bau berufsunfähig, sonst ist es jeder vierte. Muss man das so hinnehmen? Die Leute sind mit 52 kaputt und gehen zur LVA. Die sagen dann, sie können noch eine sitzende Tätigkeit ausfüren 6 Stunden am Tag. Beispielsweise als Tankstellenkassierer. dann bekommt man von denen nichts. Berufsschutz gibt es nicht mehr. vorher 15 Euro jetzt 8 Euro, wenn überhaupt.
Wer das nicht kann, der kann aber wenigstens noch 3 Stunden arbeiten z.B. Kinokarten abreißen, oder in der Selbstbedienungsgaderobe, das geht sogar im Rollstuhl. Dann bekomt man die Hälfte der Rente, erfahrungsgemäß 400 - 450 Euro. Ach, der job ist nicht frei, dann kann man ja stempeln.

Ich habe einen Artikel geschrieben, über einen Kollegen ( Namen geändert) Vom Spezialbaufacharbeiter zum Sozialhilfeempfänger. Einer von der Gewerbeaufsicht verteilt das auf den Baustellen, als abschreckendes Beispiel.

Die Leute machen sich wenig gedanken, ich erlebe das täglich. Auch kann ich sagen, dass jeder der draußen arbeitet eine Berufsunfähigkeitsversicherung braucht. Ich habe Konditionen besorgt, die es nirgens wo anders gibt. Wieviele haben das gemacht? Von 300 waren es 30 und 22 sitzen davon im Büro und halten eine Maus fest.

Dann sitzen die Kollegen bei mir im Büro und es laufen ihnen die Tränen runter, weil sie von 400 Euro nicht mehr leben können.
Dann fällt mir auch nichts mehr ein. Soll ich denen dann sagen:Das wußtest Du, das der Bauberuf kaputt macht, oder gefährlich ist. Wissen tun die fast alles, aber danach handeln, leider nicht.
Das gleiche ist mit dem Rauchen.Da weiss mitlerweile jeder was er sich da antut.
Ich biete Hilfe an, fast kostenlos, dann bekomme ich als Antwort. Mein Opa hat auch geraucht, der ist 83 geworden, wenn ich aufhöre zu rauchen nehme ich zu und ähnliches.
Sie haben für alles eine Ausrede. Das einer kommt und sagt: Ich will was ändern, was muss ich tun, das gibt es kaum noch.

Irgendwann kommt dann: Hätt ich doch...
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