Kranführererlebnisse

[Betriebsratvorsitzender † 5]

Bericht über einen Kranführer in Frankfurt

Der König der Lüfte ist einsam.

Gruss Rudi bearbeitet 5. August 2009 von Beat

[Krandriver 0]

Ich glaube über die sogenannten "Anschläger" könnte man ganze Romane schreiben, da würde die Berufsgenossenschaft lange brauchen zum aufarbeiten, wichtig ist doch nur wie viel man sich als Kranfahrer gefallen läßt, oft muß man Sie sich regelrecht erziehen und wenn garnichts mehr geht, Haken hoch und die Arbeit einstellen!
Auch mit Polieren und Bauleitern muß man erst einmal seine Erfahrungen machen, da gibt es auch große Unterschiede.
Selbst bei der Technik erlebt man jeden Tag was Neues, ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Kranmonteuren und Kranelektrikern.

Hier nur ein Beispiel von vielen:

Übers Wochenende hatte eine Berliner Kranmontagefirma auf dem Flughafen Hamburg bei 3 Zeppelinkrane die Montage fertiggestellt. Da noch kein Subunternehmen mit eigenen Kranfahrern vor Ort war, reisten 2 Kollegen + meine Wenigkeit Montag früh an. Nach kurzer Einweisung kletterte ich auf mein eingeteilten Kran, doch zur Arbeitsaufnahme kam es leider nicht, oder kennt jemand eine 6-Strangscherung bei einem ZBK!!!!!!!!!!!!
Wie der Monteur das hinbekommen hat ist Mir und dem herbeigerufenen Monteur bisher ein Rätsel!!!
Auch der Hilfsabock auf dem Gegenausleger war nach Beendigung der Montage nicht heruntergeklappt, wie wohl die Lastprüfung ausgesehen hätte, wenn Sie, wie ich bezweifle, durchgeführt worden wäre!

Da der Monteur schon mal vor Ort war, kontrollierte er auch gleich noch die anderen beiden Krane.
Beide waren zwar 4-strängig geschert, doch auch verkehrt und das noch unterschiedlich, obwohl es sich bei allen 3 um den selben Krantyp handelte. Bis zum nächsten Tag war das Problem jedenfalls beseitigt.
Leider dauerte unser Einsatz nur so lange, bis die Subunternehmen mit Ihren eigenen Kranfahrern und "eigener Sprache" anrückten.

Ach so, zum Schluß sei nur noch erwähnt, das ich noch einmal kurz die Ehre hatte bei diesem Bauprojekt mit zu wirken. Irgendwie gab es wohl Unstimmigkeiten bei der Bezahlung innerhalb eines Subunternehmens, doch solche Probleme sind ja oft Alltag und schnell gelöst!
Es gibt zwar einen Mindestlohn, aber wie Dieser ausgehebelt wird, ist immer wieder interessant.

So lange aber die betroffenen Bauarbeiter schweigen..., doch dies ist sicherlich ein anderes Thema!